Keine Kirche hält ihre Gläubigen so eng am Wickel wie die "moderne Wissenschaft" Ihre Gemeinde.
F. Nietzsche
Politische, kulturelle und politische Kommentare ; literarische Kletzen. Motto: Prudenter dubitare!
Keine Kirche hält ihre Gläubigen so eng am Wickel wie die "moderne Wissenschaft" Ihre Gemeinde.
F. Nietzsche
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Von: Richard Krampl <richardkrampl7@gmail.com>
Gesendet: Dienstag, 24. September 2024 11:14
An: DiePresse Leserbriefe <diepresse.leserbriefe@diepresse.com>
Betreff: "Klimatheologie"
Ich gratuliere Herrn Kumpfmüller zu seinem tollen Leserbrief (23.9.). Auch ich sage immer: "Es gibt keine Krise des Klimas sondern eine Krise der Klimatologie". Es wird fälschlicherweise von einer statistischen Korellation zwischen CO2-Gehalt der Atmosphäre und der Temperatur auf eine kausale Verknüpfung geschlossen. Dies ist der häufigste Fehler in der Wissenschaft. Tatsächlich ist es eher umgekehrt, dass die erhöhte Temperatur die Ursache des erhöhten CO2-Gehaltes ist (weil die erhöhte Temperatur zu einer Beschleunigung des natürlichen Kohlenstoffkreislaufes führt). Die Klimatologen sollten sich einmal intensiver wissenschaftstheoretisch mit Sir Karl Popper auseinandersetzen (verifizieren/falsifizieren). Hier einige Fakten und Anregungen:
- "Nicht das CO2, sondern die Sonne diktiert das Klima" (Univ.-Prof. Dr. Anton Krapfenbauer)
- "Das Klima bedarf nicht des Schutzes." (Univ.-Prof. Dr. Rudolf Taschner, ÖVP)
- Die globale Durchschnittstemperatur beträgt 14.5°C - seit ca. 40 Jahren gleichbleibend
- "Das erste Opfer globaler Erwärmung: Die Wahrheit" ("Die Presse", 31.12.2018, Seite 18)
- "Lernen Sie (Klima-) Geschichte!" (frei nach Bruno Kreisky)
- 2 Klimatologen am Rande eines Klimatages (Mittagspause). Sagt der eine zum anderen - und es ist tatsächlich fast so witzig wie ein Witz: "Was das Klima betrifft, habe ich zwei Meinungen: eine dienstliche und eine private."
Wenn man sich vor Augen hält, dass sich nahezu alle Planeten erwärmen, dann wird schnell klar, dass die Ursache der Erwärmung nur die Sonne sein kann und nicht der Mensch bzw. das CO2.
Richard Krampl, Zeltweg
Eine der köstlichsten Satiren über die Psychoanalyse findet sich im Roman "Ein Hund mit Charakter" von Sándor Márai im Kapitel "Psychoanalyse". Leider ist der Text zu lang, um hier eingefügt zu werden, aber vielleicht ein paar Tupfer: Eine mir der Familie befreundete "Psychodame" tritt auf und will klären, warum der Hund - der Puli Tschutora - Probleme macht:
.....»Er kläfft also?« erkundigt sie sich honigsüß und nickt mit ernster Miene. Sie will damit wohl sagen: »]a, ja, natürlich kläfft er, genau das habe ich erwartet.« Nach einer kurzen Pause wendet sie sich an die Dame: »Hast du dich gelegentlich in seiner Gegenwart ausgezogen?« Die Angesprochene kramt verlegen in ihrem Gedächtnis, doch da mischt sich der Herr ein und berichtet, daß er sich öfter ausgezogen hat, wenn Tschutora im Zimmer war. »Na also«, stellt die Analytikerin zufrieden fest. »Hat er Sie dann ... im Schlafrock gesehen? Mehrfach? Als er noch ganz klein war? Eventuell erst ein paar Wochen alt?« All das fragt sie leise und mit großem Ernst.
