Dienstag, 12. März 2013

NS+Philharmoniker


Die "mediale Lust" zum NS-Thema ist insgesamt noch immer sehr groß, zumindest beim ORF, der beispielsweise im "Kultursender" ORFIII ein geschätztes Drittel seiner Sendezeit, sieht man vom Wetterpanorama ab, der Antinazi-Bewußtseinsbildung widmet.  Daß Prof. Rathkolb (laut WZ) "keinen Schlußstrich" ziehen will, ist aus seiner Sicht verständlich, ist es doch seine ganz private Erfolgsstory. Ich persönlich halte es  nach wie vor für verlogen, die Unmoral vergangener Zeiten anzuprangern, um daraus höchst gegenwärtiges Kapital zu schlagen.
Fairerweise muss ich sagen, dass die gestrige Sendung in ORF2 über die Philharmoniker-Vergangenheit doch sehr interessant war; ich bedaure nur, dass es der Arbeit einer solchen,  extra auf Nazi-Trüffel konditionierten Suchtruppe bedarf, um alle diese aufregenden Bild-Dokumente über die Philharmoniker-Geschichte  im TV sehen zu können. Auf den redaktionellen Kon- und Subtext des ORF hätte ich getrost verzichten können.
Merkt man dort denn nicht, dass es schön langsam des Guten zuviel wird, dass man mit diesem boulevardesken Trommelfeuer gerade das fördert, was man angeblich verhindern will?
Oder ist das vielleicht sogar der erhoffte Zweck?

Keine Kommentare: