Sonntag, 29. September 2019

Lumpazivagabundus

Der Mensch braucht kein Ziel, nur eine Straße.
und
Wozu ist die Straße da? Zum Marschieren!
aus dem Lumpazivagabundus-Film.


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http://kumpfuz.blogspot.com/2009/07/mcguffin.html
https://kumpfuz.blogspot.com/2017/07/lets-pretend.html

Mittwoch, 25. September 2019

Staubmantel

Montalbano….trauerte den verschwundenen Übergangszeiten nach. Wo waren sie geblieben? Auch sie waren vom immer schnelleren Rhythmus des menschlichen Daseins überrollt worden und hatten sich angepasst: Sie hatten begriffen, dass sie eine Pause bedeuteten, und waren verschwunden, denn heutzutage darf es keine Pausen geben in diesem immer wahnsinnigeren Rennen, das von endlosen Aktivitäten bestimmt ist: auf die Welt kommen, essen, lernen, vögeln, produzieren, zappen, kaufen, verkaufen, kacken und sterben. Dieses ewige Tun, und dann ist doch alles in einer Nanosekunde, im Nu vorbei. Hatte es nicht eine Zeit gegeben, in der man sich auch mit etwas anderem beschäftigte? Mit Denken, Nachdenken, Zuhören und - warum nicht - Faulenzen, Dösen, Sich-Ablenken? Fast mit Tränen in den Augen erinnerte sich Montalbano an die Kleidung in der Übergangszeit und an den Staubmantel seines Vaters.

A. Camilleri

Und das in Sizilien!

Dienstag, 24. September 2019

Neue Musik

Das Neue in der Kunst 
(Nikolaus Schapfl)

Heute gibt es im Großen und Ganzen drei Musikstile:
  • Eine Ernste Musik, die für sich die Rolle der Hochkultur beansprucht und dabei nur ein abgesonderter Spezialbereich, ein Ghetto mit verschwindend geringem Anteil am Gesamtmusikleben bleibt - kurz Musik, mit der die Menschen nicht leben.
  • Zweitens die Unterhaltungsmusik, meist eine Kultur des Banalen, des Bauches - wenn auch nicht immer, denn wer würde bestreiten, daß es auch tieferschürfende, beeindruckende Popsongs mit künstlerischer Aussage und Kraft gibt.
  • Und drittens einen Bereich der tonalen und experimentellen Filmmusik, die zwar oft viel erhebende Ästhetik ausstrahlt, aber per se ihr Zentrum außerhalb von sich, untermalenden Charakter und meist eher Hintergrundmusik an der Schwelle des Bewußtseins zu sein hat.
 Die Frage erhebt sich in eklatanter Weise: Wo ist eigentlich jene neue Musik, in der wirklich die Sehnsüchte der Menschen nach Schönheit, nach erhebendem Gesamtzusammenhang, nach Erleben umfassender Höhe und Tiefe ausgedrückt werden?

Die heute übliche Einteilung in Hoch- und Massenkultur
Heute wird die neu entstehende, zeitgenössische Musik und Komposition in E-Musik und U-­Musik unterschieden. Diese Einteilung ist Grundlage nicht nur für die theoretische Rezeption sondern auch für die finanzielle Bewertung durch die Verwertungs- bzw. Urheberrechts­gesellschaften:
(a) E-Musik (heute ein Ghetto und ein Kampfschauplatz): Nach und parallel zur spätromantischen Epoche (Wagner/R, Strauss), wurde - hauptsächlich durch die Zweite Wiener Schule - Neuland außerhalb der Tonalität beschritten, umso energischer, je härter der Widerstand war. Die Musik sollte von tiefsitzenden, engen Denkweisen befreit werden. Diese „Neue" Musik wurde konsequent auf den dissonanten Anteil des Klangspektrums beschränkt unter völligem Vergessen der Tatsache, daß nicht nur Dissonanzen, sondern auch Konsonanzen zeitlose Bestandteile seiner Natur sind. Aber das dauerhafte Verlangen nach tonalem Ausdruck, nach Melodie und Harmonie, welche ihre Schönheit noch deutlicher im Kontrast zur Dissonanz offenbaren, konnte nicht ausgelöscht werden, nicht einmal nach 80 Jahren strenger Umerziehung. Inzwischen fand die Tonalität lebendigen Ausdruck in der Unterhaltungsmusik, bedauerlicherweise unter Verlust ihres Hochkultur-Status. Ein Komponist, der mit der Hochkultur etwas zu tun haben wollte, mußte sich der neuen Ideologie unterordnen, welche das Spektrum nun auf die Dissonanzen einengte.
Diese befremdliche Situation dauert bis heute an: (1) Hochkulturmusik wird - per Definition ­mit Atonalität identifiziert. (2) Schönheit in der Musik ist ein Phänomen vergangener Epochen und kein Teil zeitgenössischen Lebens mehr.
Die Konsequenz: Im Konzertleben hat sich die Sandwichtechnik etabliert, was heißt: Zwischen zwei Mozarts ein Ligeti, um zu vermeiden, daß die Zuhörer nach der Pause fortgehen.
(b) U-Musik (Populärmusik für die Masse, oft - nicht immer - eine Kultur des Banalen) In diesem Zusammenhang steht irgendwie zwischen E und U:
(c) Die tonale und experimentelle Filmmusik, dh. vor allem Hintergrundmusik, keine absolute Musik, welche das Zentrum in sich selbst hat. Das Aufleben der optischen Kultur bedeutet einen Verlust an Abstraktion und Geist. Das, was die Menschen in der Musik als „schön", erfüllend, aufbauend empfinden, wird von der Theorie „zweitklassig", ,,weniger wert" betitelt, während, wer E-Musik, also ernstzunehmende Hochkultur schaffen will, Nihilismus, atomisierte, bezugslos im Raum treibende Ästhetizismen ohne Sinn bieten muß, Dekonstruktivismus (Alles ist Nichts), institutionalisierte Aussagelosigkeit. Wer musikalische Schönheit will, bekommt zu hören: ,,Gehen Sie zum Film... Gehen Sie in die Pop-Branche!"

Eine zerstörerische Avantgarde
Der bedeutende Komponist Helmut Lachenmann (*1935), selbst ein Vertreter extremer Atonalität und Geräuschmusik, erzählte mir bei einer größeren Tafel eines Abendessens neben mir sitzend - eigentlich flüsterte er mir ins Ohr - sinngemäß: ,,In den fünfziger Jahren kamen die (Neo-)Kommunisten zu uns und sagten : Ihr müßt das bürgerliche Denken zerstören." Auch Hans-Werner Henze (*1926) verlautbarte in den sechziger Jahren: ,,Die Musik heute muß den Sozialismus unterstützen." Theodor W. Adorno und die Frankfurter Schule (68er) steuerten viel Theorie bei. Für sie mußte die Musik eine Rolle in einem umfassenden Veränderungsprozeß spielen.
«Künstler», auch solche, die fachlich nichts konnten und bewußt keinerlei «Handwerk» betreiben wollten, sondern provozierten, schockierten und die Menschen gezielt mit Atonalität, Disharmonie und Häßlichkeit plagten, unterwanderten und infiltrierten in den 60er und 70er Jahren die Kunstwelt fast vollständig. Sie diktierten den Könnern mit Medienmacht und soziologischer Beredsamkeit das Dogma vom Ende der Harmonie, der Tonalität, der Symmetrie und der Schönheit. Die Darstellung des Schönen, Wahren und Guten wurde bewußt verteufelt, weil sie angeblich unkritisch mache und das «System» stabilisiere, statt es zu zerstören. Deshalb sei sie reaktionär.
«Die reaktionäre Musik», schreibt Adorno, müsse «mit allen Mitteln der Polemik und rücksichtslos angegriffen werden». . . Die «neue Musik» hatte nach Adorno aktiv am Klassenkampf teilzunehmen. Die 1929 gegründete Frankfurter Ortsgruppe der «Internationalen Gesellschaft für neue Musik» war für Adorno «die Internationale» der Musik. Was für ihn Marx auf dem Gebiete der Soziologie war, sei Schönberg auf dem Gebiet der Musik, Kunst also im Dienste des Klassenkampfs, im Dienst einer totalitär marxistischen Ideologie. Adornos Ästhetik im Dienste eines neomarxistischen Kulturkampfs gegen die Werte und Normen der bürgerlich-­kapitalistischen Gesellschaft wurde im Gefolge der 68er Revolte zum Programm vieler «Kunst»schaffender - ein historischer Vorgang, der bis heute fortwirkt.

Das Problem der heute noch ausschließlich als „etabliert" geltenden atonalen Musik ist nicht ihr Wesen, sondern ihr totalitärer Machtanspruch. Dunkelheit und Verzweiflung sollen als Monokultur gelten. Was nicht negativ ist, ist „alt", reaktionär. Entspannung, Erhabenheit sind ,,verboten".

Tonalität und Atonalität
Wir haben in der bei uns gebrauchten, wohltemperierten Stimmung zwölf Töne zur Verfügung. Mit diesen zwölf Tönen erschließt sich uns der gesamte Bereich der Skala zwischen Konsonanz (Einklang, Oktave, Quinte, Terz, Dreiklang usw.) über verschiedene Stufen der Dissonanz bis hin zur höchstmöglichen Dissonanz (kleine Sekunde, große Septime, kleine None, eventuell Tritonus usw.).
Die Atonalität beschränkt sich auf einen Teil des Tonspektrums, nämlich auf die Dissonanz und geht auch oft bis zur Auflösung des Tonchromas, dh. also bis hin zum Geräusch, ja zum Lärm. Die Verfechter der ausschließlichen Atonalität wollen den Dreiklang und weitere Konsonanzen völlig verbannen, oft prinzipiell, immer aber vor allem im Zusammenhang mit Dur-Moll-Tonalität, die sich historisch herausgeschält hat.
In den 70er Jahren noch wurde an den Musikhochschulen behauptet, bzw. es war das „politisch korrekte" Denken, daß die Dur-Moll-Tonalität nur anerzogen, nur inkulturiert sei und daß wir uns endlich davon befreien und frei im dodekaphonen Raum bewegen können. Schon Schönberg hatte prophezeit, die Kinder würden in fünfzig Jahren seine Melodien auf der Straße singen. Solche Voraussagen sind verstummt.

Die Kultur des Sekundären
In den letzten Jahrzehnten entstanden kaum Werke, welche die Uraufführung überlebten. Es gibt kaum Komponisten, die nach 1950 noch gelebt haben, deren Werke den Weg ins Repertoire geschafft hätten. Ausnahmen sind vor allem Schostakowitsch, Prokofiev, Bernstein .... Wenn wir die Zeitgrenze auf 1970 heranziehen, fällt es noch schwerer, überhaupt eine danach entstandene Oper oder ein Orchesterwerk zu finden, daß auch nur annähernd so regelmäßig gespielt wird wie ein Klassiker.
Angewachsen hingegen sind die Inszenierungen des sogenannten Regietheaters, in denen klassische Opern, die meist vor 1900 komponiert wurden, umgedeutet werden. Werke einer lebendigen zeitgenössischen Musikkultur, die sich im Bewußtsein der Öffentlichkeit behaupten können als Stücke vom und im „Herzen und Verstand" der heutigen Menschen, sind  unbekannt.

Der Begriff Neue Kunst wurde zum Etikett für immer dasselbe. Die Avantgarde des Establishments ist seit Jahrzehnten unverändert - eine sehr alte Avantgarde. Während die neu entstehende Kunst stagniert, erscheint die Arbeit von Intendanten, PR-Fachleuten, Museumsdirektoren und Kritikern immer wichtiger. Neue Opern werden bei Festivals oft nur einmal gespielt, so „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern" von Lachenmann bei den Salzburger Festspielen 2002, während „Die Liebe der Danae" von Strauss fünfmal, Turandot siebenmal aufgeführt wurde. 

