Montag, 19. September 2022

Manier-ismus

 Mein verstorbener Freund nannte mich einmal einen "freundlichen Misanthropen". Da ist was Wahres dran: Wenn ich so meiner Öffi-Leidenschaft fröne und dadurch notgedrungen auch durch die Ameisenhügel der Bahnhöfe hindurch muss, so sehe ich fast nur Leute, mit denen ich nichts zu tun haben möchte. Läßt es sich aber nicht vermeiden, so trete ich mit Freundlichkeit  in Vorlage, ganz gleich wie unsympathisch mir das Gegenüber anfangs ist. Dann gibt es ein paar Möglichkeiten: 

  • Mein Gegenüber benimmt sich schlecht: Dann werde ich höflich und schaue, dass ich schleunigst  wegkomme. Das kann allerdings schwierig sein, vor allem dann, wenn man auf ihn angewiesen ist. Wichtig dabei ist immer, dass man auf Provokationen nicht reagiert und so dem Gegenüber keinen Anlaß gibt, seinen Frust loszuwerden.
  • ...oder er hat Manieren und ist offen und kommunikativ, dann bin ich es auch - manchmal sogar bis zur Herzlichkeit.
Insgesamt ist meine Grundhaltung ganz entgegen dem Mainstream: Ich bin skeptisch oder ablehnend gegenüber der Masse, dem Individuum gegenüber aber zumindest manierlich. Ähnlich ist es mit meiner Einstellung zur Immigration: Ich lehne die ungeregelte Zuwanderung grosso modo ab, aber ein großer Teil meiner Freunde waren und sind Zuwanderer. Auch hier hält es die sog. "Öffentlichkeit" anders.
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