Jetzt wird mir klar, warum in der WZ Kolumnisten wie C. Ortner und E. Baumgartner den Wechsel von einem extrem neoliberalen zu einem pointiert linksliberalen Chefredakteur überlebt haben: Indem sie bei jeder Gelegenheit ihren Anti-Antisemitismus herauskehren.
Sollte - was Gott oder besser der Wähler verhüten möge - einmal die FPÖ ans Ruder kommen und somit die WZ wieder mitschwenken, so muss ihnen etwas Neues einfallen. Aber vielleicht gelingt es ihnen, sich als Feigenblatt anzudienen.
Politische, kulturelle und politische Kommentare ; literarische Kletzen. Motto: Prudenter dubitare!
Mittwoch, 5. Dezember 2012
Bias
Ich stöbere gern auf Flohmärkten nach allerlei alten Bänden, vorzugsweise Sachbüchern zu Geschichte, Literatur und Musik. Unweigerlich stößt man dabei auf Ausgaben aus der Nazizeit. Die meisten davon sind, obwohl oft im rein sachlichen Teil durchaus korrekt, wegen der eingewobenen zeitbedingten - wohl oft der Zensur geschuldeten - Kommentare und Führerlobpreisungen, heute kaum mehr lesbar.
Als es die DDR noch gab, war ich einige Male dort und besuchte gerne Buchhandlungen zu demselben Zweck wie oben erwähnt; auch in Ungarn konnte man damals ostdeutsche Bücher sehr preisgünstig erwerben. Auch hier dasselbe Phänomen: Wenn es sich nicht gerade um mathematische Werke oder um Klassiker handelte, war alles mit marxistisch-leninistischen Floskeln und Wendungen derart durchsetzt, dass einem die Lektüre verleidet wurde.
Und wie ist es heute, bei uns? Fast alle Themen werden in Politische Korrektheit eingekleidet, überall wird das zeitgeistige Grundgewürz dazugegeben. Die meisten können es schon nicht mehr herausschmecken.
Ich bin überzeugt, dass die meisten der heutigen "Historiker" in ein paar Jahrzehnten nicht mehr lesbar sein werden.
Meine These ist, dass es sich immer um dieselbe Art von Köchen handelt, die stets dem Zeitgeschmack entsprechend kochen. Ändern sich die Zeiten, ändern sich die Gewürze - und diese unterliegen der Mode.
Als es die DDR noch gab, war ich einige Male dort und besuchte gerne Buchhandlungen zu demselben Zweck wie oben erwähnt; auch in Ungarn konnte man damals ostdeutsche Bücher sehr preisgünstig erwerben. Auch hier dasselbe Phänomen: Wenn es sich nicht gerade um mathematische Werke oder um Klassiker handelte, war alles mit marxistisch-leninistischen Floskeln und Wendungen derart durchsetzt, dass einem die Lektüre verleidet wurde.
Und wie ist es heute, bei uns? Fast alle Themen werden in Politische Korrektheit eingekleidet, überall wird das zeitgeistige Grundgewürz dazugegeben. Die meisten können es schon nicht mehr herausschmecken.
Ich bin überzeugt, dass die meisten der heutigen "Historiker" in ein paar Jahrzehnten nicht mehr lesbar sein werden.
Meine These ist, dass es sich immer um dieselbe Art von Köchen handelt, die stets dem Zeitgeschmack entsprechend kochen. Ändern sich die Zeiten, ändern sich die Gewürze - und diese unterliegen der Mode.
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Samstag, 1. Dezember 2012
Managers Alptraum
Wenn ein Schalterbeamter einmal 10 Minuten nichts zu tun hat, so verursacht das seinem Manager Alpträume - wenn sich aber 10 und mehr Kunden an seinem Schalter stauen, so ist ihm das egal.
Allenfalls stellt man eine Disclaimer-Tafel hin: "Wir arbeiten für Sie".
--------------------------------
Wie es in der Praxis aussieht, zeigt dieses Bild vom Westbahnhof ( 9.12.2012):
Allenfalls stellt man eine Disclaimer-Tafel hin: "Wir arbeiten für Sie".
