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Montag, 18. Januar 2021

Würstelmeinungen

 Wenn man von den Medien am laufenden Band die absonderlichsten Meinungsabsonderungen vorgesetzt und  dazu in rauhen Mengen Kren und Senf auf den Teller gedrückt bekommt, so tut es gut, wenn man wenigstens ab und zu in seriösen Printpresse eine geniessbare Wurst dazu serviert wird. KURIER und PRESSE zähle ich übrigens nicht mehr dazu; und um den seriösen STANDARD zu lesen muss man eine Rot-Grün-Blindheit haben.

Dass der Kanzler infolge seiner Jugend noch kein Weltmeister im Kompromisse-Schließen ist, sollte man ihm nicht vorwerfen. Wichtig ist, dass er dazu lernt. Das fällt ihm sichtlich nicht leicht, aber er tut es. Man kann nicht verlangen, dass er schon die Reife und Abgeklärtheit eines "alten Hasen" hat. Hauptsache ist momentan, dass er dort, wo es notwendig ist, rasch Entscheidungen trifft. Dass die im Nachhinein sich nicht immer als richtig herausstellen, liegt in der gandenlosen Natur der Sache, des Virus COVID-19!

Mittwoch, 6. Januar 2021

Bahnhofsabenteuer corronärrisch

Es wird dem virtuellen Leser dieses Blogs - reale gibt es ja wohl kaum - nicht verborgen geblieben sein, dass ich ein sog. "Ferrophiler" bin - ein Eisenbahn-Liebhaber, gemeinhin auch Eisenbahnfreund genannt. Als solcher besuchte ich  am 23.12.2020 (also noch vor dem "harten" Lockdown) wieder einmal den Wiener Hauptbahnhof und weil es noch relativ früh am Tag war, wollte ich mir den EC 104 Porta Moravica , Abfahrt 8:10h Richtung Przemysl Glowny näher anschauen. Da er noch nicht am Gleis stand, ging ich den Bahnsteig-11 zweimal auf und ab: Für einen wie mich gibt es auf einem Bahnhof mmer etwas Interessantes zu sehen. Als die Garnitur endlich eingefahren war, interessierte mich der Zuglauf in Polen, nämlich ob der Zug über Katowice oder über Oświęcim verkehrt (beide Strecken bin ich vor ca. 15 Jahren gefahren). Zu diesem Zweck schaut man sich die Zuglauf-Tafeln am Waggon an, die bei den älteren Typen im Fenster der Türen angebracht sind. Soweit so gut. Nachdem meine Neugier gestillt war, verließ ich den Bahnhof in Richtung "Hbf Ost", um in den sog. "D-Wagen" einzusteigen. Als ich dort wartete, kamen plötzlich 3 uniformierte Polizisten auf mich zu: "Ausweiskontrolle"!!! Gut, dachte ich, kein Problem, bin ich halt in einer Stichprobe. Was ich hier am Bahnhof mache? Warum ich den Bahnsteig mehrmals auf und ab gegangen bin? Warum ich in die Fenster des Zuges geschaut habe? Etwa nach vergessenen Gepäckstücken (bei einem abfahrenden Zug!) gespäht? Ob ich schon einmal mit der Polizei zu tun gehabt hätte? Die 3 Uniformierten waren durchaus höflich und korrekt, aber der Kollege in Zivil, der sie offenbar "alarmiert" hatte und dann auch dazu kam (ein "gstauchter" Typ wie Exminister Kickl) hatte einen unangenehm herausfordenden Ton: Was ich da überhaupt mache und was ich vorhabe, wohin ich jetzt fahren will? Wie soll man so einem Menschen erklären, was ein Eisenbahnfreund ist oder gar ein 'train spotter" und warum man in ein(1)  Fenster geschaut hat und überhaupt das Detail mit den Zuglauftafeln erläutern? Ich versuchte es mit den Worten: "Es gibt halt Leute, die......". Der junge Chef der Uniformierten, offenbar ein Mann mit einer gewissen Intelligenz, begriff dann schnell, dass ich nicht als Jagdbeute taugte und gab mir den Ausweis zurück und verabschiedete sich höflich, aber natürlich ohne Entschuldigung. Der "Geheime" war urplötzlich wieder untergetaucht, wahrscheinlich schon wieder auf der Pirsch. Ich vermute ja, dass man einen solchen Job nicht ohne einen starken Jagdinstinkt ausüber kann, aber sie sollten ihnen in der Ausbildung beibringen, dass man die Jagdlust etwas besser verbergen sollte. Man braucht sie ja leider in einem Gemeinwesen wie die Leichenbestatter und die Senkgrubenräumer. Aber wie soll man solchen Individuen erklären, was mit "Der Weg ist das Ziel" gemeint ist?

Ich habe mich nicht aufgeregt, aber die ganze Sache hinterließ doch einen schalen Geschmack: Corona-Symptome überall! Und Erinnerungen an meine Eisenbahn-Foto-Abenteuer im ehemaligen "Ostblock", also vor der Wende (Budapest, Prag, Berlin-Ost...), wurden wach. Das war damals nicht ganz ungefährlich, aber ich bin dort nie "erwischt" worden. Die Analog-Beute daraus liegt im Negativ- und Diapositiv-Archiv begraben. Jeden Winter nehme ich mir vor, sie auszuwerten; ich habe ja einen sehr guten Film-Scanner, aber die Sache ist doch sehr zeitraubend....

