Freitag, 5. Juli 2013

Rathkolb hat wieder zugeschlagen...

Schon wieder eine "Historikerkommission", die "belastete Strassennamen" ausforschte.

Ich lehne diese eindimensionale Beurteilung historischer Persönlichkeiten ab, nach der die Bedeutung eines Menschen nur von dem einzigen Fakt abhängig gemacht wird, ob er ein Antisemit  war wie z.B. Wagner, Weinheber, Lueger u. a., die ja wohl auch große positive Leistungen vollbracht haben. Einen Menschen nur deswegen abzulehnen, weil er Jude ist, ist ja auch verwerflich. Vereinfachungen, ob so oder so, werden niemals der komplexen Wirklichkeit gerecht.

Und jetzt ist er darauf gekommen, dass im 19. Jhdt. auch noch viel zu holen ist. Na sowas! Wahrscheinlich gehen ihm schon die Nazis aus....
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Vor einigen Tagen im STANDARD ein Hetzartikel zum Thema (Autor ein gewisser Th. Trenkler), dem allerdings peinliche Sachfehler anhafteten: Eine "Mandowara-Gasse" wurde moniert, angeblich nach Hitlers und Görings Lieblingssänger - das reicht schon! Nun, der hieß Josef von Manowarda, war zwar tatsächlich auch ein Nazi, aber die Gasse war nicht nach ihm benannt, sondern nach einem WKI-Kriegshelden Max Manowarda. Peinlich! Ebenso wurde eine "Anschlussgasse" - ich glaube in Ottakring - moniert, die aber gar nicht nach dem 38'Jahr so benannt wurde, sondern nach irgendeinem Verkehrsprojekt von früher.
Den Vogel schoss der Autor aber mit seiner "Schlusspointe" ab, wo er gehässig anmerkte, nun würde es bald auch eine Gottfried-Küssel-Strasse geben. Das zeigt, dass er die Problematik überhaupt nicht begriffen hat: Die "beanstandeten" Namen, sofern sie richtig zugeordnet wurden, zeigen auf Personen, die außer ihrem Nazi- oder Antisemiten-Kainszeichen irgendetwas anderes "Großes" vollbracht haben. WIe man damit heute politisch umgeht, das ist die Problematik!

Blinder Eifer schadet nur!

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