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Wie es in der Praxis aussieht, zeigt dieses Bild vom Westbahnhof ( 9.12.2012):
Jede Menge Leute vor den Schaltern, ein "Manager" (der links mit dem Zopferl) tut nichts anderes, als die Kunden und die Schalterbeamten herumzudirigieren. Als er merkt, dass ich ein Foto machen will, will er sich "schleichen" - aber zu spät.
Sonntag, 25. November 2012
Statistik und Medien
Journalisten stützen sich in ihren Artikeln gern und immer mehr auf Statistiken - nur verwenden sie diese leider meist kritiklos und werden dadurch zu Verbreitern
und Multiplikatoren auch noch des größtes Unsinns und der zweckorientierten
Desinformation.
Ein guter, d. h.
gewandter Statistiker kann mit Zahlen alles Gewünschte beweisen und auch das
Gegenteil, ohne im Geringsten lügen oder fälschen zu müssen. Es kommt immer nur
darauf an, welche Größen und Einheiten man zueinander in Beziehung setzt und
schon ist die gewünschte Aussage da. Alles wird auf Prozente heruntergebrochen,
weil das die einzigen Parameter sind, die das Publikum versteht.
Beispiel aus einem Artikel von G.
Stadler in der WZ vom 20.11.2012 über Eisenbahnen: Dort wird Bezug genommen auf eine gerade rechtzeitig zur bevorstehenden Liberalisierung des
Öffentlichen Verkehrs in Deutschland lancierte Studie, die –
natürlich bestens mit Zahlen untermauert – beweist, dass der Bus
umweltfreundlicher ist als die Bahn. Hört, hört!
Vielleicht stimmt das ja sogar, unter ganz bestimmten Rahmenbedingungen und in Detailsituationen. So eine Studie wird dann - schon etwas "zusammengefasst" schnell in eine Nachrichtenagentur eingespeist und verliert bei ihrem unvermeidlichen Lauf durch die Medien immer mehr an Detailschärfe. Solch eine Aussage lässt ja aufhorchen, weshalb ein großes Nachrichtenmagazin das natürlich aufgreifen muss - und schon findet sich die „Information“ in allen Gazetten landauf, landab in einer Form, die mit der ursprünglichen Studie nicht mehr viel zu tun hat, aber nun genau ihren Zweck erfüllt: "Meinungsbildung"!
Und außer den Auftraggebern meinen es alle ehrlich!
Vielleicht stimmt das ja sogar, unter ganz bestimmten Rahmenbedingungen und in Detailsituationen. So eine Studie wird dann - schon etwas "zusammengefasst" schnell in eine Nachrichtenagentur eingespeist und verliert bei ihrem unvermeidlichen Lauf durch die Medien immer mehr an Detailschärfe. Solch eine Aussage lässt ja aufhorchen, weshalb ein großes Nachrichtenmagazin das natürlich aufgreifen muss - und schon findet sich die „Information“ in allen Gazetten landauf, landab in einer Form, die mit der ursprünglichen Studie nicht mehr viel zu tun hat, aber nun genau ihren Zweck erfüllt: "Meinungsbildung"!
Und außer den Auftraggebern meinen es alle ehrlich!
Freitag, 23. November 2012
Thielemanns Wagner-Buch
Ich lese momentan Christian Thielemann: "Mein Leben mit Wagner".
In musikalischen Dingen ist das Buch sehr interessant, in einigen anderen Punkten aber enttäuschend, weil bei kritischen Fragen etwas sehr "opportunistisch" oder sagen wir "vorsichtig", beispielsweise beim Thema Regietheater; er will es sich halt mit niemandem verderben und so möglicherweise irgendwo um ein Wagner- oder Strauss-Dirigat kommen. Er denkt sich wohl: Gegen den Wind des Feuilletons kann man nicht spucken. Interessanterweise verlassen ihn bei diesem Thema auch Berliner Humor und Ironie, die bei anderen Themen durchaus vorhanden sind.