Offenbar ist jedes Detail wichtig; sie will auch wissen, ob Tschutora nicht vielleicht im Bad war, als die Dame oder der Herr gebadet hat? »Nicht? ... Überlegen Sie nur!« Dame und Herr beginnen nachzudenken, wechseln verlegene Blicke und senken dann verschämt die Köpfe. Das wäre schon möglich, entgegnet hastig der Herr, wieder anstelle der Dame, und keinesfalls auszuschließen, die Wohnung sei klein, und der Hund schleiche in den Zimmern herum, möglich, daß er gelegentlich unbemerkt auch ins Badezimmer gekommen sei, wenn einer von beiden ein Bad nahm. Doch warum sie das frage?
»Oh, eigentlich nicht so wichtig«, antwortet die Expertin liebenswürdig und mit verständnisvollem Lächeln. » Im Schlafrock also ... der Kleine hat Sie im Schlafrock gesehen?« möchte sie dann ganz nebenbei noch wissen. Im Schlafrock? ... Der Herr grübelt.
»Besser gesagt in Unterhosen«, sagt er dann schuldbewußt. Um es genauer zu sagen, das Tier hatte öfter die Möglichkeit, seinen Herrn in Unterhosen zu sehen, als ganz Kleiner und auch später, morgens und abends, beim Anziehen und beim Ausziehen. Ja, ja, natürlich habe er ihn in Unterhosen gesehen. »Aber hat das etwas zu bedeuten? ... «
Oh, sie hätte nur gern gewußt.................
......Die sanften, aber bestimmten Diagnosen, die sicheren Meinungsäußerungen der Analysedame wie auch die unfehlbaren Urteile in all den Wirrnissen kann der Herr nur staunend bewundern. Diese Kompetenz, denkt er anerkennend, auf welch festem Fundament sie doch stehen, wieviel Routine in einer Düsternis, in der sich selbst Schopenhauer nur schwer zurechtfand! Odium figulinum, erinnert er sich an den Lieblingsbegriff des großen deutschen Pessimisten, möglicherweise verhilft ihnen das zum derartig erfreulichen selbstbewußten Zusammenhalt. Wohl die zur Zunft gehörende Mißgunst der Töpfer! Jedenfalls packt einen der Neid, wenn jemand auf die Frage, woran ein analysierter Mensch denn zu erkennen sei, mit sanftem Verständnis antwortet, das wisse er nicht, aber den Nichtanalysierten erkenne man mühelos und untrüglich an seiner Angst vor der Analyse ... Damit ist doch alles klar.
Es gibt ja genug falsches Pathos in der Literatur, jede Menge künstlicher politischer Aufregung unter den Schriftstellern, moralischen Abscheu vor dem oder jenem wirklichen oder vermeintlichen Schurken, die Leute steigern sich in etwas hinein und kommen sich dann weiß Gott wie gerecht vor, die Selbstgerechtigkeit der Schriftsteller ist grenzenlos, auch die Besserwisserei. (Sie sind etwa gegen Faschisten und landen unweigerlich bei der faschistischen Menschenverachtung.) In dieser Atmosphäre der hektischen moralischen Betriebsamkeit, des Aufrufe- und Appelleunterschreibens, das einige nicht mehr zur eigentlichen Literatur kommen läßt, in diesem Treibhausklima der künstlichen, bloß behaupteten, aber leeren und schalen Tugendhaftigkeit, in all diesen Kampagnen und Kreuzzügen, den Feldzügen und dem Zufeldeziehen tut es sicher gut, wenn sich einmal jemand ehrlich selbst erforscht und einbekennt, daß der Drang, Schaden zu spenden, Unheil anzurichten, gerade so groß und stark in ihm ist wie jener des Schadenverhinderns und -abwendens. Der Brandstifter ist in uns genauso groß wie der freiwillige Feuerwehrmann. Und die Medien gehen dementsprechend bei ihrer Berichterstattung über Eisenbahnunglücke, einen Waldbrand in Spanien, über Flugzeugentführungen und anderen Terror weit über das Informationsbedürfnis hinaus. Befriedigt wird nicht bloß das Informationsbedürfnis, sondern die alte Neugier, die eine häßliche Gier ist. Der Mensch genießt die Meldung, insofern er die Neugier befriedigt und sich in seinem Mitleid genießt. Er befriedigt letztlich seine Schadenfreude, wie entrüstet er ein so niedriges Motiv auch von sich weisen und in Abrede stellen würde.