Die Situation eines jungen Komponisten seit spätestens Mitte des 20. Jahrhunderts:
Sie oder er wird genötigt, eine Musik zu komponieren, die der herrschenden Ästhetik entspricht, in diesem Fall dem Kult des Häßlichen, des Negativen, der Sinnlosigkeit, der Verzweiflung. Kunst, die nicht nihilistisch ist, wird als politisch nicht korrekt aufgefaßt. - Der bedeutende österreichische Komponist Ernst-Ludwig Leitner, Professor am Mozarteum, drückte das Dilemma sinngemäß wie folgt aus:,, Wenn du der herrschenden Ästhetik gehorchst, bist du integriert, aber das, was integriert ist, will das Publikum nicht hören."

So etwas wie Inspiration, Einfall, Atem ist nicht nur fremd, sondern de facto Gegenstand von Ablehnung. Die Resultate sind meist gehetzte, unnatürliche, entsetzlich sich in die Länge dehnende Quellen von Langeweile, Klangansammlungen, bei denen es egal bleibt, wo man einsteigt, ob da, wo man gestern aufgehört hat oder wo es übermorgen weiterginge.

Mittwoch, 18. September 2019

Mittelmaß

 Nichts steht dem im Wege, daß man sich unter Menschen, die einander feind sind, anständig und redlich verhalten könne: benehmt euch unter ihnen, wo nicht mit durchwegs gleichem Wohlwollen, so doch wenigstens mit gemäßigtem, das euch auch nicht so völlig an die eine Partei binde, daß sie alles von euch fordern kann; und gebt euch gleicherweise mit einem mittleren Maß ihrer Gewogenheit zufrieden und begnügt euch, im Trüben zu schwimmen, ohne darin fischen zu wollen. 
Montaigne

Das innere Wesen

"Ich sage also: physisch ist freilich alles, aber auch nichts erklärbar. Wie für die Bewegung der gestoßenen Kugel muß auch zuletzt für das Denken des Gehirns eine physische Erklärung an sich möglich sein, die dieses ebenso begreiflich machte, als jene es ist. Aber eben jene, die wir so vollkommen zu verstehen wähnen, ist uns im Grunde so dunkel wie letzteres: denn was das innere Wesen sei, bleibt, nach allen physikalischen Erklärungen, ein Mysterium, so gut wie das Denken."
A. Schopenhauer

https://kumpfuz.blogspot.com/2018/01/buttery.html

https://kumpfuz.blogspot.com/2019/03/nichts-anderes-als.html

Die Quintessenz von Staub

 I have of late, but wherefore I know not, lost all my mirth, forgone all custom of exercises; and indeed it goes so heavily with my disposition that this goodly frame, the earth, seems to me a sterile promontory; this most excellent canopy, the air, look you, this brave o’erhanging firmament, this majestical roof fretted with golden fire, why, it appeareth nothing to me but a foul and pestilent congregation of vapours. What a piece of work is a man! how noble in reason! how infinite in faculties! in form and moving how express and admirable! in action how like an angel! in apprehension how like a god! the beauty of the world! the paragon of animals! And yet, to me, what is this quintessence of dust?

Aus "Hamlet" - die klassische Beschreibung einer depressiven Störung.

Mittwoch, 11. September 2019

Gerechte Sachen

  • Auch die allgemeine und gerechte Sache nimmt mich nur mit Maß und ohne Überschwang für sich ein. 
  • Ich bin diesen anspruchsvollen und zudringlichen Bindungen, die selbst das Innere in Beschlag nehmen, nicht unterworfen.
  • Ich würde der gerechten Sache bis an den Scheiterhaufen folgen, aber nicht bis hinein, wenn es sich vermeiden läßt. 
Montaigne

...zum gegenwärtigen Klima-Hype. Die zudringlichen Sachwalter sind es, die einen an der gerechten Sache zweifeln lassen.

Sonntag, 8. September 2019

Ich bin ein Genie!

