Sonntag, 24. März 2019

Nichts anderes als

"Entgegen allen religiösen Verheißungen sind auch wir Menschen nichts anderes als sterbliche Überlebensvehikel der Gene. Zufällig entstandene, vergängliche biochemische Roboter also, deren einziger Sinn darin besteht, die Gene, die uns erschaffen haben, an die nächste Generation weiterzugeben. Weit davon entfernt, der Höhepunkt der Schöpfung oder gar das Ebenbild Gottes zu sein, sitzen wir mit allen Lebewesen im selben Boot, mit den anderen Primaten sogar auf demselben Ast der Evolution."
Aus: 
Und wiederum redet hier ein hochintelligenter Blinder von der Farbe ⇓⇓





 




Man beachte:  ⇉⇉ https://kumpfuz.blogspot.com/2018/01/buttery.html

Bedauernswert, wer solch einem Seelenmechaniker in die Hände fällt.

Zufällig fiel mir vor einigen Tagen das alte Psychologie-Standardwerk von Rohracher in die Hände. Ich habe ihn selbst auf der Uni noch gehört. In Erinnerung ist mir geblieben: "Ich habe schon viele Gehirne seziert, auf eine Seele bin ich nie gestoßen"

⇉⇛   https://kumpfuz.blogspot.com/2014/12/differenzieren.html

Freitag, 15. März 2019

Die Unmenschen sind die Feinde

»… die Juden sollten reif genug sein, um das Recht auf jüdische Schufte in der Literatur zu fordern. Ich jedenfalls fordere das Recht, eine Figur namens Weinstein einen Dieb zu nennen, ohne daß man mich beschuldigt, ich würde alle Juden Diebe nennen.«
....diejenigen, die auf der Suche nach Antisemiten sind, sollen sich nicht um solche Leute kümmern, »die einen Juden einen Juden nennen und jüdische Figuren in ihre Bücher aufnehmen, weil es in ihrem Leben viele Juden gibt - alle interessant und alle unterschiedlich, manche vortrefflich und manche ziemlich mies, wie andere Menschen auch. Ihre Feinde sollten sie lieber bei den Unmenschen (die leicht zu erkennen sind) und unter den Snobs suchen, die von Juden überhaupt nicht sprechen. «
»Was sie zu verübeln scheinen,  ist das Gefühl, daß der Jude ein besonderer rassischer Typus ist, daß er sich durch sein Gesicht, den Tonfall seiner Stimme, und nur allzu oft durch sein Benehmen von anderen unterscheidet. Sie bekennen sich zu allen möglichen Religionen und zu keiner. Wenn man jemanden einen Juden nennt, denkt man nicht an seine Religion, sondern an bestimmte persönliche Merkmale im Äußeren oder im Verhalten, und das mögen die Juden nicht, weil sie wissen, daß es das ist, was man meint. Sie wollen sein wie jeder andere, nicht zu unterscheiden von anderen, nur daß sie unter Juden Juden sein wollen, damit sie Nichtjuden Gojim nennen können. Aber nicht einmal dann sind sie glücklich, da sie sehr wohl wissen, daß man jemanden nicht dadurch beleidigen kann, daß man ihn einen Goi nennt, ihn aber durchaus beleidigen kann, wenn man ihn einen Juden nennt. Solange das so ist, weiß ich nicht, wie man von Juden erwarten kann, nicht überempfindlich zu sein, sehe dabei aber auch nicht ein, warum ich auf diese Überempfindlichkeit soviel unnatürliche Rücksicht nehmen soll, daß ich das Wort Jude nie in den Mund nehme. Manchmal glaube ich wirklich, die Juden verlangen zuviel von uns. Sie sind wie jemand, der darauf besteht, namenlos und ohne Adresse zu sein, aber dennoch unbedingt zu den besten Parties eingeladen sein will. «
R. Chandler

Genossenliebe

"…mit dem von einigen Moralisten erdachten Gegensatz von »Egoismus« und »Altruismus« darf dieser nicht verwechselt werden. Ich kenne Leute, die in der »sozialen Tätigkeit« aufgehen und nie mit einem Mitmenschen von Wesen zu Wesen geredet haben; und andere, die keine persönlichen Beziehungen außer zu ihren Feinden haben, zu ihnen aber so stehen, daß es nur noch an denen liegt, wenn das Verhältnis nicht zum dialogischen gedeiht.
Ich weiß niemand in den Zeiten, der es fertiggebracht hätte, alle Menschen, denen er begegnete, zu lieben. Auch Jesus liebte unter den »Sündern« offenbar nur die lockeren, liebenswürdigen, die gegen das Gesetz, nicht auch die dichten, erbgutstreuen, die gegen ihn und seine Botschaft sündigten; doch er stand zu diesen wie zu jenen unmittelbar.
Was hier gesagt wird, ist das eigentliche Gegenteil des in Zeitalterdämmerungen zuweilen vernehmbaren Schreis nach universaler Rückhaltlosigkeit. Wer zu jedem Passanten rückhaltlos sein kann, hat keine Substanz zu verlieren; aber wer nicht zu jedem ihm Begegnenden unmittelbar sein kann, dessen Fülle ist eitel. Zu Unrecht hat Luther das hebräische »Genosse« (aus dem schon die Siebzig einen Nahen, einen Nachbarn gemacht hatten) in einen »Nächsten«, verwandelt. Wenn alles Konkrete gleich nah, gleich nächst ist, hat das Leben mit der Welt nicht Gliederung und Bau, nicht menschhaften Sinn mehr. "
Martin Buber

