Sonntag, 26. Juli 2015

Begegnungen


Ich bin ein leidenschaftlicher Spazierengeher und lege dabei gerne lange Strecken zurück, 10 km sind keine Ausnahme, winters in der Stadt (oft mit einem Freund) und sommers am Land. In der Stadt ist man leider an bestimmten Stellen Freiwild für Radfahrer*, am Land hingegen ist man ein Störfaktor für Leute, die ihre Hunde frei laufen lassen. Für die dabei mitunter enstehenden spannungsgeladenen Momente machen sie natürlich mich verantwortlich und funkeln mich böse an - die Halter, nicht die Hunde. Mit denen komme ich meistens gut zurecht, ich zeige (und habe meistens) keine Angst vor ihnen.
Die Nordic-Walker werden in letzter Zeit seltener, vielleicht haben die Stock-Hersteller das Sponsoring der Orthopäden eingestellt. Mich hat immer belustigt, mit welchem Überlegenheitsgehabe über mich einfachen Fußgänger sie wild entschlossen durch die Gegend stapften; dabei wurde ich nie das Gefühl los, dass diese Typen vorher nie auf den Gedanken gekommen wären, sich der freien Natur auszusetzen. Auch Jogging ist offenbar nicht mehr die große Mode, zumindest auf dem Land. ab und zu läuft mir einen sehnige, gestählte junge Dame über den Weg, die für's Grüßen keinen Atem mehr hat. Die Gegend, in der ich mich im Sommer aufhalte, ist gottseidank für Mountain-Biker nicht aufregend genug, sodass ich (noch?) vor denen Ruhe habe.
Einfach nur gehen, das ist für viele Leute einfach nicht gut genug, es muss was Besonderes dabei sein.
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Wer auf zwei Beinen durch die Stadt geht,
Muss jeden Hochmut von sich streifen,
Weil für jeden Radler feststeht:
Er ist mehr wert auf zwei Reifen.
Aus: http://kumpfus.blogspot.co.at/

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