Mittwoch, 10. März 2021

Traviato...

 Mein WZ-Posting zur gehypten Traviata-Premiere an der Wr. Staatsoper am. 7.3.2021:

Bei allem Respekt dafür, was Bogdan Roščić unter schwierigsten Umständen auf die Beine stellt: Inszenierungen dieser Art degradieren die Musik zu einem Soundtrack für eine perfekt inszenierte Show. Der Geist des Zu-Schauers wird permanent damit beschäftigt, die visuellen Botschaften zu lesen und zu entschlüsseln und nimmt die Musik nur als mehr oder weniger wohlige Untermalung wahr. Primo lo spettacolo è poi … Im Übrigen alles Ansichtssache. Und: Auch bei mancher Zeffirelli-Inszenierung musste man zuweilen aus Notwehr die Augen schließen….

Bezeichnend auch die Einführugs-Matinee im StOp-Streaming, in der den Ausführungen des Regisseurs gut die Hälfte der Sprechzeit gegönnt wurde. Generell lehne ich solche Interviews (oder das Regie-Geschwurbel in Programmheften) ab: Es zählt nur, was auf der Bühne gezeigt wird. Das ist leider nur zu oft erbärmlich, aber dafür mit ideologischem Brimborium angereichert. Aber wer keinen rechten Zugang zur Musik hat, muss sich halt am 'making of' schadlos halten.

Siehe auchhttps://kumpfus.blogspot.com/2008/01/feuilleton.html


 

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