Sonntag, 16. Dezember 2012

Wien darf nicht Düsseldorf werden


Zugegeben, es ist müßig, sich wegen des überhand nehmenden norddeutschen Zungenschlags in unseren Öffi-Durchsagen aufzuregen, wo doch im Burgtheater längst der sprachliche Anschluss vollzogen ist, aber ich kann mich halt nicht daran gewöhnen, wenn bei uns „zwanzich“ statt „zwanzig“ aus dem U-Bahn-Lautsprecher tönt und unser schönes Wiener „ei“, das Hr. Kaida so gut beherrschte, zum Ruhrpott-„ai“ mutiert. Ferner zugegeben, dass es bei den Wr. Linien weit nicht so arg ist wie z. B. am neuen sog. Wr. „Hauptbahnhof“, wo auch noch die Stationsnamen falsch betont werden. Aber auch bei manchen Partnerfirmen der Wr. Linien wundert man sich, wenn man plötzlich „Klosterneubúrger Strasse“ hören muss; hat da vielleicht die Fleischlaberl-Branche ihre Hand im Spiel?
Wem  allerdings bei den Wr. Linien das  „Seien Sie achtsam…“ eingefallen ist, kann man nur raten: Entweder ein völlig praxisfremder Spezialist oder ein selbstherrlicher Manager.
Gerade die Migranten werden mit diesem Ausdruck nichts anfangen können und müssen im Wörterbuch nachschlagen. Aber vielleicht gibt es ja 2013 den Duden als Gratisbuch der Gemeinde Wien?

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