Samstag, 9. Oktober 2010

Hauptbahnhof

Je nach Temperament ärgert oder amüsiert man sich als Bahnkunde über die Hin- und Her-Gifterei zum Thema Hbf in diversen Zeitungen.  Der immer wieder herangezogeneVergleich mit dem Berliner Hbf ist aber auf jeden Fall schief: Dieser verbindet Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr aus allen 4 Himmelsrichtungen an EINER Stelle, was in Wien ja nicht einmal angedacht wurde. Abgesehen davon ist die S-Bahn in Berlin das wirkliche Rückgrat des Öffentlichen Verkehrs mit Intervallen wie eine U-Bahn.
Diverse Argumente der Wiener Linien streifen ans Lächerliche, so z.B. was die Flughafen-Anbindung betrifft: Selbst als Eisenbahnfreund ziehe ich einen direkten Express-Bus einer Umsteige-Bahnverbindung vor. An eine Lösung wie in Frankfurt, Zürich oder Genf, wo auch Fernzüge den Flughafen bedienen, wagt man ja bei uns gar nicht zu denken.
Vollends ins Groteske kippt dann die Sache, wenn der 150-m-Weg zwischen den Verkehrsmitteln als Katastrophen-Vorsorge-Maßnahme verkauft wird.

Als traurige Wirklichkeit bleibt die offensichtliche Arroganz und Inkompatibilität zweier mächtiger Planungsabteilungen zweier mächtiger Institutionen, bei der wieder einmal der Fahrgast auf der Strecke bleibt. Und im Zweifelsfall siegen bei uns immer die Interessen der Bauwirtschaft, in welche Sparte die ÖBB ohnehin seit längerem einzureihen sind.

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