Donnerstag, 10. April 2014

Superlativ

Wieder einmal hat E. Baumgartner in der WZ den Holocaust als 
das "größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte" bezeichnet.

Auf meinen Leserbrief antwortet er:
"Das "größte Verbrechen" meine ich qualitativ. Quantitativ dürften
 Stalin und Mao mehr Menschen auf dem Gewissen haben. Ich weigere mich
 aber, Zahlen aufzurechnen, denn das würde für Leser, die es so lesen
 wollen, eine Relativierung bedeuten, die ich jedoch nicht vorhabe. Die
 gesetzlichen Regelungen des Rassismus, der zum gleichsam industriell
 betriebenen Völkermord führte, sind im sogenannten Dritten Reich aber
 wohl einmalig, weshalb ich die Verbindung von "Rechts"-Grundlage und
 tatsächlich in größtmöglichem Umfang durchgeführtem Völkermord eben
 als "größtes Verbrechen der Menschheitsgeschichte" bezeichne."

Meine Antwort:
"Superlative und Rankings, ob quanti- oder qualitativ, sind dank der inflationären Verwendung durch die Medien m. E. nicht mehr geeignet, Menschen zum Nachdenken zu bringen, permanent erhobene Zeigefinger auch nicht.
Was dann? Information, Information, aber ohne Tendenz und nicht belehrend. Voraussetzung ist allerdings ein Interesse daran, sich eine eigene Meinung zu bilden. Die meisten Menschen heute beziehen diese lieber fertig verpackt aus dem Medien-Supermarkt. Und dort gelten die Gesetze des Marktes, der Werbung und der Mode."
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Alles, was ihr braucht zum Leben,
Kauft ihr fertig vom Regal.
Geradeso bezieht ihr eben
Auch Werte, Meinung und Moral.

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