Sonntag, 10. Juni 2007

DRESDEN

Über die Zerstörung Dresdens im II. Weltkrieg habe ich einige Bücher gelesen. Die meisten davon konnten sich nicht ganz freimachen vom Grundtenor: "Irgendwie geschah ihnen ja doch nicht ganz unrecht, denn sie haben ja angefangen". Der Punkt ist aber der, daß diese Greuel im Namen der Freiheit und Gerechtigkeit geschehen sind. Aber so hehre Ideale sind nun einmal nicht die Triebfedern des Kriegshandwerks, sondern Hass, Rachsucht, "Auge um Auge, Zahn um Zahn", business nicht zu vergessen; das edelste der Gefühle dürfte noch die typisch angelsächsische Empörung über "unfairness" und "bad habits" der Nazis gewesen sein. Für mich ist Dresden das Symbol dafür, was herauskommt, wenn man Experten, die ihre Sachen perfekt machen wollen und können, von der Leine läßt: "Vernunft wird Unsinn .....". Fast alle Historiker sind sich einig, daß ganz allgemein "moral bombing" nicht zum Ziele führt und speziell die Auslöschung Dresdens nicht kriegsentscheidend war. Man kann also relativ leicht behaupten, daß der Fall Dresden ein sinnloser Auswuchs des Militarismus und letztlich sinnlos war, aber was ist mit Hiroshima und Nagasaki? Diese Barbarei hat tatsächlich den Krieg beendet! Ein Paradoxon, das nur ganz gescheite Leute auflösen können.
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Leute wie Arthur Harris oder Hudson Lowe - Büttel mit Lizenz - sind es, die meine Sympathie-Einstellung zu den Engländern etwas trüben.

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