Und natürlich ist er in der Frage von Wagners Antisemitismus ganz auf Linie. Damit meine ich: Auch er redet hauptsächlich von diesem Charaktermangel Wagners und sehr viel weniger von anderen, mindestens ebenso schwerwiegenden Defiziten: Dass er Freunde und Gönner reihenweise und schwerstens betrogen und hintergangen hat, wiegt aus heutiger Sicht offenbar viel weniger als sein Antisemitismus. Der war ja nun wirklich arg und wohl auch in manchen Äußerungen über das im 19. Jhdt. durchaus "übliche" Mass hinausgehend.
Und trotzdem: In der heutigen öffentlichen Moral gibt es offensichtlich nur eine einzige Todsünde, den Antisemitismus. Der modern-elegante Umkehrschluss liegt nahe: Alle übrigen sozialen Schweinereien gegenüber Partner, Freunden, Kollegen etc. sind demnach durchaus verzeihlich, wenn man nur in jüdischen und israelischen Angelegenheiten auf Linie ist.
In musikalischen Dingen ist das Buch sehr interessant, in einigen anderen Punkten aber enttäuschend, weil bei kritischen Fragen etwas sehr "opportunistisch" oder sagen wir "vorsichtig", beispielsweise beim Thema Regietheater; er will es sich halt mit niemandem verderben und so möglicherweise irgendwo um ein Wagner- oder Strauss-Dirigat kommen. Er denkt sich wohl: Gegen den Wind des Feuilletons kann man nicht spucken. Interessanterweise verlassen ihn bei diesem Thema auch Berliner Humor und Ironie, die bei anderen Themen durchaus vorhanden sind.
Und natürlich ist er in der Frage von Wagners Antisemitismus ganz auf Linie. Damit meine ich: Auch er redet hauptsächlich von diesem Charaktermangel Wagners und sehr viel weniger von anderen, mindestens ebenso schwerwiegenden Defiziten: Dass er Freunde und Gönner reihenweise und schwerstens betrogen und hintergangen hat, wiegt aus heutiger Sicht offenbar viel weniger als sein Antisemitismus. Der war ja nun wirklich arg und wohl auch in manchen Äußerungen über das im 19. Jhdt. durchaus "übliche" Mass hinausgehend.
Und trotzdem: In der heutigen öffentlichen Moral gibt es offensichtlich nur eine einzige Todsünde, den Antisemitismus. Der modern-elegante Umkehrschluss liegt nahe: Alle übrigen sozialen Schweinereien gegenüber Partner, Freunden, Kollegen etc. sind demnach durchaus verzeihlich, wenn man nur in jüdischen und israelischen Angelegenheiten auf Linie ist.
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PC = moralischer Autopilot
PC (Political Correctness) ist laut Daniel Barenboim der "einfachste Weg, ohne Widerstand".
also quasi "moralischer Autopilot".
Alles, was ihr braucht zum Leben,
Kauft ihr fertig vom Regal.
Geradeso bezieht ihr eben
Auch Werte, Meinung und Moral.
Aus: Piri-Piri: MODERNE
h
also quasi "moralischer Autopilot".
Alles, was ihr braucht zum Leben,
Kauft ihr fertig vom Regal.
Geradeso bezieht ihr eben
Auch Werte, Meinung und Moral.
Aus: Piri-Piri: MODERNE
h
Donnerstag, 22. November 2012
Meistersinger (WA)
Gestern, 21.11.: Ein (für mich) wunderschöner Meistersinger-Abend in der StOp - diesmal ausnahmsweise von der Galerie mit guter Sicht auf die Wiederaufnahme der Schenk-Inszenierung (wenn ich mich vorbeugte).
Die Dame (S. Young) versteht ihr Handwerk - ich ordne sie in die FWM-Klasse ein: Universal-Kapellmeistertum mit Format.
Egal: Die Philharmoniker spielten, die wichtigen Sänger waren gut: J.Botha, J.Rutherford (neuer Sachs).
Da kann ein Dirigent kaum was kaputtmachen, außer die Musiker mögen ihn gar nicht.
Und natürlich wurde die wunderbare Inszenierung im Feuilleton als "Kostümschinken für ältere Semester" und "veraltet" heruntergemacht - obwohl oder weil sie dem überwiegenden Teil des Publikums gefallen hat.
