Donnerstag, 20. Oktober 2011

Falsche Propheten


Die Wirtschafts-Berichterstattung vieler Journale kann sich gar nicht genug in Pessimismus suhlen und ist in keiner Weise objektiv, sondern permanent negativ gefärbt - man fragt sich nur, zu welchem Zweck oder wem  zu Diensten?  Und jetzt docken sie offensichtlich zur Gänze an die Rating-Agenturen an. Ich kann ja das Naheverhältnis verstehen, es sind ja praktisch Kollegen und wann gab es das schon einmal, daß Journalisten und „Experten“ die Politiker am Nasenring vorführen durften.

Aber ganz ehrlich, wenn ich die Wahl habe, vertraue  ich immer noch lieber den Politikern, denn die haben wenigstens eine demokratische Legitimation, auch wenn sie diese oft schändlich mißbrauchen. Allerdings glaube ich, daß die Zeit nicht mehr ferne ist, wo die Rating-Agenturen samt Nachbetern gewaltig an Bedeutung verlieren werden , weil sie niemand mehr ernst nimmt; Übertreibung schwächt immer die eigene Position.

Aber es kann natürlich auch sein, daß die Schreiberlinge einfach Pessimismus mit Seriosität verwechseln. Jeder Kommentator ist ja mit Panikmache  auf der sicheren Seite: Kommt es besser als vorhergesagt, so freut sich jeder und ist dem falschen Propheten nicht gram darob. Und kommt doch die Katastrophe, dann hat man es ja schon immer gesagt.

Ernüchternd oder ermutigend – je nachdem – ist freilich die Tatsache, daß sich die selbsternannten Zukunftseher über den Weg in den Untergang bzw. zu seiner Vermeidung durchaus uneinig sind. Sie wollen uns weis machen, sie hätten den Durchblick - nur halt jeder einen anderen!

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