Donnerstag, 16. April 2015

Grass

Nicht einmal nach seinem Tod kann es sich das internationale Feuilleton verkneifen, auf Günter Grass herumzuhacken wegen seines israelkritischen Gedichts. Wie sehr die Kulturkritik inzwischen eine "Congregatio pro doctrina fide" ist, sieht man daran, dass man überall im selben Wortlaut lesen kann: "Das Gedicht ist literarisch wertlos". 
Abgesehen davon, dass besonders bei Lyrik ein Werturteil kaum objektiv zu fällen ist, stellt sich die Frage: Wenn das Gedicht nun "literarisch wertvoll" gewesen wäre, hätte es dann keine "Fatwa" gegeben?

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