Sonntag, 5. September 2010

ÖV

"Ich denke, die Pünktlichkeit und die Zuverlässigkeit ist nur zum Teil eine Frage des Geldes, es ist vor allem auch eine Frage, daß man das System beherrscht, wie man Öffentlichen Verkehr macht. Die Qualität des Öffentlichen Verkehrs ist eher eine Frage des Könnens als des Geldes."

Prof. Ulrich Weidmann, ETH

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"...der SBB-Fahrplan ist so konstruiert, daß wir eine Verspätung von 3-5 Minuten abfedern können..."

Werner Wildener, Fahrplanchef SBB
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Der ÖBB-Fahrplan hingegen ist so konstruiert, daß aus einer Verspätung von 3 Minuten eine solche von 10 Minuten wird. Ich habe aber auch schon erlebt, daß aus 5 Minuten eine halbe Stunde wurde.
Kein Wunder, daß der Fahrplan bei den ÖBB ein ewiges Problem ist: Man hat vor einigen Jahren alle "alten Hasen" wegen "Betriebsblindheit" abgezogen und durch Jungspunde ersetzt, die sich mit dem Computer auskennen, aber sonst keinen Bezug zur Sache haben.
O.e. Wildener hat auch gesagt, daß "der Computer erst ganz am Schluß" eingesetzt wird, am Anfang komme die Kreativität, basierend auf genauer Orts- und Lage-Kenntnis.
Und Kreativität entsteht halt nur durch Hingabe.
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Aber bei uns in Österreich glauben die Verkehrsplaner, sie brauchen nicht von anderen zu lernen. In der letzten Zeit haben sie den Wert des Kreisverkehrs entdeckt, dabei aber nicht bemerkt, daß dabei wesentlich ist, daß JEDER Verkehrsteilnehmer, ganz gleich aus welcher Richtung er kommt, vor dem Kreisel abbremsen muß, sodaß gewissermaßen gleiches Recht für alle hergestellt wird. Bei uns sind viele Kreisverkehre so gebaut, daß man aus bestimmten Richtungen durch die Kreuzung durchfahren kann, ohne bremsen oder lenken zu müssen - damit "rauben" sie sich den Vorrang. Das freut den BMW- und AUDI-Fahrer natürlich.

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