"Verachtet mir die Meisten nicht und ehrt mir ihre Gunst"
-----------------------
Auch meine 2. Vorstellung am 29.11. war gut, ja sogar etwas besser, Fr. Young ließ nicht mehr ganz so laut spielen, Fr. Carvin war nicht mehr ganz so schrill.
Die Dame (S. Young) versteht ihr Handwerk - ich ordne sie in die FWM-Klasse ein: Universal-Kapellmeistertum mit Format.
Egal: Die Philharmoniker spielten, die wichtigen Sänger waren gut: J.Botha, J.Rutherford (neuer Sachs).
Da kann ein Dirigent kaum was kaputtmachen, außer die Musiker mögen ihn gar nicht.
Und natürlich wurde die wunderbare Inszenierung im Feuilleton als "Kostümschinken für ältere Semester" und "veraltet" heruntergemacht - obwohl oder weil sie dem überwiegenden Teil des Publikums gefallen hat.
"Verachtet mir die Meisten nicht und ehrt mir ihre Gunst"
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Auch meine 2. Vorstellung am 29.11. war gut, ja sogar etwas besser, Fr. Young ließ nicht mehr ganz so laut spielen, Fr. Carvin war nicht mehr ganz so schrill.
Sonntag, 18. November 2012
Tosca und Traviata
Der NEUE MERKER:
Wiener
Staatsoper : PACKENDE
TOSCA-VORSTELLUNG MIT EMILY MAGEE UND FALK STRUCKMANN (16.11.2012)
Die Papierform verhieß
Außerordentliches –und die 554. Reprise in der unverwüstlichen Inszenierung von
Margarethe Wallmann (Ausstattung Nicola Benois) wurde tatsächlich eine packende
Puccini-Vorstellung – trotz Absage von Startenor Neil Shicoff! Aber im Zentrum
des Stückes steht ja der Konflikt zwischen Scarpia und Tosca. Und die waren
beide exzellent besetzt. Mit dem grandiosen Falk Struckmann, der einen machtlüsternen, virilen Polizeichefs
von Rom porträtierte und stimmlich aus dem Vollen schöpfte. Wirklich großartig
war auch das Debüt von Emily
Magee in der Titelrolle. Die hochgewachsene US-Sopranistin
bietet für die Primadonnen-Rolle alles, was man als Opernfreund hören will:
Lyrik und Dramatik, große Theatralik und hingebungsvolles Schmachten im Gebet;
strahlende Höhen und pastose Töne in der Tiefe – sie gibt eine noch junge
Tosca, die im dritten Akt zur Höchstform aufläuft. Und die sich in den Kostümen
bestens ausnimmt, die einst von einer Tebaldi, Rysanek, Price oder Nilsson
getragen wurden. Jedenfalls kann man sich nach dieser Tosca auf die
Ariadne-Premiere freuen – für Puccinis Primadonnen sind die Ansprüche der
Richard Strauss-Partituren offenbar ideal.
Als kompetenter Repertoire-Dirigent
erwies sich übrigens Philippe
Auguin, der einst bei Karajan und Solti „in
die Lehre“ ging. Dritter im Bunde war der Tenor-Einspringer Aquiles Machado. Der junge Mann stammt aus Venezuela und hat schon
1996 als Sänger im Rosenkavalier im Haus am Ring debütiert. Er schien sehr
nervös, stieß im zweiten Akt an seine dramatischen und im dritten Akt an seine
lyrischen Grenzen. Wohlwollendes Gesamturteil: ein sympathischer Tenor mit
Entwicklungspotential. Als Typ ein glaubhafter „latin lover“, als Sänger ein
noch uneingelöstes Versprechen. Positiv aufgefallen sind auch Janusz Monarcha als seriöser Cesare Angelotti, Alfred Sramek als köstlicher Mesner und Benedikt Kobel als übereifriger Spoletta.
Der Staatsopern-Chor lieferte ein exzellentes 1.Akt-Finale, das Staatsopern-Orchester hielt sich an die Protagonisten und steigerte sich
von Akt zu Akt. Zuletzt relativ kurzer, aber ehrlicher Jubel!
