Sonntag, 25. Februar 2007

Ultra

Es wird berichtet, dass sich Henryk M. Broder und Weihbischof A. Laun in Wien zu einem "interreligiösen" Meinungsaustausch getroffen haben.

"Wohlan!
Es eifere jeder seiner unbestochenen,
von Vorurteilen freien Liebe nach!
Es strebe von euch jeder um die Wette,
die Kraft des Steins in seinem Ring
an Tag zu legen." (Lessing, Nathan der Weise).


Doch um Liebe wird es wohl nicht gegangen sein, wenn zwei Bonsai-Torquemadas der heutigen Zeit ihre Erfahrungen austauschten; heute wird zwar nicht mehr verbrannt, aber Abweichler von der vorgegebenen Lehrmeinung brandmarken, das geht allemal - also die Verbrennung 'in effigie'.
Wie bei der Inquisition genügt ja schon der Verdacht, um jemanden zu vernichten. Wobei natürlich "Publizisten" wie Broder (oder auch Dr. Ralph Giordano) heutzutage viel gefährlicher sind, weil sich ja kein großes Medium getraut, eines ihrer Pamphlete nicht zu veröffentlichen, während Laun nur von einer Minderheit ernstgenommen wird. Exkommunizieren beeindruckt ja nur mehr wenig, als Antisemit verleumdet zu werden, ist aber heutzutage äußerst geschäftsschädigend.

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