Montag, 9. August 2021

Zwischentöne

WZ-Post von  kumpfuz  09.08.2021, 13:52 Uhr:

Durch das ohrenbetäubende Trommelfeuer der Massenmedien ist den Menschen die Fähigkeit abhanden gekommen, Zwischentöne wahrzunehmen. Die Wirklichkeit besteht aber wesentlich nicht aus Minima, Maxima und Mittelwerten, die zudem fast ausscließlich falsch angewendet werden, sondern aus unzähligen Abstufungen dazwischen. Und was die Zukunft betrifft, so ist sie überhaupt nur in Wahrscheinlichkeiten zu beschreiben. Damit können die Menschen aber nichts mehr anfangen, sie verlangen Gewißheiten.

"Ins Sichere willst du dich betten!
Ich liebe mir inneren Streit:
Denn wenn wir die Zweifel nicht hätten,
Wo wäre denn frohe Gewißheit ? "

(J. W. Goethe).

😰😣😩

Und weil soviel von Wissenschaft die Rede ist: Eine wissenschaftliche These, die keinen Widerspruch zuläßt und Zweifel nicht erträgt, ist nicht seriös. Dies gilt besonders für Prognosen, die ja auf Rechen-Modellen basieren und nur eine bestimmte Wahrscheinlichkeit unter! 100% haben können. Es kann überhaupt nur "bedingte Prognosen" geben und also keine "Beweise". Dass auf dem Weg von der Wissenschaft zu den Medien der Konjunktiv (=Wenn-Form)  verloren geht, darf einen nicht wundern. Dass aber viele "Experten" diesen vorsorglich gleich weglassen, spricht für den qualitativen und moralischen Niedergang der Wissenschaft.

 



Keine Kommentare: