Donnerstag, 3. November 2016

Wortlose Gegenwart

Und hier liegt die endgültige Paradoxie. Wer immer versuchte, das Erlebnis der ewigen Gegenwart in Worte zu kleiden, fand, daß Worte dafür unzureichend sind. 
»Der Sinn, den man ersinnen kann, ist nicht der ewige Sinn; der Name, den man nennen kann, ist nicht der ewige Name« 
schrieb Laotse vor 2 500 Jahren. Als Meister Shin-fou gefragt wurde, was der letzte Inhalt des Buddhismus sei, antwortete er: 

»Ihr werdet ihn nicht verstehen, solange ihr ihn nicht habt.« 
Wenn man ihn aber einmal erfaßt hat, bedarf er offensichtlich keiner Erklärung mehr.

P. Watzlawick

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