"Ein Mann, der moralisiert, ist normalerweise ein Heuchler."
O. Wilde, Lady Windermeres Fächer.
Politische, kulturelle und politische Kommentare ; literarische Kletzen. Motto: Prudenter dubitare!
Montag, 27. Mai 2013
ÖVP und Grüne
Wie ich lese, hat Al Gore ein ziemlich großes Millionen-Vermögen mit
„grünen“ Themen gemacht: Umweltschutz, Klimawandel, Planetenrettung etc. Jetzt
erschließt sich mir auch der tiefere Sinn der neuerdings so vielberühmten
Lovestories zwischen ÖVP und Grünen. Da wächst zusammen, was zusammengehört.
Ordentliche Gewinne lassen sich heutzutage eh fast nur mehr mit
Umweltprojekten machen.
Samstag, 25. Mai 2013
Nazijäger
"Wer sich heute als "Nazijäger" etablieren will, tut dies, weil es opportun ist. Es ist der beste Beweis dafür, daß er auch "damals" opportun gehandelt hätte."
Alfred Goubran
(wohl ein "unverdächtiger" Autor)
Alfred Goubran
(wohl ein "unverdächtiger" Autor)
Donnerstag, 23. Mai 2013
Wagners Antisemitismus
Wagner 200. Geburtstag war für viele Medien Anlaß (oder
Auftrag?), Anti-Antisemitismus-Kampagnen zu fahren; kaum eine Publikation konnte (und wollte) sich dem Thema entziehen, und ganz selten wurde es in sachlicher, unpolemischer Weise behandelt.
Manche Autoren stellen es ja so hin, als wäre Wagner für den Holocaust direkt
verantwortlich, zumindest in dem Sinne, daß er „die tödliche Saat ausgesät“ hätte. Er
war aber schlimmstenfalls ein Saatgutproduzent, einer der vielen zu seiner Zeit; allerdings wurde und wird er durch seine unvergängliche Musik mehr
wahrgenommen als andere, über welche die Geschichte schon längst hinweggegangen
ist.
Sonntag, 19. Mai 2013
Richard Wagner Gedenkjahr
http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/musik/klassik_oper/546893_Ich-hasse-ihn-auf-Knien.html
Dieser Artikel in der WZ liest sich wie eine Rezension des Decamerone im Osservatore Romano. Allerdings kann sich heutzutage nur ein musikliebender Privatier, der keinerlei Wert auf Präsenz in der Öffentlichkeit legt, leisten, die moralischen Defizite Richard Wagners peripher sein zu lassen. Auf der anderen Seite ist es völlig ungefährlich, die wunderbaren Gedichte Bertolt Brechts zu preisen, trotz einer ebenfalls recht zweifelhaften politischen und moralischen Persönlichkeitsstruktur des Autors.
Ganz generell habe ich den Eindruck, dass wir nicht ein Richard-Wagner-Gedenkjahr feiern, sondern ein Anti-Antisemitismus-Festival.
Die Wagner-Biographie von Robert Gutman ist auch eher ein Werk über den Antisemitismus, an Richard Wagners Leben aufgehängt. Trotzdem ein sehr interessantes Buch, mit vielen Details. Aber eben leider gefärbt von dem einem Zentralgedanken, auf den er immer wieder zurückkommt. Nur ganz wenigen jüdischen Autoren gelingt es, ohne diese Idée fixe auszukommen, was einerseits verständlich ist, andererseits aber auch weniger gute Werke unlesbar macht. Man merkt die Absicht und ist verstimmt. Auf Berlinerisch: "Nachtigall, ick hör dir trapsen...."
___________________________________________
"Der Mensch und der Künstler sind keine Gleichung."
A. Brendel
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GÖTTERDÄMMERUNG:
Dieser Artikel in der WZ liest sich wie eine Rezension des Decamerone im Osservatore Romano. Allerdings kann sich heutzutage nur ein musikliebender Privatier, der keinerlei Wert auf Präsenz in der Öffentlichkeit legt, leisten, die moralischen Defizite Richard Wagners peripher sein zu lassen. Auf der anderen Seite ist es völlig ungefährlich, die wunderbaren Gedichte Bertolt Brechts zu preisen, trotz einer ebenfalls recht zweifelhaften politischen und moralischen Persönlichkeitsstruktur des Autors.
Ganz generell habe ich den Eindruck, dass wir nicht ein Richard-Wagner-Gedenkjahr feiern, sondern ein Anti-Antisemitismus-Festival.
