Montag, 25. April 2011

Aufgaben

"...Menschsein heißt, ständig mit Situationen konfrontiert zu sein, von denen jede gleichzeitig Gabe und Aufgabe ist ... Jede Situation ist ein Ruf, auf den wir zu horchen, dem wir zu gehorchen haben".

Viktor E. Frankl

Sonntag, 24. April 2011

Practical Joke

"Tutto nel mondo è burla..."  wird immer übersetzt: "Alles ist Spaß auf Erden...".
Mir gefällt besser: "Alles ist ein Scherz ..."  - im Sinne von 'practical joke'. 
Vom wem nur?

Parsifal Ostern 2011

Am Gründonnerstag der obligate Parsifal in der StOp. Überraschung diesmal der Dirigent Ingo Metzmacher: Ich erwartete eine unterkühlte Interpretation a la Neue Musik, aber es kam ganz anders, nämlich sehr lebendig und ansprechend. Überragend außer F. Struckmann und auch Ch. Ventris v. a. Waltraud Meier, die auch nach der Vorstellung den Lotte-Lehmann-überreicht bekam - von Hr. Dir. Meyer persönlich.
Am MIttwoch, den 27.4. bin ich nochmals dort.

Freitag, 15. April 2011

Schreiber

"Ich habe nie einsehen mögen, warum mittelmäßige Menschen deshalb aufhören sollten, mittelmäßig zu sein, weil sie schreiben können".
Chr. Morgenstern
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Wenn man "mittelmäßig" durch "schlecht" ersetzt, passt es noch immer.

Sonntag, 3. April 2011

Zeitungen

Ich habe mir die Zeitungen vom vorigen Jahre binden lassen, es ist unbeschreiblich, was für eine Lektüre dieses ist: 50 Teile falsche Hoffnung, 47 Teile falsche Prophezeiung und 3 Teile Wahrheit. Diese Lektüre hat bei mir die Zeitungen von diesem Jahr sehr herabgesetzt, denn ich denke: was diese sind, das waren jene auch. 


Lichtenberg (K 266)


Ich denke, über alte Zeitungen zum Exempel jetzt von 1792 an müßte sich ein herrliches Collegium lesen lassen, nicht in historischer, sondern in psychologischer Rücksicht.Das wäre was. Was in der Welt kann unterhaltender sein, als die vermeintliche Geschichte der Zeit mit der wahren zu vergleichen. 


Lichtenberg (L 301)


Wohl zehn Minuten las ich in einer Zeitung, ließ durch das Auge den Geist eines verantwortungslosen Menschen in mich hinein, der die Worte anderer im Munde breitkaut und sie eingespeichelt. aber unverdaut wieder von sich gibt. 
Hermann Hesse, Der Steppenwolf

Freitag, 1. April 2011

Nation

"Die Nation ist wie ein im Verfall begriffenes Gebäude, aber wir lieben dieses Gebäude und ziehen es einer modernen Wohnung vor.
Das war schon wirklich etwas Angenehmes, die Nation. Die Grenzen erlaubten, die Bräuche und verschiedenen Sprachen zu bewahren. Die Welt zeigte nicht die langweilige Einförmigkeit, auf die wir mit Riesenschritten zugehen. Demnächst werden wir eine Weltreise machen, ohne daß wir es überhaupt merken. Das Flugzeug wird uns in einem Flughafen absetzen, der genauso aus­sieht wie der, von dem wir gestartet sind. Das Hotelzimmer wird genauso sein. Das Menü im Restaurant wird sein wie alle Menüs in allen Restaurants der Welt. Weshalb organisiert man eigent­lich keine Weltreisen ohne Zwischenstation? In New York geht man an Bord, und in New York geht man von Bord. Während der Reise schaut man sich einen Film an. Dann und wann, bei Fluggesellschaften, die sich etwas Originelles einfallen lassen, wird dieser Film die Landschaften zeigen, über die man gerade fliegt.
Das war schon wirklich etwas Angenehmes, die Nation. Die Nation, das war die Auslage des Lebensmittelhändlers um die Ecke. Das war der Akzent des Kohlenhändlers aus der Auvergne. Das war der Frittengeruch, der aus der Loge der Concierge hochstieg...."

Aus JEAN RENOIR, Mein Leben, meine Filme.