Freitag, 25. Mai 2018

Tanz

Das Leben ist ein Tango, der Tod ein Pasodoble.
Sprichwort an der galizischen "Costa del Morte".

Donnerstag, 24. Mai 2018

Auf dem Strich

"Online gehen, das man auch mit „Auf den Strich gehen“ übersetzen könnte..."
Alois Brandstetter

Mikroklima

"Ratschläge zu erteilen ist leichter, als mit sich selbst zu Rate zu gehen und ins Reine zu kommen. Müßte sich nicht mancher oder manche in seiner oder ihrer näheren Umgebung für ein besseres Klima, ein Mikroklima, kümmern, bevor er oder sie an die Weltverbesserung schreitet?" 
Alois Brandstetter

Donnerstag, 17. Mai 2018

Alles Denken

"Alles Denken ist Zurechtmachen."

Chr. Morgenstern

Zahlenwelt

"Ich habe zuweilen einen abgründigen Haß auf die Zahl. Sie ist die absurdeste Fälschung der »Wirklichkeit«, die dem Menschen wohl je gelungen ist, und doch baut sich auf ihr »unsere ganze heutige Welt« auf."
Chr. Morgenstern



Samstag, 12. Mai 2018

TAO x2

"Ich bekam einmal zwei verschiedene deutsche Übertragungen des „Tao-Te-King“ in die Hände. Nach meiner Erinnerung ließ sich nur gelegentlich hier oder dort erkennen, daß es sich um dasselbe chinesische Werk handelte."
Erwin Schrödinger

Mir erging es ähnlich. Wenn mir wo eine 3. oder 4. Version unterkommt, werde ich sie erwerben - und interpolieren, was generell der beste Weg zur "Wahrheit" ist.

3.6.18: Nr. 3 im Flohmarkt Prinzersdorf erworben. Übersetzer: P. Th. Ruggentaler. Schaun mer mal.

Mittwoch, 9. Mai 2018

Nothing can happen to birds

.......
for nothing can happen to birds that has not
happened before: we though are beasts with a sense of
real occasion, of beginnings and endings,
which is the reason
we like to keep our clocks punctual, as Nature’s
never is. Seasons she has, but no Calendar:
thus every year the strawberries ripen
and the autumn-crocus
flares into blossom on unpredictable
dates. Such a Schlamperei cannot be allowed an
historian: with us it’s a point of honor
to keep our birth-days
and wedding-days, to rejoice or to mourn, on
the right one. Henceforth the First of October
shall be special for you and us, as the Once when
you quit the Public
Realm to private your ways and snudge in a quiet
you so deserve. Farewell, and do not wince at
our sick world: it is genuine in age to be
happily selfish.

– Wystan Hugh Auden, ‘Lines to Dr Walter Birk on his Retiring from General Practice’,
geschrieben in Kirchstetten.

Dienstag, 8. Mai 2018

Kann der Öko-Landbau die Menschheit ernähren?

"Nach den Angaben von Experten des Öko-Landbaus ist dies keine Frage. Ihre wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen zuhauf, dass der Ertrag bei biologischer Wirtschaftsweise fast genauso hoch ist wie mit konventioneller Technik. Doch die realen Ernten der Bio-Bauern sehen anders aus. Seit Anbauflächen und Erntemengen der Bio-Betriebe getrennt von denjenigen ihrer konventionellen Kollegen erhoben werden, ist das Resultat ebenso eindeutig wie niederschmetternd: Bei Brotgetreide (Weizen, Roggen) liefert ein Hektar Bio-Anbau nur etwa 40 Prozent des Ertrages der konventionellen Produktion. Dies spiegelt aber nur einen Teil der Realität wider. Denn der Bio-Bauer muss weitergestellte Fruchtwechsel praktizieren. Die Folge: Er kann bei ordnungsgemäßem Bio-Anbau nicht so oft Weizen anpflanzen wie der konventionelle Landwirt. Das senkt die tatsächlich verfügbaren Erntemengen abermals."

Quelle: Freistaat Sachsen: Öko-Buchführungsergebnisse. Schriftenreihe der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft 2008; H. 4

Mittwoch, 2. Mai 2018

Lieber Gott

Der Ausdruck »Lieber Gott«, über den schon Nietzsche spottet, mußte in der Tat dem Deutschen zu erfinden aufgespart bleiben. Es sollte ihm nur einmal aufgehen, wie er sich selbst damit den Blick für die unaussprechliche Gewaltigkeit und Fürchterlichkeit des Weltganzen verdirbt, wenn er dessen höchster Personifikation das vertrauliche Wörtchen »lieb« voransetzt.

Chr. Morgenstern


Gedanken zu einer Philosophie des Humors

Ich definiere den Humor als die Betrachtungsweise des Endlichen vom Standpunkte des Unendlichen aus. 
Oder: Humor ist das Bewußtwerden des Gegensatzes zwischen Ding an sich und Erscheinung und die hieraus entspringende souveräne Weltbetrachtung, welche die gesamte Erscheinungswelt vom Größten bis zum Kleinsten mit gleichem Mitgefühl umschließt, ohne jedoch ihr einen anderen als relativen Gehalt und Wert zugestehen zu können.
 Der Humor ist sonach die höchste, aber auch die schwerste aller Weltbetrachtungen; denn er lehrt uns das tiefste Leid und Elend nur als eine Phase aufzufassen, die, aus dem Zusammenhang des Weltlebens gerissen, für sich allein keine absolute Beurteilung gestattet.


von Chr. Morgenstern