"Der gewöhnliche Kopf ist immer der herrschenden Meinung und der herrschenden Mode konform, er hält den Zustand in dem sich alles jetzt befindet für den einzig möglichen und verhält sich leidend bei allem. Ihm fällt nicht ein, daß alles von der Form der Meublen bis zur feinsten Hypothese hinauf in dem großen Rat der Menschen beschlossen werde, dessen Mitglied er ist.
Er trägt dünne Sohlen an seinen Schuhen, wenn ihm gleich die spitzen Steine die Füße wund drücken, er läßt die Schuh-Schnallen sich durch die Mode bis an die Zehen rücken, wenn ihm gleich der Schuh öfters stecken bleibt. Er denkt nicht daran, daß die Form des Schuhs so gut von ihm abhängt, als von dem Narren, der sie auf elendem Pflaster zuerst dünne trug. Dem großen Genie fällt überall ein: könnte auch dieses nicht falsch sein?
Er gibt seine Stimme nie ohne Überlegung. Ich habe einen Mann von großen Talenten gekannt, dessen ganzes Meinungs-System, so wie sein Meubeln-Vorrat, sich durch eine besondere Ordnung und Brauchbarkeit unterschied, er nahm nichts in sein Haus auf, wovon er nicht den Nutzen deutlich sah, etwas anzuschaffen, bloß weil es andere Leute hatten, war ihm unmöglich. Er dachte, so hat man ohne mich beschlossen, daß es sein soll, vielleicht hätte man anders beschlossen, wenn ich mit dabei gewesen wäre. Dank sei es diesen Männern, daß sie zuweilen wenigstens wieder einmal schütteln, wenn es sich setzen will, wozu unsere Welt noch zu jung ist."
G. C. Lichtenberg

Das ist fein! Da werde ich taxfrei zum großen Genie erhoben! ;=)  Habe ich doch schon seit meiner Gymnasial-Zeit mir  manchmal diese Frage gestellt und später immer öfter; aber leider immer noch viel zu selten.




Dass ich das noch erleben durfte....

... dass sich ein W. Fellner geniert:
Aber er schämt sich ja sowieso "fremd".

Freitag, 6. September 2019

Soll man selbst philosophieren?

 Wenn jeder Mensch seinen besondern Planeten bewohnte, was wäre wohl da Philosophie? Was sie jetzt auch ist, ein Inbegriff der Meinungen eines Menschen ist seine Philosophie. Wer wäre wohl des Menschen Schuhmacher? und wer sein Baumeister? Versetzt man ihn in eine Gesellschaft, so ließe er sich wohl die Schuhe von einem andern machen, aber seine Meinungen? Das ist eine üble Sache, ich kann den Hals brechen, wenn ich mir sie selbst zusammenstümpere, oder ein Paar gut gemachte erhandele, die mir nicht passen. Die Frage: soll man selbst philosophieren? muß, dünkt mich, so beantwortet werden als eine ähnliche: soll man sich selbst rasieren? Wenn mich jemand fragte, so würde ich antworten, wenn man es recht kann, es ist eine vortreffliche Sache. Ich denke immer daß man das letztere selbst zu lernen suche, aber ja nicht die ersten Versuche an der Kehle mache. Handle wie die Weisesten vor dir gehandelt haben, und mache den Anfang deiner philosophischen Übungen nicht an solchen Stellen, wo dich ein Irrtum dem Scharfrichter in die Hände liefern kann.
 Lichtenberg

Den Luxus eigener Meinung leistet sich heute kaum jemand.

Donnerstag, 5. September 2019

Unnützes

"Das Gebäude unserer öffentlichen wie privaten Einrichtungen ist voller Unzulänglichkeit. Aber es gibt nichts Unnützes in der Natur, nicht einmal das Unnütze selbst; es ist nichts in dieses Weltall eingetreten, was darin nicht seinen rechten Platz hätte."

Montaigne

Dummheiten

"Niemand ist davon frei, Dummheiten zu sagen. Das Unglück ist, sie gar feierlich vorzubringen."
Montaigne

Frage & Antwort

Wie sollen sie Antworten liefern, wenn sie nicht einmal die Fragen verstehen? Und wenn sie sie verstehen, akzeptieren sie sie nicht.