Samstag, 11. Oktober 2014

Herz-Kestranek

2 Zitate aus dem Buch "Mit Éjzes bin ich versehen" von Miguel Herz-Kestranek:
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"Spontan einen Kommentar abzugeben, nur weil es Juden sind, die etwas tun oder lassen, scheint überhaupt fast so etwas wie ein österreichischer und hier wiederum speziell wienerischer Reflex zu sein, dem aber nicht nur jene ambivalente Wiener Spielart des Antisemitismus zugrunde zu liegen scheint, die von der Modeschmockerei bis zur entmenschten Mörderfratze reicht. So habe seine Frau, wie Milan weiter erzählte, als sie auf einer gemeinsamen Israel-Reise eines Morgens aus dem Ho­telfenster aufs Meer hinausblickte, plötzlich ungläubig stau­nend ausgerufen:
»Also die Juden - um sechs Uhr früh schwimmen die schon?«"

Aber wenn man sie nicht als etwas Besonderes bemerkt, ist es ihnen auch nicht recht.
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"Egon Friedell soll einmal auf die ziemlich direkte Frage ei­nes Journalisten: »Herr Friedell, man hat gehört, Sie seien homosexuell?« geantwortet haben: »Gott behüte! Es ist schon normal unappetitlich genug!«"
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Ein historisch interessantes und sehr amüsantes Buch, leider teilweise etwas unstrukturiert und ausufernd. Gute Lektoren werden offensichtlich immer mehr Mangelware.

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