Montag, 9. April 2007

Klimawandel


Klartext:
Für den Guten Zweck (FAZ)Wer sich in Gefahr begibt, kommt leicht darin um. 2500 Wissenschaftler aus aller Welt haben sich in den Dienst der Politik gestellt, um insbesondere den Industrieländern zu helfen, „ihre verschwenderische Energiepolitik umzustellen, Das Wissen um die Endlichkeit der fossilen Brennstoffe, die unsere Wirtschaft. am Laufen halten, hatte nicht genügt, um einen Sinneswandel herbeizuführen. Es musste ein zusätzliches Druckmittel her, um der Umstellung den nötigen Schub zu verleihen. Und gerade in demokratisch verfassten Ländern ist die Politik darauf angewiesen, dass der Schub von der Bevölkerung ausgeht.
So war der Anfang der neunziger Jahre eingeleitete Kyoto-Prozess, dessen Auswirkungen auf das Klima selbst von seinen Befürwortern nicht für wesentlich gehalten werden, weniger ein Umweltprogramm als ein Erziehungsprojekt. Die Weltöffentlichkeit sollte mit seiner Hilfe auf die Folgen ihres allzu sorglosen Umgangs mit endlichen Ressourcen aufmerksam und für politische Gegenmaßnahmen zugänglich ge- macht werden. Für diesen guten Zweck haben sich viele Wissenschaftler, die seit langem mit Sorge die Auswirkungen ungebremsten Wirtschaftswachstums auf der Grundlage konventioneller Energieproduktion beobachten, von der Politik einspannen lassen, zumal sie dafür auch mit Forschungsgeldern überhäuft wurden. Manche wundern sich allerdings jetzt darüber, was die Politik aus ihrer Unterstützung macht. 
Schon dieTatsache, dass dem vierten IPCC-Bericht die „Zusammenfassungen“ für Entscheider vorausgehen, nicht ihm folgen, zeigt, in welchem Maß die Wissenschaft inzwischen instrumentalisiert wird. Gefragt sind nicht differenzierte Erkenntnisse, sondern Angstszenarien, mit denen die Bevölkerung für jede Maßnahme gefügig gemacht werden soll. Was mit einfacher Umweltpolitik nie möglich war - etwa die Besteuerung des Flugbenzins -, rückt nun in greifbare Nähe. Klimapolitik unter Androhung apokalyptischer Strafen hat eine geradezu bunkerbrechende Durchschlagskraft. Das macht sie bei Politikern so beliebt. Die Wissenschaft aber hat  sich in politischen Verhandlungen in einer Weise zur Magd gemacht, die ihre Wissenschaftlichkeit selbst untergräbt - denn die besteht immer noch darin, sich immer von neuem selbst in Frage zu stellen.
Wohltuend, dieser Ausschnitt aus der FAZ vom 7.4.2007. - Niemand bestreitet ja, dass es Anzeichen für einen Klimawandel gibt, aber was die Medien daraus machen .... ist schlicht zum Kotzen. Deswegen würde ich auch das Wort "Magd" im Text durch das Vokabel "Dirne" ersetzen.
Prinzipiell machen die (meisten) Medien aus Bedrohungs-Szenarien feststehende Tatsachen - denn nicht nur 'sex sells', sondern auch 'fear sells', und das umso mehr, als Sex ja schon fad geworden ist.
Die Wissenschaft fordert immer Freiheit für sich, innerhalb ihrer eigenen Kreise herrscht teilweise aber der blanke Meinungsterror, "Abweichler" werden gnadenlos niedergemacht. Der Satz 'publish or perish' steht über allem und diesem Zwang wird alles und jeder geopfert, was oder wer dem dagegen steht.
Was die Prostitution der Wissenschaft gegenüber den Medien betrifft, kann ich selber ein lustiges Liedchen singen: Vor Jahren gab es auf der Uni Wien einen Professor, nennen wir ihn Maier, der gefürchtet war unter den Studenten ob seiner Strenge und Unerbittlichkeit. Es ergab sich, dass ein Fernsehteam angesagt war, das einen Bericht über eine computerunterstützte geographische Anwendung bringen wollte. Der Chefkameramann bzw. Regisseur zeichnete sich durch besonders arrogantes und rüpelhaftes Verhalten aus. Und wir kamen aus dem Staunen nicht heraus, wie sehr der gestrenge Hr. Professor vor diesem Proleten katzbuckelte und sich 2 Stunden von ihm schurigeln liess. - Der Beitrag selbst dauerte dann keine 2 Minuten.

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