Sonntag, 29. Juni 2008

Regietheater...

Leserbrief an "Wiener Zeitung" betr. Artikel über Regietheater:

"Es ist absurd: Während in der Literatur "Bearbeitungen" verpönt sind und immer genauere Übersetzungen fremdsprachiger Literatur aufgelegt werden, während man in der Musik dem "Originalklang" frönt, serviert man uns am Theater die Klassiker verschnitten mit billigem deutschen Rot-Fusel und etikettiert das als "modernes Theater".
Nein, diskutieren mag ich über "Regietheater" nicht mehr, nicht privat und nicht in irgendwelchen Internet-Foren. Über Geschmack läßt sich vielleicht streiten, über Ideologien nicht. Wem's gefällt, der soll hingehen. Für meine Person habe ich die Lösung gefunden, daß ich einfach nicht mehr hingehe und in der Oper Plätze mit Sichteinschränkung kaufe. Aber auch da entkommt man den Regisseuren nicht mehr - siehe "Don Carlos" von Konwitschny.
Es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis man sich auch in der Oper an der Musik vergreift. Mit Schreibmaschinengeklapper statt (immerhin in der Partitur notierten) Hammerschlägen fängt es schon an (Bayreuther Meistersinger unter der Regie der Wagner-Urenkelin Katharina) und aus deutschen Landen werden schon Fälle vermeldet, wo der Regisseur in die musikalische Dramaturgie eingreift."

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