Samstag, 5. März 2016

Zeit, die uns nicht gehört



Niemand ist ja so ahnungslos, nicht zu wissen, dass er irgendwann einmal sterben muss, doch wenn es so weit ist, dann windet er sich, zittert, klagt. Erscheint dir der nicht als der allergrößte Tor, der darüber weinte, dass er vor tausend Jahren nicht gelebt hat? Gleichermaßen töricht ist, wer darüber weint, dass er nach tausend Jahren nicht mehr leben wird. Das ist doch das gleiche: Du wirst nicht sein und bist nicht gewesen, beides Mal ist es Zeit, die uns nicht gehört. In diese Zeitspanne bist du versetzt worden, und wenn du sie auch ausdehnst - wie weit willst du sie ausdehnen? Was weinst du? Was wünschst du? Dein Bemühen ist umsonst.

Seneca

Keine Kommentare: