Samstag, 11. April 2009

Hauptsache Politisch korrekt

Öffentliche ("politische") Korrektheit ist der beliebteste Persilschein für private Schweinerei - oder wie ich es anderer Stelle ausdrückte, das Navi für Leute, denen es zu mühsam ist, die Karten der Moral zu lesen.
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".... Ich meinerseits stand verständnislos vor dem Phänomen jener Pädagogen und Philosophen, die große Theorien über das Zusammenleben entwickelten, sich auch noch dem Thema des Friedens zuwendeten und in der näheren und weiteren Umgebung, in vielen Ländern der Welt Bösewichter und Unruhestifter ausmachten und anprangerten, die aber dort, wo sie selbst lebten und zu bestimmen hatten, nichts als Unfrieden hinterließen, weil sie sich zu keiner Spur von Treue bereit finden wollten, wodurch sie sich in ihrer »Selbstverwirklichung« eingeschränkt empfunden hätten. Wirklich verwirklicht haben sie aber nur das Unheil jener, die das Unglück hatten, ihnen zu begegnen und zu vertrauen."

Aus: Alois Brandstetter, Die Burg.
                Ich möchte auch noch hinzufügen: "jener....Philosophen, Soziologen, Journalisten, die....".
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"Ich bin auch ohne die zehn Gebote kein Spitzbube und brauche dieselben nicht sofort bei der Hand zu haben, wie jene, die ihrer Sache nicht so ganz sicher sind."

Daniel Spitzer
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Siehe auch:
Geachtet werden Menschen nur, 
Die sauber halten Haus und Flur, 
Denn Glanz und Ordnung müssen sein, 
Auch wenn man privatim ein Schwein.

Sonntag, 29. März 2009

ÖBBusse

Das Bild, das die ÖBB derzeit vermitteln – und das wohl auch ihrer Selbsteinschätzung entspricht – ist das eines Bau- und Bus-Unternehmens. Dazu kommt noch, dass sich die Geschäftsvorteile beider Sparten auf das Glücklichste ergänzen: Wo („für uns“) gebaut wird, braucht man keine teuren Züge fahren zu lassen, sondern kann billige Busse einsetzen, ein bißchen öfter und länger, als es betrieblich notwendig wäre. Es ist ja auch ein offenes Geheimnis, dass Züge, die aus „betrieblichen Gründen nicht in Verkehr gesetzt werden können“, nicht selten nur der Einsparung dienen.
Wenn man ferner sieht, mit welchem Enthusiasmus die ÖBB den „INTERCITY-Bus“ bewerben, wird jedem klar, woher der Wind weht: Am liebsten würden sie alle Strecken, wo sie keinen RAILJET draufsetzen können, auf Bus umstellen. Eine ungewünschte Produktlinie durch ein absurdes Angebot umzubringen ist ja bekanntlich eine ganz leichte Aufgabe für Manager.

Welt und Dasein

Die Zahl der unlösbaren Fragen zu Welt und Dasein verringert sich nicht in geringsten, wenn man Gott und ein Leben nach dem Tod leugnet.

Wölfe und Schafe

"Der Wolf im Schafspelz ist weniger gefährlich als das Schaf in irgendeinem Pelze, wo man es für mehr als einen Schöps nimmt" (Goethe)

An der gegenwärtigen Krise haben sich wohl die Schafe auch selbst für Wölfe gehalten.

Samstag, 7. März 2009

Meinung

"Die öffentliche Meinung ist die Dirne unter den Meinungen" 
(M.v.Ebner-Eschenbach)

 -     und die Journalisten sind ihre Zuhälter. 

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Politiker und Manager sind wohl jene Berufsgruppen, die am wenigsten Achtung geniessen. Manche zählen auch die Journalisten in diese Gruppe, aber man sollte nicht zu hart sein: Letztere sind doch nur die Herolde und Handabschlecker der ersteren....

...obwohl man gelegentlich den Eindruck hat, es sei umgekehrt.

Donnerstag, 26. Februar 2009

Carmen StOp

Orchester und Dirigent sehr gut.
Carmen hatte Schwierigkeiten mit der Tiefe, Tenor dafür mit der Höhe. Ausgezeichnet Micaela und Escamillo.
Fr. Kasarova ist schauspielerisch keine Kanone - soweit ich das sehen konnte - eh scho wissen.

Habe inzwischen die VHS-Kopie der Kleiber-Aufführung aus 1978 gefunden und auf DVD kopiert; leider ist der Ton teilweise schlecht.

Freitag, 20. Februar 2009

Lawrence of Arabia


Mein absoluter Lieblingsfilm wird im Filmmuseum in Originalfassung gezeigt - seit weissgottwielanger Zeit wieder:

Beim ersten Termin war ich schon. Große Wiedersehensfreude - ein wenig getrübt durch die leicht vergilbten Farben der Kopie (wie auf ORWO-Film gezogen). Auf meiner DVD-Kopie sind diese noch in Technicolor-Brillanz- so frisch wie nach der Restaurierung, ich glaube 1989, als ich extra von der Atlantikküste, wo ich urlaubte, nach Paris fuhr, um mir den Film in einem der großen und großartigen Kinos der Champs Elysees anzuschauen. Das war ein unvergeßliches Erlebnis! Dieser Film braucht die große, übergroße Leinwand. Leider ist im Filmmuseum auch die Tonanlage nicht berühmt - natürlich keine 6 Kanäle und keine "70mm" , sondern "nur" Cinemascope .....
Inzwischen habe ich neben der DVD (+Bonus-Material) auch diverse VHS-Kopien und einige Bücher über das Thema (auch über T.E.L.) gesammelt, darunter das sehr seltene "anniversary"-Heft....
.... und bald auch "The Making of....." von A. Turner.
....
Nach dem 2. Besuch am 27.2. festigt sich in mir der Eindruck, dass man die Cinemascope-Kopie auf billigem Filmmaterial gezogen hat und die Lichttonspur nicht ganz einwandfrei war; an den Harfen kann man es hören.
Immerhin - besser als nichts.

Dienstag, 10. Februar 2009

Geld für Luxus....

"Geld für Luxus ist nach wie vor da...."schreiben die SN am 7.2.09

Das glaube ich gerne, denn die Reichen werden durch die Krise ja nicht arm, sondern höchstens ein bißchen weniger reich – und der relative Abstand bleibt ja gewahrt. Es ist ein besonders köstliches Gefühl, sich ETWAS leisten zu können, wenn die anderen sich NICHTS mehr leisten können.
Zudem bietet die Krise eine äußerst willkommene Gelegenheit, kostentreibenden Ballast abzuwerfen, was man ihnen unter normalen Umständen als soziale „Grauslichkeiten“ ankreiden würde.