Mittwoch, 27. Januar 2021

Obstinatus obdura!

 "Alle Menschen wollen leben, aber keiner weiß, weshalb er lebt."

(Schopenhauer)


Trotzdem:                         At tu, Francisce, obstinatus obdura! 

(nach Catull) 

Dienstag, 26. Januar 2021

Die Verweigerer

Ich habe eine tiefe Skepsis und Abneigung gegen  habituelle "Rebellen": 

Die sind immer nur so lange aufmüpfig, bis sie es geschafft haben, ihrerseits in eine Position zu kommen, die andere zu einer Rebellion herausfordern -  die sie dann selbstverständlich hart unterdrücken.

>>>>  https://twitter.com/kumpfuz/status/1349089681904955396?s=20 




Dienstag, 19. Januar 2021

Maaß

 .»Aber in allem entscheidet das Maaß«

Fontane

Montag, 18. Januar 2021

Würstelmeinungen

 Wenn man von den Medien am laufenden Band die absonderlichsten Meinungsabsonderungen vorgesetzt und  dazu in rauhen Mengen Kren und Senf auf den Teller gedrückt bekommt, so tut es gut, wenn man wenigstens ab und zu in seriösen Printpresse eine geniessbare Wurst dazu serviert wird. KURIER und PRESSE zähle ich übrigens nicht mehr dazu; und um den seriösen STANDARD zu lesen muss man eine Rot-Grün-Blindheit haben.

Dass der Kanzler infolge seiner Jugend noch kein Weltmeister im Kompromisse-Schließen ist, sollte man ihm nicht vorwerfen. Wichtig ist, dass er dazu lernt. Das fällt ihm sichtlich nicht leicht, aber er tut es. Man kann nicht verlangen, dass er schon die Reife und Abgeklärtheit eines "alten Hasen" hat. Hauptsache ist momentan, dass er dort, wo es notwendig ist, rasch Entscheidungen trifft. Dass die im Nachhinein sich nicht immer als richtig herausstellen, liegt in der gandenlosen Natur der Sache, des Virus COVID-19!

Mittwoch, 6. Januar 2021

Bahnhofsabenteuer corronärrisch

Es wird dem virtuellen Leser dieses Blogs - reale gibt es ja wohl kaum - nicht verborgen geblieben sein, dass ich ein sog. "Ferrophiler" bin - ein Eisenbahn-Liebhaber, gemeinhin auch Eisenbahnfreund genannt. Als solcher besuchte ich  am 23.12.2020 (also noch vor dem "harten" Lockdown) wieder einmal den Wiener Hauptbahnhof und weil es noch relativ früh am Tag war, wollte ich mir den EC 104 Porta Moravica , Abfahrt 8:10h Richtung Przemysl Glowny näher anschauen. Da er noch nicht am Gleis stand, ging ich den Bahnsteig-11 zweimal auf und ab: Für einen wie mich gibt es auf einem Bahnhof mmer etwas Interessantes zu sehen. Als die Garnitur endlich eingefahren war, interessierte mich der Zuglauf in Polen, nämlich ob der Zug über Katowice oder über Oświęcim verkehrt (beide Strecken bin ich vor ca. 15 Jahren gefahren). Zu diesem Zweck schaut man sich die Zuglauf-Tafeln am Waggon an, die bei den älteren Typen im Fenster der Türen angebracht sind. Soweit so gut. Nachdem meine Neugier gestillt war, verließ ich den Bahnhof in Richtung "Hbf Ost", um in den sog. "D-Wagen" einzusteigen. Als ich dort wartete, kamen plötzlich 3 uniformierte Polizisten auf mich zu: "Ausweiskontrolle"!!! Gut, dachte ich, kein Problem, bin ich halt in einer Stichprobe. Was ich hier am Bahnhof mache? Warum ich den Bahnsteig mehrmals auf und ab gegangen bin? Warum ich in die Fenster des Zuges geschaut habe? Etwa nach vergessenen Gepäckstücken (bei einem abfahrenden Zug!) gespäht? Ob ich schon einmal mit der Polizei zu tun gehabt hätte? Die 3 Uniformierten waren durchaus höflich und korrekt, aber der Kollege in Zivil, der sie offenbar "alarmiert" hatte und dann auch dazu kam (ein "gstauchter" Typ wie Exminister Kickl) hatte einen unangenehm herausfordenden Ton: Was ich da überhaupt mache und was ich vorhabe, wohin ich jetzt fahren will? Wie soll man so einem Menschen erklären, was ein Eisenbahnfreund ist oder gar ein 'train spotter" und warum man in ein(1)  Fenster geschaut hat und überhaupt das Detail mit den Zuglauftafeln erläutern? Ich versuchte es mit den Worten: "Es gibt halt Leute, die.....". Der junge Chef der Uniformierten, offenbar ein Mann mit einer gewissen Intelligenz, begriff dann schnell, dass ich nicht als Jagdbeute taugte und gab mir den Ausweis zurück und verabschiedete sich höflich, aber natürlich ohne Entschuldigung. Der "Geheime" war urplötzlich wieder untergetaucht, wahrscheinlich schon wieder auf der Pirsch. Ich vermute ja, dass man einen solchen Job nicht ohne einen starken Jagdinstinkt ausüber kann, aber sie sollten ihnen in der Ausbildung beibringen, dass man die Jagdlust etwas besser verbergen sollte. Man braucht sie ja leider in einem Gemeinwesen wie die Leichenbestatter und die Senkgrubenräumer. Aber wie soll man solchen Individuen erklären, was mit "Der Weg ist das Ziel" gemeint ist?

Ich habe mich nicht aufgeregt, aber die ganze Sache hinterließ doch einen schalen Geschmack: Corona-Symptome überall! Und Erinnerungen an meine Eisenbahn-Foto-Abenteuer im ehemaligen "Ostblock", also vor der Wende (Budapest, Prag, Berlin-Ost...), wurden wach. Das war damals nicht ganz ungefährlich, aber ich bin dort nie "erwischt" worden. Die Analog-Beute daraus liegt im Negativ- und Diapositiv-Archiv begraben. Jeden Winter nehme ich mir vor, sie auszuwerten; ich habe ja einen sehr guten Film-Scanner, aber die Sache ist doch sehr zeitraubend....

Den letzten einschlägigen  "Anstand" hatte ich vor gut 10 Jahren im Bahnhof Bilbao Abando, als ich dort das prächtige Glasfenster fotografieren wollte: Da hat sich ein "Security" wohl in der Zeit um 20 Jahre geirrt und hat mich in bester "Guardia-Civil"-Manier, also äußerst barsch und schnarrend auf ein angeblich bestehendes Verbot hingewiesen. Ich trickste ihn aus, da ich damals schon eine Digicam mit mehrfach beweglichem Display hatte, sodass ich "aus der Hüfte schießen" konnte.

Vete a la mierda!

Quelle des Glücks

 Ist doch in der Welt überall nicht viel zu holen: Not und Schmerz erfüllen sie, und auf die, welche diesen entronnen sind, lauert in allen Winkeln die Langeweile. Zudem hat in der Regel die Schlechtigkeit die Herrschaft darin und die Torheit das große Wort. Das Schicksal ist grausam, und die Menschen sind erbärmlich. In einer so beschaffenen Welt gleicht der, welcher viel an sich selber hat, der hellen, warmen, lustigen Weihnachtsstube mitten im Schnee und Eise der Dezembernacht. Demnach ist eine vorzügliche, eine reiche Individualität und besonders sehr viel Geist zu haben ohne Zweifel das glücklichste Los auf Erden, so verschieden es etwan auch von dem glänzendsten ausgefallen sein mag.

Schopenhauer

Nun, er übertreibt halt wieder einmal - aber direkt widersprechen kann ich ihm auch nicht!

Hoffnung

 HOFFNUNG ist die Verwechselung des Wunsches einer Begebenheit mit ihrer Wahrscheinlichkeit. Aber vielleicht ist kein Mensch frei von der Narrheit des Herzens, welche dem Intellekt die richtige Schätzung der Probabilität so sehr verrückt, daß er Eins gegen Tausend für einen leicht möglichen Fall hält. Und doch gleicht ein hoffnungsloser Unglücksfall einem raschen Todesstreich, hingegen die stets vereitelte und immer wieder auflebende Hoffnung der langsam marternden Todesart. Wen die Hoffnung, den hat auch die Furcht verlassen: Dies ist der Sinn des Ausdrucks »desperate«. Es ist nämlich dem Menschen natürlich, zu glauben, was er wünscht, und es zu glauben, weil er es wünscht. Wenn nun diese wohltätige, lindernde Eigentümlichkeit seiner Natur durch wiederholte, sehr harte Schläge des Schicksals ausgerottet und er sogar umgekehrt dahin gebracht worden ist zu glauben, es müsse geschehn, was er nicht wünscht, und könne nimmer geschehn, was er wünscht, eben weil er es wünscht, so ist dies eigentlich der Zustand, den man Verzweiflung genannt hat.

Schopenhauer