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Donnerstag, 1. November 2018

Ad Merkel

"Zuviel Gutes schadet der Welt".
Charles Chaplin als M. Verdoux

More precisely:
Reporter: What's all this talk about good and evil?

Henri Verdoux: Arbitrary forces, my good fellow. Too much of either will destroy us all.

Donnerstag, 5. Juli 2018

Offene Grenzen

   Ich habe die Politik der offenen Grenzen im Sommer 2015 für falsch gehalten. Natürlich ist das, was man tun muss, wenn man die Frage der Sicherung der Außengrenzen ernst nimmt, unschön, hässlich und wider­wärtig.  Aber ein verantwortungsethischer Politiker muss auch die Konsequenzen se­hen. Der Aufstieg der AfD mit diesen Inhal­ten war ein vorhersehbares Phänomen. Auch der Brexit ist für alle ein Schock. In meinen Augen waren es miese Demagogen, die ihn angeheizt haben, denn er bringt Großbritannien in die größten Schwierig­keiten. Letztlich ist er aber auch ein Ergeb­nis der Unsensibilität der Politik gegen die Massenimmigration. Wer, wie die deutsche Kanzlerin, Angela Merkel, glaubt, "Wir schaffen das", ist schlicht ein Idiot. Es kommt zu Spannungen, wenn  Millionen aus einem vollkommen anderen Kulturkreis sehr rasch in Sozialstaaten einwandern. Das hat mit Fremdenfeindlichkeit nichts zu tun, nur mit einem nüchternen Urteil. Hier haben wir es mit einem tatsächlichen Verlust historischer Erfahrung zu tun.
... das führt zu Ausschlägen in Richtungen, die niemandem gefallen; etwa das Auftauchen von rechtspopulistischen Parteien wie der AfD in Deutschland. Wobei "rechtspopulistisch" ein polemischer Begriff ist, wie alle politischen Begriffe polemisch sind. Nur dadurch leben sie. Der deutsche Soziologe Ralf Dahrendorf antwortete auf die Frage, was Populismus sei: "Populismus ist eine beliebige Bezeichnung für Politiker, die anderer Meinung sind".

Rudolf Burger in der "Presse" vom 30.6.2018

Montag, 13. Februar 2017

Politische Moralisten

"Die politischen Moralisten sind eine Gefahr für die Demokratie. Sie maskieren sich als Gutsein zur Welt und wirken um so zerstörerischer. Öffentliche Güter (Existenzsicherheit, Freizügigkeit,Großzügigkeit) werden so lange zum Schleuderpreis vergeben,bis sie eingeschränkt werden müssen oder verlorengehen. Staatliche Entscheidungen im linken Aversionsbereich (wie Nation,Volk, Souveränität, Industriegewinne, Rolle der Armee) werden torpediert, durch den Einbau von Gesinnungstests auf allen Entscheidungsebenen, um den Vorgang darin versanden zu lassen oder die Entscheidungsthematik derart zu sentimentalisieren,daß sie abgesetzt wird. Das ist ausdrücklich nicht als ein Plädoyer für eine morallose Politik zu verstehen, sondern als Warnung vor Moral anstelle von Politik

Josef Schmid, Bevölkerungswissenschaftler 

Samstag, 11. Februar 2017

Experimente mit Menschen

"Die Utopie der multikulturellen Immigrationsgesellschaftwird  von der Wertschätzung und Sympathie und dem Wunsch zu helfen motiviert. Aus den bisherigen Ausführungen dürfte aber wohl deutlich geworden sein, daß derAufbau einer multikulturellen Immigrationsgesellschaft in einem relativ homogenen Nationalstaat problematisch und eigentlich nicht zu verantworten ist. Man darf nicht »Experimente mit Menschen« anstellen, die den inneren Frieden und damit den Fortbestand der freiheitlichen Demokratie gefährden. Es ist ferner höchst widersprüchlich, wenn man auf längere Sicht die eigene ethnische Identität aufs Spiel setzt und zugleich für kulturelle Vielfalt eintritt, denn auch durch die Pflege der eigenen Kultur trägt man ja zur Erhaltung der Vielfalt bei."
"In der Diskussion um das Für und Wider der Öffnung eines Landes
für Immigranten muß aufgrund der bisherigen Erfahrungen wohl
zur Kenntnis genommen werden, daß jede Immigration von einer
sozialen Desintegration und damit einer Störung des sozialen Friedens begleitet ist, was sich unter anderem auch in einer erhöhten Kriminalitätsrate bemerkbar macht. Bestimmte Gruppen von Einwanderern erweisen sich dabei als besonders anfällig für bestimmte Delikte. Wir müssen ferner daran denken, daß sich in wirtschaftlichen Krisenzeiten die Situation dramatisch verschärfen kann. Wir tun allzuoft so, als gäbe es nicht das Wechselbad von wirtschaftlichen Konjunkturen und Rezessionen, Zeiten des ökonomischen Aufschwungs wie des Niedergangs."

I. Eibl-Eibesfeldt 

Sonntag, 31. Juli 2016

Zuviel des Guten

P. Watzlawick hat Heraklits Gedanken von der „Einheit in der Vielfalt“ der Dinge   Enantíodromie 
aufgegriffen und darauf hingewiesen, dass ein Zuviel des Guten stets ins Böse umschlage. Zuviel Patriotismus erzeuge Chauvinismus, zu viel Sicherheit erzeuge Zwang. 
O-Ton Watzlawick:
"In der traditionellen Denkweise besteht kein ersichtlicher Grund, weshalb einmal ausgearbeitete und zufriedenstellend funktionierende Strukturen nicht beliebig vermehrt oder vergrößert werden können. Dem Systemtheoretiker ist es jedoch längst bekannt, daß dem quantitativen Vergrößern oder Wachsen nicht nur materielle Grenzen gesetzt sind (also z. B. Mangel an Geld, Rohstoffen, Raum usw.), sondern daß dabei aller Erfahrung hohnsprechende, beim heutigen Stande unseres Wissens unvoraussehbare Diskontinuitäten qualitativer Art eintreten können. So lehrt uns die Entwicklungsgeschichte des Gehirns, daß menschliche (digitale) Sprache erst bei einem Gehirngewicht von ungefähr 1400 Gramm möglich wird und sich nicht vielleicht schon inweniger komplexen Zentralnervensystemen langsam anbahnt.
Beim Bau von Supertankern soll es eine bei etwa 400 000 Tonnen liegende, kritische Grenze geben, bei deren Erreichen ein schneidende Änderungen in der Steuerbarkeit dieser Schiffe auftreten, auf die sonst völlig unerklärliche Kollisionen bei klarer Sicht und ruhiger See zurückzuführen sind....
...Beispiel des Patienten, dessen Körpertemperatur von 37°C auf 40°C ansteigt; ein Zeichen, daß er krank ist. »Erhöht sich die Temperatur um weitere drei Grade, dann ist der Mensch jedoch nicht - wie mancher Wirtschaftswissenschaftler haarscharf extrapolieren würde - doppelt so krank, sondern er ist längst tot.«

Das vielleicht amüsanteste Beispiel liefert John GALL (1978, S. 42) von der amerikanischen Raumfahrtstation Cape Kennedy. Um die kirchtumhohen Raketen vor Witterungseinflüßen, vor allem Regen und Blitzschlag, zu schützen, wurde ein Hangar gebaut, der eines der riesigsten Gebäude der Welt ist. Was lag näher, als längst bekannte Prinzipien und Erfahrungen des Hangarbaus, zweckentsprechend multipliziert, zur Anwendung zu bringen? Was sich erst nach der Fertigstellung der immensen Struktur erwies, war, daß ein Raum derartiger Größe sein eigenes, inneres Klima hat - nämlich Regengüsse und Entladungen statischer Elektrizität, und damit genau das aus sich selbst hervorbringt, wogegen er schützen sollte."
"Vor allem müssen wir feststellen, daß wir eine unseren Vätern fast unbekannte Grenze erreicht haben, nämlich jenen Punkt, an dem die naive Vergrößerung oder Multiplizierung des Wünschenswerten und Guten nur zu oft in ihr Gegenteil umschlägt. Und so stehen wir diesem scheinbar unvorhersehbaren Umkippen von Quantität in Qualität fassungslos gegenüber."
Es ist eine der Folgen des primitiven Ursachendenkens, daß die Enantiodromie - allen historischen Gegenbeweisen zum Trotz - Schwärmern wie Ideologen unvorstellbar bleibt und für sie daher völlig unerwartet hereinbricht. Erschwerend kommt dazu, daß diese Flachdenker die Menschlichkeit, Moral und Gerechtigkeit für sich gepachtet haben. Welcher Mensch guten Willens wäre nicht bereit, sich vorbehaltlos solch zündenden Parolen wie klassenlose Gesellschaft, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und dergleichen zu verschreiben? Die Ernüchterung kommt für die meisten zu spät -außer für den seltenen Großinquisitor, der es schon immer weiß.  
 Schade, dass Fr. Merkel offenbar weder Heraklit noch Watzlawick gelesen hat. 
Dass sie mich:  http://kumpfuz.blogspot.co.at/2016/01/die-physikerin.html#links  liest, kann ich ja nicht erwarten.

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"Es sind immer die Menschen mit den besten Absichten, aus denen am Ende Monster werden." 
Frédéric Beigbeder

"Alle Dinge haben ihre Zeit, auch die gutcn. Auch im Guten wird der Weise das Maß wahren."
Montaigne

"Ne quid nimis"
Terenz

Sonntag, 26. Juni 2016

Brexit-Kommentare

"Das Thema unkontrollierte Zuwanderung hat eine große Rolle in der Kampagne der Brexit-Befürworter gespielt....Darunter leidet die gesamte Flüchtlingspolitik, sie wurde den Völkern nicht verständlich gemacht, ihre Ziele und Grenzen nicht festgelegt und hat damit Ängste und Widerstand erregt."
Hugo Portisch

"Der Brexit war am Ende nur noch eine Zuwanderungsdebatte gewesen. Hier hat Frau Merkels Willkommenskultur den "Drinnenbleibern" den Rest gegeben."
Hans Olaf Henkel

Wohl wahr, aber sie werden es nie zugeben, vor allem nicht, dass sie - Politik und Medien - zu keiner Kontrolle fähig - oder willens? - waren; aber der Mantel "Menschlichkeit" deckt ja alles Versagen zu.

Sonntag, 17. Januar 2016

Sozialphysik

Frau Merkels Physiker-Verstand hätte ihr sagen müssen, dass unter gewissen Umständen die Quantität die Qualität zum Kippen bringt, dass also zuviel des Guten  Böses gebiert.

Frau Merkels Physiker-Phantasie hingegen hat nicht ausgereicht, sich die horrenden sozialen Folgen auszumalen, die ihre generöse Einladung gezeitigt hat.

In ihrem Gefolge haben sich Politiker und Meinungsmacher am eigenen Gutsein bis zum Koma berauscht, jetzt folgt unausweichlich die Ernüchterung. Den Katzenjammer kriegen sowieso wir alle.

Samstag, 24. Oktober 2015

Neue Wende

Es scheint, dass Deutschland in jeder Generation eine Revolution oder Wende braucht. Offenbar will Fr. Merkel die jetzt anstehende Wende vor der Geschichte auf ihr eigenes Konto buchen. Ob sie dabei einrechnet, dass diese nicht so gewaltfrei ablaufen wird wie die letzte?