» Tiere lieben ... «, sinnt er weiter, auch das ist nur so eine Floskel. Am Ende liegt ihm gar nichts an Tieren, normalerweise jedenfalls. Wenn er an Rinder, Kaninchen oder Hunde, an ihr Schicksal im allgemeinen denkt, so rührt ihn das nicht sonderlich. Ihm ist stets und in allem nur am Individuum gelegen, er liebt auch nicht »die Menschheit«, sondern pflegt Beziehungen ausschließlich und allenfalls mit gewissen von ihm selbst gewählten Menschen. Jedes allgemeine Gefühl, jeder kategorische Enthusiasmus erfüllt ihn mit Argwohn; hat er doch die Erfahrung gemacht, daß diejenigen, die für »die Menschheit« oder für »die Tierwelt« insgesamt und bedingungslos ein großes Herz haben, oft einen Josef oder einen herrenlosen Hund, der sie anbettelt, mit einem Achselzucken verrecken lassen.
Es fällt ihm dennoch schwer, den Widerstand aufzugeben; die Scham, die ihn überkommt, wenn er sich um ein Tier kümmert, wohl wissend, daß jetzt gerade hundert Millionen Menschen auf der Erde ... - doch wie soll er sich mit hundert Millionen Menschen abgeben? Wie soll er sie alle lieben? Wie kann er etwas für sie tun, wenn er keinen einzigen von ihnen kennt? Vielleicht sollte man die Welt doch einfach da anpacken, wo sie einem am nächsten ist, wo man sie zu fassen bekommt? Und was für eine schockierende und deprimierende Entdeckung ist für ihn auch die Tatsache, daß Leben auf dieser Welt immer zugleich Leben gegen andere ist, vor allem wenn man anfängt, mit wachsender Hingabe für jemanden zu leben. Die Welt ist voll von rachitischen Kindern, krebskranken Greisen, unbegabten Autoren, mißverstandenen Genies, unansehnlichen Frauen und Ringern mit Leistenbruch: Ihm ist bewußt, daß seine vornehmste Aufgabe darin bestände, diesen zu helfen, möglichst allen und nachhaltig - und dann, wenn all das erledigt ist und er immer noch einen kleinen Überschuß an Gefühlen, Hingabe und Eifer hat, dann darf er diesen zum Beispiel auch an einen Hund verschwenden ... Doch eine solche Lösung, die zugleich mit einer umfassenden Erlösung der Welt verbunden ist, wird, wie er befürchtet, nicht leicht zu erreichen sein.
Mit einem Satz springt er an der Eintretenden hoch,
plumpst auf den Boden zurück, rutscht aus, überschlägt sich ....., hüpft wieder an der Dame hoch, quittiert ihre Heimkehr mit
fröhlichem Gebell, mit Schweifeln und Schnuppern. Hechelnd und mit hängender Zunge, aber strahlenden
Auges und mit unmißverständlich liebevollem Blick, fixiert er die Erscheinung,
die den Gefahren der Welt entgangene, heimgekehrte Dame.
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Aus "Ein Hund mit Charakter" von Sandor Marai.
Im übrigen habe ich mit Katzen diesselbe Erfahrung gemacht: Irgendwie scheint die Zeit der Menschen und Tiere nicht ganz synchron zu laufen.
Der gute Anton Bruckner, den jetzt vor allem jene feiern, die seinen Intentionen am fernsten stehen, ist ja vor allem für Biographen der absolute Horror: Keine nachweisbaren antisemitischen Äußerungen, keine geheimen sexuellen oder andere abartige und vermutbare Ausschweifungen etc..... da hilft alles Schürfen der linken Trüffelschweine nichts, weil nicht einmal ein Konjunktiv zur Verfügung steht - da würde man als Schreiberling doch eher die Finger davon lassen - ja wäre da nicht das vermaledeite Jubiläum!
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Und wer sich da nun alles zu Wort meldet....eine ehemaliger Manager des Brucknerhauses, der sich auch nicht vergessen lassen will.