Montag, 5. März 2007

Verortung

"....wieder diese seelische Täuschung, daß wir nicht im Unabsehbaren und Uferlosen irren. Denn solche Begrenzung, endlich und faßbar, sucht und braucht der Mensch, wie die vier Wände seines Hauses, damit er die Weltnacht nicht sähe und nicht wahnsinnig würde vor Angst." (Max Frisch)
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HEIM.
Wild und leer das Meer,
Mein Floß und nichts umher.
Ich baue drauf vier Wände,
Auf dass ich Frieden fände.

TROST.
Seit die Menschen bangen,
Weil die Zukunft offen,
Treibt sie das Verlangen,
Wenigstens zu hoffen.*
(*frei nach Lukan: „liceat sperare timenti“)

VITA.
Äußere Kräfte,
Innere Säfte,
Unfreies Wollen,
Ewiges Sollen.

EXITUS.
Alles aus –
Oder nicht.
Eine Maus
Kümmert’s nicht.

STRANDGUT.
Durch Meere voller Niedrigkeiten
Rudern wir mit voller Kraft
Zum Ende aller Widrigkeiten,
Wo man uns beiseite schafft.

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