Den letzten einschlägigen  "Anstand" hatte ich vor gut 10 Jahren im Bahnhof Bilbao Abando, als ich dort das prächtige Glasfenster fotografieren wollte: Da hat sich ein "Security" wohl in der Zeit um 20 Jahre geirrt und hat mich in bester "Guardia-Civil"-Manier, also äußerst barsch und schnarrend auf ein angeblich bestehendes Verbot hingewiesen. Ich trickste ihn aus, da ich damals schon eine Digicam mit mehrfach beweglichem Display hatte, sodass ich "aus der Hüfte schießen" konnte.

Vete a la mierda!

Samstag, 14. November 2020

Coronartiges

  • Jetzt  ist die große Zeit der Blockwarte, Hilfssheriffs, Besserwisser, Mahner, Unheilspropheten, Zeigefinger-Prognostiker, der privaten und medialen Angstmacher angebrochen - jener Zeitgenossen also, die die Kirche partout nicht im Dorf lassen wollen und können, weil sie außerhalb mit ihr bessere Geschäfte machen.
  • Jetzt leben jene auf, die "immer schon dagegen" waren und sind - gegen Alles, aber ganz besonders, wenn es "von oben" kommt. Und nun gar vom politischen Gegner! Leider ist "dagegen sein" bis jetzt auch der einzige Beitrag, der von der Opposition kommt.
  • Es ist aber auch die Zeit derer, die auch am Telefon den Mund-Nasen-Schutz tragen und in der Nacht aufstehen, um sich die Hände zu waschen.
  • Und leider ist es aber auch eine Zeit der realen Angst, dem stärksten Gift überhaupt für Gesellschaft und Individuen. Und die Medien sorgen dafür, dass sie nicht erlischt, denn:  'fear sells'!
  • Und die Wissenschaft? Einerseits erbringt sie favelhafte Leistungen durch Entwicklung und Bereitstellung eines Impfstoffs, andererseits ist sie zerstritten über die richtigen sozialen und finanziellen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Man glaubt es nicht, wie eitel und eifersüchtig die diversen Professoren von den diversen Universitäten und den diversen Lehrkanzeln sich einander belauern, verleumden und bekämpfen. Sicher ist, dass es nicht nur eine richtige Strategie gibt, aber völlig unklar, welche die richtige ist. Verschiedene Länder haben verschiedene Vorgangweisen gewählt, aber nirgenwo ist es eklatant besser verlaufen. Aber die wissenschaftlichen Meinungsunterschiede - ein völlig normaler Vorgang in diesem Bereich - liefern natürlich jede Menge Munition für frustgeborene Empörungen und somit für alle jene Kräfte, die mit der Krise  ihr politisches oder noch häufiger kommerielles Süppchen kochen.
Leider haben die sog. "Verweigerer" auch den Begriff "Querdenker" in Verruf gebracht (s.u.).Dabei sind das in meinen Augen  nur  "Verquer-Denker"  sowie "Engdenker", die sich eine Welt außerhalb ihres Scheuklappen-Sichtfeldes  nicht vorstellen können bzw. nur in der Form von diffusen Ängsten und Verschwörungstheorien: Wenn etwas auftritt, dass sie in ihrem Denkapparat nicht unterbringen können, dann ist es erstens grundverdächtig und muß zweitens durch finstere, geheime Absichten gesteuert sein. Siehe ein praktisches Beispiel: https://kumpfuz.blogspot.com/2021/01/bahnhofsabenteuer-corronarrisch.html

Der wahre Skeptiker ist niemals "von Haus aus" GEGEN etwas, sondern er will nur immer zuerst prüfen, ob es auch stimmt oder stimmen kann. Der "Dagegner" ist von Anfang an schon einmal gefühlsmäßig dagegen und sucht sich erst nachher sog. rationalen Argumente für seine Gegnerschaft zusammen: Und - wie die Welt nun mal beschaffen ist: Argumente finden sich immer und für alles und für jeden, der sie glauben will. 

Die Regeln für echte Zweifler sind nach G. Chr. Lichtenberg:

»Dinge zu bezweifeln, die ganz ohne weitere Untersuchung jetzt geglaubt werden, das ist die Hauptsache überall«,

 »Warum glaube ich dieses? Ist es auch würklich so ausgemacht?«

 »Zweifle an allem wenigstens Einmal, und wäre es auch der Satz: Zweimal zwei ist vier« 

 »Imrner sich fragen: sollte hier nicht ein Betrug stattfinden? und welches ist der natürlichste, in den der Mensch unvermerkt verfallen, oder den er am leichtesten erfinden kann?«

😉

Und es sei an das Grundmotto dieses Blogs erinnert:

Prudenter dubitare!  Zweifle mit Hirn! 

Sonntag, 17. Mai 2020

Verschwörungstheorien

…. at the same time a universal appeal to conspiracy theories and a type of situation in which they are more likely to occur, even among the more rational.

To the extent that conspiracy theories fill a need for certainty, it is thought they may gain more widespread acceptance in instances when establishment or mainstream explanations contain erroneous information, discrepancies, or ambiguities (Miller, 2002). A conspiracy theory, in this sense, helps explain those ambiguities and "provides a convenient alternative to living with uncertainty" (Zarefsky). Or as Young and colleagues (1990) have put it, "The human desire for explanations of all natural phenomena - a drive that spurs inquiry on many levels - aids the conspiracist in the quest for public acceptance."

Conspiracy thinking is rooted in a desire for control and understanding, triggered by a lack of said control or ambiguous and unsatisfying information. The authors emphasize that the public often lacks access to adequate information to explain historical events (a situational factor).

Aus Steven Novella, The skeptic’s Guide to the Universe, S. 214