FK: Na ja, die Russen zog es
halt alle schon heftig zu ihrem Wodka ………Hr. Machado fand ich nicht so
schlecht, aber er ist auch gehandicapt durch sein Aussehen: Klein, mit großem
Kopf und tief sitzenden, großen Ohren, deswegen gefiel er den beiden Damen neben mir wohl nicht so besonders! ;=)
Nun zur TRAVIATA, 17.11.12 - Auch hier wieder die MERKER-Kritik:
… Es ist
müßig jetzt noch zu fragen, warum diese langweilige und uninspirierte
Inszenierung – ein richtiger Noteinkauf aus einem Sommerfestival der
französischen Provinz – unserem Repertoire eine derartige Qualitätslast sein
muß. Für das Jubeljahr hätte der angestaubte Schenk´sche Plüschzauber auch noch
gereicht, in dem war wenigstens auch noch die Traviata enthalten. Natürlich
muss unser Direktor immer wieder beteuern, dass er an dieser Arbeit von Jean-Francoise
Sivadier Gefallen
findet, wie sonst sollte er diesen Einkauf auch verteidigen.
Die Staatsoper konnte
früher aus dem Ensemble locker einen Alfredo besetzen, der mit der Weltklasse
mithalten konnte. Der Name Giuseppe Zampieri stand da z.B. für eine solche
Qualität, sein Einsatz als Ersatz für Größen wie etwa für einen di Stefano oder
einen Corelli bot keinen allzu großen Qualitätsverlust für den Abend. Jetzt hat
man einen Francesco Demuro für den Alfred und dieser hätte für
seine gesangliche Leistung früher die Bezeichnung “Krawatteltenor” erhalten und
genau so klingt er auch – und das zu unserem Leidwesen, weil in Zeiten, in
welchen in den Direktionen dem Gesang, aus Unkenntnis oder Unvermögen, wie auch
immer, offensichtlich weniger Bedeutung beigemessen wird, als etwa dem
Einfluss des Regisseurs. Nun, Letzterem wurde mit einem schönen, entblößten
Oberkörper des Tenors wohl genüge getan.
Wenigstens konnten die Titelrollenträgerin und auch noch der
Einspringer des Abends mit ihren Leistungen reüssieren. Ermonela
Jaho benötigte
etwas länger, um ihren breit geführten, dunklen Sopran vom gaumigen Beiklang zu
befreien und ausdrucksstark zum klingen zu bringen und sie überzeugte auch,
soweit das die Inszenierung zuließ darstellerisch. Giorgio
Meoni, bekannter Gast als Kavaliersbariton in den meisten
europäischen Opernhäusern konnte mit seiner kräftigen, gut geführten und
höhensicheren, allerdings wenig farbigen Stimme überzeugen. Dass er im letzten
Bild mit dem selben Anzug herumrennen muß wie beim Fest Floras ist ein falscher
Spargedanke am Haus, oder soll das ganze doch nur eine miserable Opernprobe
darstellen, deren Schlußszene einer Parodie entstammen könnte, in welcher statt
des Zusammenbruchs Violettas plötzlich hinter ihr Annina zu Boden plumpst?
(FK: Nicht einmal ein Bett zum Sterben gönnte dieser „Regisseur“
der armen Violetta. Wie erbärmlich und armselig diese Inzenierungen, keinerlei
Phantasie, und wenn, dann nur für ablenkende Mätzchen! –- Fr. Jaho fand ich
ziemlich gut!)Die Wiener Philharmoniker, überhaupt der weiche Klang ihrer Celli, überzeugten ebenso wie der Chor unter Thomas Lang, alle unter der routinierten Leitung von Bertrand de Billy. Im Graben, da findet noch Verdi statt.
FK: Und noch mehr
Russen! Man sollte vor der Vorstellung den Handy-etc.-Hinweis statt auf Japanisch
besser auf Russisch abspielen, denn die Japaner, die nach Wien kommen, können
eher Englisch als die neureichen Russen!
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