Samstag, 8. Februar 2014

3 Bücher zum Thema ...

...Antisemitismus:

  1. H. Andics, Der ewige Jude
  2. N.G. Finkelstein, Die Holocaust-Industrie
  3. V. Klemperer, Tagebücher
Für die automatischen oder humanen Ausspäher, alle ja gleichermaßen schlichten Gemütes: Keines der Bücher ist antisemitisch, schon gar nicht - trotz des Titels - Nr.1; sein Untertitel lautet: "Ursachen und Geschichte des Antisemitismus. 
Nr. 2 ist natürlich suspekt, weil von den Juden selber verpönt und verfemt.

So hoffe ich, der Sache etwas näher zu kommen, obwohl ja blinde Gefolgschaft nützlicher wäre.

Zu Nr. 2 ein Text aus Ernst Hofbauer, Das war der Schilling:
"Ob sich das menschenverachtende Unrecht der Nationalsozialisten
mit einem Scheck beheben läßt, und daß in erster Linie Anwälte da-
von profitieren, steht auf einem anderen Blatt. Längst schon durchstö-
bern österreichische Versicherungsunternehmer ihre Archive und ver-
lieren dabei angesichts der schwierigen Sachlage den Überblick: Ver-
schwundene Dokumente, schon vor Jahrzehnten liquidierte oder ver-
äußerte Unternehmen, nicht mehr bediente Versicherungsprämien und
strittige Verjährungsfristen.
Obwohl bei der Versicherungsgesellschaft Austria Collegialität kei-
ne Klagen eingelangt sind, wurde in alten Papieren gewühlt; um po-
tentiellen Anspruchsberechtigten seriöse Auskünfte und Abstandszah-
lungen zu geben. Die Rechtsnachfolgerin der 1936 in Konkurs gegan-
genen Phönix-Versicherung fand nur sechs Polizzen, bei denen die
Versicherungssumme nie ausbezahlt wurde und wo ein Anspruch gel-
tend gemacht werden konnte. Insgesamt zahlte die Austria Collegia-
lität rund 25 000 Schilling. Selbst dazu war sie nicht verpflichtet, weil
die Ansprüche aus Lebensversicherungen nach fünf Jahren ab Fällig-
keit verjähren und keine wie immer gearteten Ansprüche mehr gege-
ben sind.“
Die Nutznießer jüdischer Schicksale im Dritten Reich, Banken wie
Versicherungsgesellschaften, bekennen sich zu ihrer moralisch-ethi-
schen Verantwortung für das dunkelste Kapitel ihrer Geschichte, ver-
weisen aber auch darauf, daß sie mit den teilweise namensgleichen In-
stituten der N azi-Zeit nicht mehr ident sind.
Die US-Versicherungsaufsicht wirft österreichischen Versiche-
rungsgesellschaften vor, müden Gewissens keinerlei Interesse an ko-
operativen Verhandlungen zu zeigen. „Die wichtigen europäischen
Versicherungsgesellschaften, die auch in den USA tätig sind, verhan-
deln, nur die österreichischen tun es nicht“, klagt Audrey Samers von
der US-Versicherungsaufsicht.
Der Druck amerikanischer Politiker, jüdischer Organisationen und
Anwälte auf österreichische Banken und Versicherungen wird gewiß
nicht nachlassen. Die wahren Ansprüche der Holocaust-Überlebenden
und ihrer Erben sind deutlich geringer, als es die milliardenschweren
Klagen in den USA suggerieren. Dennoch wird man als Zeichen der
Reue zahlen müssen, nicht bloß schlechten Gewissens wegen, son-
dern um sich freizukaufen vom Vorwurf des Fehlverhaltens unter mo-
ralischem und wirtschaftlichem Druck."




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