Filterblasen

Nicht dem ersten Eindruck nachgeben! 
Einige vermählen sich gleichsam mit dem ersten Bericht, der ihnen zu Ohren kommt, so daß alle folgenden nur noch Konkubinen werden können. Da nun aber die Lüge allzeit vorauseilt, so findet nachher die Wahrheit keinen Raum. Weder darf unseren Willen der erste Gegenstand, noch unseren Verstand der erste Bericht einnehmen, das wäre Geisteskleinheit. Manche sind wie neue Gefäße, welche von der ersten Flüssigkeit, sei sie gut oder schlecht, den Geruch behalten. Wird diese Kleinheit des Geistes nun gar bekannt, so ist sie verhängnisvoll, denn jetzt wird sie zum Ziel boshafter Absichtlichkeit. Schlechtgesinnte beeilen sich, den Leichtgläubigen mit ihrer Farbe zu erfüllen. Immer soll Raum bleiben für eine zweite Untersuchung. Es bleibe Raum für den zweiten und auch für den dritten Bericht. Das leichte Annehmen des Eindrucks zeugt von geringer Urteilsfähigkeit und ist nicht fern von der Leidenschaftlichkeit. 
B. Gracian

Der gute Mann hat schon im 16. Jhdt. die moderne Medienwelt vorhergesehen!

Yesterday


Alice i. W.

a grin without a cat


'Well! I've often seen a cat without a grin, 'thought Alice; 'but a grin without a cat! It's the most curious thing I ever saw in all my life!' 
L. Carroll, Alice i. W.


Mittwoch, 13. März 2019

Die Ex-Postler


"...es ist die größte Ungerechtigkeit, die man gegen einen Schriftsteller ausüben kann, wenn man ihn nach itzigen feinen Sitten beurteilen will. Man muß sich durchgängig an die Stelle seiner Zeitgenossen setzen, wenn  man ihm nicht Fehler andichten will, welche bei ihm keine sind. Es war bei den alten Römern nichts gewöhnlicher und nichts weniger anstößig, als Laster, welche offenbar im Schwange gingen, bei ihrem rechten Namen zu nennen.
Ich weiß nicht, mit was für einem Rechte man die oft erzwungne Artigkeit bei Anhörung gewisser Worte, bei Erblickung gewisser Gegenstände rot und unwillig zu scheinen, unter die Tugenden setzen kann? Die Schamhaftigkeit in diesem Verstande ist oft nichts als die Schminke des Lasters."
G. E. Lessing über Plautus

Wie man sieht, ist das Problem nicht neu., ist aber immer noch gut, um Aufmerksamkeit zu gewinnen und demnach gut für's Geschäft

https://kumpfuz.blogspot.com/2015/05/rathkolb-co.html

Meine Opposition

"In meinem Kopf gibt es eine stehende Oppositionspartei, die gegen alles, was ich, wenn auch mit reiflicher Überlegung, getan, oder beschlossen habe, nachträglich polemisiert, ohne jedoch darum jedesmal recht zu haben. Sie ist wohl nur eine Form des berichtigenden Prüfungsgeistes." 
A. Schopenhauer
`Come, there's no use in crying like that!' said Alice to herself, rather sharply; `I advise you to leave off this minute!' She generally gave herself very good advice, (though she very seldom followed it), and sometimes she scolded herself so severely as to bring tears into her eyes; and once she remembered trying to box her own ears for having cheated herself in a game of croquet she was playing against herself, for this curious child was very fond of pretending to be two people. `But it's no use now,' thought poor Alice, `to pretend to be two people! Why, there's hardly enough of me left to make one respectable person!'
Alice in Wonderland

Mittwoch, 6. März 2019

Also, das

darf doch nicht wahr sein:




Und wie man dank Google sieht, hat der Wahnsinn Methode:
Die spinnen, die Deutschen!
Die 68-Revolution frisst ihre Kindeskinder.