Dienstag, 29. Oktober 2013

Jung und alt

Das Vorrecht der Jugend ist, alles Alte schlecht und nur das Neue gut zu finden.
Das Vorrecht des Alters ist es, dies nicht ernst zu nehmen.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Wahr-Sagerei


Ein Artikel in der WZ zum Thema "Klimawandel":
http://www.wienerzeitung.at/beilagen/extra/582767_Das-Raetsel-der-tiefen-Wolken.html

Zitat daraus: "Die Forschung ... hat sich zu sehr mit der Politik gemein gemacht". Das ist nur eine der auffallenden Parallelen zur Theologie bzw. zur Religion. Wer sich ein bißchen auskennt im science-business, für den reduziert sich das Klima-Thema zu einer reinen Glaubens-, um nicht zu sagen Interessens-Sache. Das wäre ja nicht so schlimm, wenn nicht alle Religionen diesen fatalen Drang zum Missionieren hätten.
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Karl Popper kann es viel besser ausdrücken, wie ich zu dieser zweckorientierten Zukunftsdeuterei stehe:

"Als erstes müssen wir uns von der unsinnigen Denkgewohn-
heit befreien, ein kluger Mensch könne Vorhersagen, was ge-
schehen wírd. Anscheinend glaubt nahezu jeder, Klugheit er-
weise sich daran, daß man wahre Prophezeiungen macht. Und
nahezu jeder glaubt, ein rationales Programm für die Zukunft
müsse von einer wahren Voraussage ausgehen.
Und jedermann betrachtet die Menschheitsgeschichte als
mächtigen Strom, der sich vor unseren Augen dahinwälzt. Wir
sehen, wie er aus der Vergangenheit daherströmt; und wenn
wir richtig hinsehen, müssen wir in der Lage sein, zumindest
die allgemeine Richtung seines zukünftigen Verlaufs vorherzusagen.

Vielen Leuten scheint dies offenbar einzuleuchten. Aber es
ist grundfalsch - es ist sogar moralisch falsch. An die Stelle
dieser Auffassung müßte eine grundverschiedene ßetrachtungsweise
 der Geschichte treten. Ich schlage folgende vor:

Die Geschichte endet mit dem heutigen Tag. 
Wir können von ihr lernen; die Zukunft ist jedoch nie eine Verlängerung der
Vergangenheit, auch keine Extrapolation. Die Zukunft exi-
stiert noch nicht; und eben darin liegt unsere große Verant-
wortung; daß wir die Zukunft beeinflussen, daß wir alles tun
können, um sie zu einer besseren zu machen.
Zu diesem Zweck müssen wir all das nutzen, was wir aus der
Vergangenheit gelernt haben; und etwas sehr Wichtiges, das
wir gelernt haben sollten, ist: bescheiden zu sein."

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Rosenkavalier in Dresden

Hier der Bericht über eine Rosenkavalier-Aufführung am 10.10.2013 in der Semperoper in Dresden. Es war ein Geburtstagsgeschenk zu meinem 70-er im Juni - sinnigerweise an meinem Namenstag.







Sehr schöner Platz, neben der MIttelloge.


Im Prinzip eine sehr schöne Aufführung. Thielemann sagte leider krankheitsbedingt ab, aber Peter Schneider war ja auch nicht schlecht. Musikalisch war es also sehr gut.
Die Inszenierung? Nun ja, zur Einstimmung folgender Auszug aus dem Programmheft:

Zur Ergänzung: Nicht nur die Kostüme, sondern auch die Requisiten sowie bestimmte "Bewegungs-Muster" entstammten der näheren "Vergangenheit" - und zwar aus der "volkseigenen" Produktion der DDR (Kameras und andere Geräte). Nun ja. Das war nicht immer stimmig - aber ich war so hoch gestimmt, dass es mich ausnahmsweise nicht störte.
Das Theater selbst ist ja eine wahre Pracht; ich war schon vor Jahren einmal drin.

Sehr gut war v. a. die/der Oktavian (s.o.), selten so eine stimmige und überzeugende Darstellung gesehen.
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Theaterplatz am Nachmittag:














Und so schaute es nach der Vorstellung am Theaterplatz aus:


Und hier der "Gegenschuss":



(Hofkirche und Residenz)








Übernachtet habe ich im IBIS-Hotel Bastei, Nähe Bahnhof. No na ;=)
Abfahrt am 9.10. von Praterstern um 6:50h, Ankunft  nachmittag, 3-Stunden-Wiedersehensstreifzug durch die Altstadt.
Am 10. vormittag Strassenbahn-Kreuzen durch die Stadt, Waldschlösschenbrücke, Prohlis etc.
Am 11. vormittag noch Radebeul Ost und diverse Neuigkeiten "inspiziert", um 15h wieder Heimfahrt via Prag und Brno.
Siehe auch: https://skydrive.live.com/?cid=924c14d9ebf2033e#cid=924C14D9EBF2033E&id=924C14D9EBF2033E%21202
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Leider vergessen bzw. zu spät erinnert:
http://www.asisi.de/index.php?id=7#asisi_index_id_70

Freitag, 4. Oktober 2013

Gutmenschen

"Und hütet euch vor den Guten und Gerechten"
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"[...] gute Menschen reden nie die Wahrheit. Falsche Küsten und Sicherheiten lehrten euch die Guten; in Lügen der Guten wart ihr geboren und geborgen. Alles ist in den Grund hinein verlogen und verbogen durch die Guten." ...

In diesem Sinne nennt Zarathustra die Guten bald »die letzten Menschen«, bald den »Anfang vom Ende«; vor allem empfindet er sie als die schädlichste Art Mensch, weil sie ebenso auf Kosten der Wahrheit als auf Kosten der Zukunft ihre Existenz durchsetzen.

"Die Guten – die können nicht schaffen, die sind immer der Anfang vom Ende –
– sie kreuzigen den, der neue Werte auf neue Tafeln schreibt, sie opfern sich die Zukunft, sie kreuzigen alle Menschen-Zukunft!
Und was auch für Schaden die Welt-Verleumder tun mögen, der Schaden der Guten ist der schädlichste Schaden."

Friedrich Nietzsche,Ecce Homo - Warum ich ein Schicksal bin.
                                                                                                           
Und irgendwie passt auch hieher, was Nietzsche über die Christen sagte:
"Bessere Lieder müßten sie mir singen, daß ich an ihren Erlöser glauben lerne: erlöster müßten mir seine Jünger aussehen!"

Nächstenliebe je nach Definition und Gusto

Der "Knackpunkt" in der Beziehung SPÖ-FPÖ ist die unterschiedliche Einstellung zu  Ausländer-, Migrations, Asyl- und Rassismusfragen, also im Wesentlichen eine Frage der Moral. Das verwundert einerseits, ist doch Moral - außer als Vorwand - normalerweise keine politische Kategorie; andererseits erstaunt es auch wieder nicht, hat sich doch der moderne Katalog der moralischen Todsünden auf die Politische Korrektheit bei den o. e. Themen reduziert - sprich: Man kann privatim so unmoralisch sein, wie es einem beliebt, wenn man sich nur in der Öffentlichkeit mit der "richtigen" Einstellung präsentiert.

und finden nicht zueinander,weil sie sich nicht über den Radius der einigen können.