Sonntag, 9. Oktober 2011

Germanophobie

Niemand kann mir Deutschfeindlichkeit nachsagen. Ich habe 3 Jahre dort gelebt, habe immer wieder längere und kürzere Urlaube dort gemacht, darunter auch in der DDR, als es sie noch gab. In meiner aktiven Zeit habe ich sehr gern und gut mit deutschen Firmen bzw. ihren Repräsentanten hier zusammengearbeitet. Was ich aber nicht leiden kann, wie sie sich in den angrenzenden Ländern des Sprachraums ausbreiten, beispielsweise in unseren Theatern und dabei nicht ihre Privat-TV-Slangfärbung ablegen. Das hängt aber auch mit Unterwürfigkeit und mangelndem Selbstbewusstsein der Österreicher zusammen, sonst könnte ein Michael Maertens mit seinen Mätzchen und sprachlichen Unarten hier nicht zum Star geworden sein. Das müsste nämlich nicht sein, denn gerade am Burgtheater kamen und kommen einige der besten Sprecher aus Deutschland (Thimig, Hoffmann, Voss ...). Man müsste es nur von ihnen verlangen, wenn sie es denn nicht von selber tun.
Ich gestehe aber, daß es mich auch nicht freut, wenn ich in der Schweiz zum "Cafecreme & Gipfeli" schnarrende norddeutsche Töne mitgeliefert bekomme. Bei uns stört es mich komischerweise weniger.
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Wie mir die Altvorderen erzählten, muss es '38 beim Anschluss ganz schlimm gewesen sein. Neben den damaligen politisch-moralischen Schweinereien geht ganz unter, wie brutal die "Landnahme" in allen Bereichen des täglichen Lebens vor sich ging, so nach dem Motto:" Jetzt zeigen wir den schlaffen Ostmärkern mal, was eine Harke ist".

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