Sonntag, 12. Februar 2017

Boboismus

Bei einem Interview im STANDARD - dem Leib- und Leitblatt der Bobos - anläßlich der Premiere seines Films "Wilde Maus" spricht Josef Hader von der beruflichen Gefährdung der Printjournalisten und bezeichnet sie als "Grubenarbeiter der Medien". Dazu setzte ich im STANDARD-Forum folgenden Post ab:


Wie man sieht, gab es doppelt so viele Dislikes als Likes. Ich frage mich jetzt nur: Wurde von denen, die da ihr Mißfallen äußerten, die Ironie nicht verstanden oder wurde sie nur zu gut verstanden?!
Ich neige zur ersteren Ansicht, denn das STANDARD-Forum ist aus Erfahrung eine weitgehend humorfreie Zone. Planetenretten ist ja auch eine ernste Sache.

In einem anderen Interview spricht Hader vom "BoBoismus", der auch schon in den 2. Bezirk vordringe. Ich merke es an den Metastasen der "hippen" Lokalkultur mit den unbequemen Sitzgelegenheiten.

Die in genanntem Film gezeigte Verhaltensweise eines Intellektuellen aus der Mittelschicht deckt sich mit meinen Erfahrungen aus dem akademischen und beruflichem Umfeld: Jene Kollegen, die sich durch besonders edle und hehre Gesinnung, vornehmlich altruistischer, aber theoretischer Natur auszeichneten, verwandelten sich in Berserker, wenn ihre persönlichen Kreise gestört wurden.

Samstag, 11. Februar 2017

Experimente mit Menschen

"Die Utopie der multikulturellen Immigrationsgesellschaftwird  von der Wertschätzung und Sympathie und dem Wunsch zu helfen motiviert. Aus den bisherigen Ausführungen dürfte aber wohl deutlich geworden sein, daß derAufbau einer multikulturellen Immigrationsgesellschaft in einem relativ homogenen Nationalstaat problematisch und eigentlich nicht zu verantworten ist. Man darf nicht »Experimente mit Menschen« anstellen, die den inneren Frieden und damit den Fortbestand der freiheitlichen Demokratie gefährden. Es ist ferner höchst widersprüchlich, wenn man auf längere Sicht die eigene ethnische Identität aufs Spiel setzt und zugleich für kulturelle Vielfalt eintritt, denn auch durch die Pflege der eigenen Kultur trägt man ja zur Erhaltung der Vielfalt bei."
"In der Diskussion um das Für und Wider der Öffnung eines Landes
für Immigranten muß aufgrund der bisherigen Erfahrungen wohl
zur Kenntnis genommen werden, daß jede Immigration von einer
sozialen Desintegration und damit einer Störung des sozialen Friedens begleitet ist, was sich unter anderem auch in einer erhöhten Kriminalitätsrate bemerkbar macht. Bestimmte Gruppen von Einwanderern erweisen sich dabei als besonders anfällig für bestimmte Delikte. Wir müssen ferner daran denken, daß sich in wirtschaftlichen Krisenzeiten die Situation dramatisch verschärfen kann. Wir tun allzuoft so, als gäbe es nicht das Wechselbad von wirtschaftlichen Konjunkturen und Rezessionen, Zeiten des ökonomischen Aufschwungs wie des Niedergangs."

I. Eibl-Eibesfeldt 

Donnerstag, 9. Februar 2017

Paradies

Hoffentlich vertrauen nicht allzuviele Hühner der Verheißung!

Die Dummen


Die Gescheiten leben von den Dummen
und die Dummen von der Arbeit.
GEORG PFLANZELT (Freund v. B. Brecht)

Gott liebt den Armen und gibt dem Reichen.
 Jüd. Sprichwort

Samstag, 4. Februar 2017

Moral, Glaube, Zweifel

Moral ist nicht schon die Erkenntnis des Notwendigen.
Moral ist das Verwirklichen dieser Erkenntnis.

Das Schlimmste, glaube ich, ist, glauben zu
wollen, was es nun sei, was man glauben will, sei es das
Christentum oder irgendeine Ideologie. Denn wer glau-
ben will, muß seine Zweifel unterdrücken, und wer seine
Zweifel unterdrückt, muß sich belügen. Und nur wer seine
Zweifel nicht unterdrückt, ist imstande, sich selbst zu bezweifeln,
ohne zu verzweifeln, denn wer glauben will, verzweifelt,
wenn er plötzlich nicht glauben kann. 

Aber wer sich bezweifelt, ohne zu verzweifeln, 
ist vielleicht auf dem Wege zum Glauben. 

Ohne ihn vielleicht je zu erreichen. Was für ein Glaube es jedoch ist,
dem so einer entgegengeht, ist seine Sache. Es ist sein Geheimnis, das er
mit sich nimmt, denn jedes Glaubensbekenntnis ist unbeweisbar,
und was nicht bewiesen werden kann, soll man für sich behalten.

F. Dürrenmatt

Freitag, 3. Februar 2017

Kernöl ranzig

Obwohl ich  die Rede Kerns und seinen Plan-A nur aus den gängigen Medien kenne, habe ich darin nichts entdeckt, was mich als einen, welcher der Einladung Kreiskys über viele Jahre gefolgt ist, wieder zurückholen könnte. Es sind nicht ihre Grundideen, welche mir die Sozialdemokratie verleidet haben, sondern ihre überaus smarten Vertreter, welche Leitungswasser predigen, aber selber Perrier trinken.  

Es ist jene Kaste von Karrieresozialisten, die in Form von "Freundeskreisen", VSStÖ-Seilschaften etc. in allen jenen Institutionen sitzen, welche die öffentliche Meinung seit langem dirigieren und manipulieren. 

Die unverzeihlichen Fehler der Politik in der Asylkrise sind auf sie zurückzuführen, weil sie absolut notwendige Maßnahmen mit ihrem Bann belegt haben und sie sich dabei als die alleinig Guten geriert haben.

Und jetzt, da ihre Felle anfangen davon zu schwimmen, werden wir zusehen können, wie sie zunehmend ihr Heil in der Privatindustrie suchen, um dort endlich ihre hochstehenden moralischen Grundsätze einzubringen.

Und währenddessen treibt die Gentrifizierung immer mehr Sozialdemokraten in die Arme der Populisten.

Aufhören!

"Glücklich sein ist auch bei weitem nicht das als aufhören, unglücklich zu sein."

J. Nestroy

Mittwoch, 1. Februar 2017

Senso

"Nur, wer die Sehnsucht kennt, weiß, was ich leide"
(Goethe)