Die Wagner-Biographie von Robert Gutman ist auch eher ein Werk über den Antisemitismus, an Richard Wagners Leben aufgehängt. Trotzdem ein sehr interessantes Buch, mit vielen Details. Aber eben leider gefärbt von dem einem Zentralgedanken, auf den er immer wieder zurückkommt. Nur ganz wenigen jüdischen Autoren gelingt es, ohne diese Idée fixe auszukommen, was einerseits verständlich ist, andererseits aber auch weniger gute Werke unlesbar macht. Man merkt die Absicht und ist verstimmt. Auf Berlinerisch: "Nachtigall, ick hör dir trapsen...."
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"Der Mensch und der Künstler sind keine Gleichung."
A. Brendel
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GÖTTERDÄMMERUNG:
"With a little help from may friend" konnte ich Wagners 200. Geburtstag "würdig" in der StOp feiern.
Gould und Stemme waren großartig, die anderen auch, Tomlinson
als Hagen besitzt zwar eine mächtige Stimme, aber hatte Höhenprobleme und traf
die Töne auch nicht immer genau, aber das tat der Aufführung keinen Abbruch,
weil er sehr gut spielte. FWM wie immer perfekt, das Orchester im 3. Akt
anscheinend schon etwas ermüdet, Horn- und Trompetenkiekser, aber auch das
völlig egal - das Gesamtbild stimmte. Obwohl ich ja einiges von der Bühne sehen
konnte (Galerie Seite links), schaute ich fast nie hin, hätte mir nur die Stimmung zusammengehaut - in
meiner Phantasie ist das eh viel schöner!
Freitag, 17. Mai 2013
Elitokratie
Es wäre naiv, zu glauben, dass in der Demokratie das Volk herrscht, nein, es sind nach wie vor die Eliten (wie früher der Adel), die das Sagen haben. Das Volk wird von ihnen mithilfe der Medien auf ihre Ziele hin manipuliert. Der einzige, allerdings entscheidende Vorteil der Demokratie ist, dass es widerstreitende Eliten gibt, sodass eine unblutige Ablöse eines Regimes (frei nach K. Popper) möglich ist.
DEMO-KRATEN.
Ihr werdet doch nicht wirklich glauben,
Sie ließen sich der Macht berauben:
Wir lassen uns nur besser führen
An starken unsichtbaren Schnüren.
Aus:
Piri-Piri: POLITISCH LIED
Ich glaube, es war Aristoteles, der meinte, eine Auswahl der Regierenden durch das Los wäre gescheiter, denn sonst mündet jede Demokratie unweigerlich in eine Oligarchie.
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Und wie schaut es auf der Seite des "Volkes" aus: Der Großteil versteht den Sinn der Gesetze nicht als "weise" Regeln für das Zusammenleben, sondern nur als Instrument zur eigenen Vorteilsgewinnung:
"Ein Gesetz, das mir nützt, ist gut, eines, das mich einengt, ist zum Vergessen".
DEMO-KRATEN.
Ihr werdet doch nicht wirklich glauben,
Sie ließen sich der Macht berauben:
Wir lassen uns nur besser führen
An starken unsichtbaren Schnüren.
Aus:
Piri-Piri: POLITISCH LIED
Ich glaube, es war Aristoteles, der meinte, eine Auswahl der Regierenden durch das Los wäre gescheiter, denn sonst mündet jede Demokratie unweigerlich in eine Oligarchie.
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Und wie schaut es auf der Seite des "Volkes" aus: Der Großteil versteht den Sinn der Gesetze nicht als "weise" Regeln für das Zusammenleben, sondern nur als Instrument zur eigenen Vorteilsgewinnung:
"Ein Gesetz, das mir nützt, ist gut, eines, das mich einengt, ist zum Vergessen".
Missionare
"Das ganze Unglück der Menschen rührt allein daher, daß sie nicht ruhig in einem Zimmer zu bleiben vermögen"
B. Pascal.
Ich möchte ergänzen: "...sondern hinausgehen, um die anderen Menschen zu missionieren"
B. Pascal.
Ich möchte ergänzen: "...sondern hinausgehen, um die anderen Menschen zu missionieren"
Sonntag, 12. Mai 2013
Falsifikation
Wenn etwas als falsch erkannt wurde, heißt das noch lange nicht, dass man die Wahrheit kennt.
Medienkritik
Medienkritik ist beinahe unmöglich, denn wie soll sie wahrgenommen werden ohne Medien - und die haben immer das letzte Wort.
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