Sonntag, 3. Januar 2010

Globale Furcht als Religionsersatz

Leserbrief an die SN zum Artikel "Globale Furcht als Religionsersatz "(31.12.09)
------
In meiner Jugend, also in den 50-er Jahren, war die Furcht vor dem Untergang des Planeten durch die Atombombe durchaus noch rational begründbar, aber auch schon damals erklärte man Wetterkapriolen (also unerklärliche „Himmelserscheinungen“) gerne mit der „Bombe“.
Und wer in einem religiösen, klerikalen Umfeld groß geworden ist, dem ist auch nicht neu, daß man riesige Gedankengebäude und (in sich durchaus stringente) wissenschaftliche Theorien auf nicht bewiesenen und nicht beweisbaren Grundannahmen („Axiomen“) aufbaut und daß jeglicher Skepsis mit – im besten Fall - Unverständnis begegnet wird.
Der seriöse Skeptiker sagt ja nicht: „S‘ is alles net wahr“ sondern „s‘ is net alles wahr“. Modellrechnungen für die Zukunft können aber niemals Wahrheit wiedergeben, sondern immer nur Wahrscheinlichkeit und sie müssen diese, wenn sie seriös sind, mit einem Wahrscheinlichkeitsgrad versehen. Dieser wird aber immer unterdrückt, wohl weil dadurch der erhoffte Wirkungsgrad sowohl der Untergangsdrohung wie auch der darauf aufgebauten Heilslehre leiden würde.

Keine Kommentare: