Ich verstehe ja nun wirklich nichts von Wirtschaft, gar von globaler, aber es will mir nicht in den Kopf, daß man ein Land rettet, indem man seine Wirtschaft ruiniert.
Alle reden vom Sparen, meinen aber immer die anderen ...
Politische, kulturelle und politische Kommentare ; literarische Kletzen. Motto: Prudenter dubitare!
Sonntag, 21. August 2011
Vergänglichkeit
ORF Kunden
Wie schaut der idealtypische ORF-Seher und -Hörer aus?
Der ist vor allem an Börsenkursen interessiert sowie an schönem, straaaahlend sonnigem Wetter, damit er ins Freibad gehen kann. Dazwischen nötigt er die Nachbarn, sich um Asylanten und Flüchtlinge zu kümmern, denn er selber hat leider keine Zeit dafür, weil - siehe oben!
Als jemand, der sein Geld mit Arbeit verdient hat, bin ich kein lohnendes Objekt für die ORF-Redakteure.
Der ist vor allem an Börsenkursen interessiert sowie an schönem, straaaahlend sonnigem Wetter, damit er ins Freibad gehen kann. Dazwischen nötigt er die Nachbarn, sich um Asylanten und Flüchtlinge zu kümmern, denn er selber hat leider keine Zeit dafür, weil - siehe oben!
Als jemand, der sein Geld mit Arbeit verdient hat, bin ich kein lohnendes Objekt für die ORF-Redakteure.
Montag, 1. August 2011
Frau ohne Schatten Salzburg
Eine Äußerung von Thielemann, die mich verwundert: "Lesen Sie die Programm-Einführung, dann verstehen Sie die Regie"! - Welch Armutszeugnis des Regietheaters!
Ist ihm überhaupt klar, daß ihn der tolle Regisseur insgeheim in die Rolle des "belasteten" Karl Böhm gesteckt hat, der hat nämlich die damalige Aufnahme geleitet - aber im Konzerthaus! Aber die Sofiensäle waren natürlich für das Anliegen viel besser geeignet, wurden doch dort die Juden für die Transporte gesammelt. Traurig genug, aber was hat das mit der Oper und der aktuellen Aufführung zu tun?
---
Im übrigen ist es ja schon so: Ein Regisseur, der keinen Buhorkan erntet, hat in den Augen der Kritik und daher auch in seinen eigenen etwas falsch gemacht.
"Die gewissen Schwierigkeiten mit dem Stoff, stupide Versuche, zu deuten und herumzurätseln, wo alles einfach Bild und Märchen ist, auf das alles bin ich gefasst. Das geht vorüber, und was bleiben soll, bleibt.2
(Hofmannsthal an Strauss, 18. September 1919)
Ist ihm überhaupt klar, daß ihn der tolle Regisseur insgeheim in die Rolle des "belasteten" Karl Böhm gesteckt hat, der hat nämlich die damalige Aufnahme geleitet - aber im Konzerthaus! Aber die Sofiensäle waren natürlich für das Anliegen viel besser geeignet, wurden doch dort die Juden für die Transporte gesammelt. Traurig genug, aber was hat das mit der Oper und der aktuellen Aufführung zu tun?
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Im übrigen ist es ja schon so: Ein Regisseur, der keinen Buhorkan erntet, hat in den Augen der Kritik und daher auch in seinen eigenen etwas falsch gemacht.
"Die gewissen Schwierigkeiten mit dem Stoff, stupide Versuche, zu deuten und herumzurätseln, wo alles einfach Bild und Märchen ist, auf das alles bin ich gefasst. Das geht vorüber, und was bleiben soll, bleibt.2
(Hofmannsthal an Strauss, 18. September 1919)
Sonntag, 31. Juli 2011
Lärmschutz Steinhäusl
In einem Artikel der WZ hat sich der in Wiener Verkehrsfragen so kritische Redakteur Christian Mayr mit den Argumenten der ASFINAG gutgläubig abspeisen lassen. Es ist dies aber auch ein Fall, der die Grenzen des investigativen Journalismus aufzeigt, nämlich jene Art von Filz, die nach dem Motto funktioniert: „Tue Gutes und bereichere Dich daran“. Wer wird schon öffentlich einem armen, geplagten Verkehrsweg-Anrainer den Lärmschutz mißgönnen?
Genau darauf baute jene Lobby in der schwarz-blauen Regierungszeit, in der man sich Gesetze „nach Maß“ schnitzen lassen konnte (und die ASFINAG überdies fest in blauen Händen war), indem sie die Lärm-Immissions-Grenzwerte so ansetzen ließ, daß man bei strenger Auslegung halb Österreich hinter Mauern hätte verstecken können. Und in manchen Gegenden sind sie ja damit schön weit gekommen, wie z. B. im Mostviertel, wo man nur mehr aufgrund der Maueraufschriften erkennt, durch welche Gegend man da durchfährt.
Was nun den „Ausnahmefall Steinhäusl“ betrifft, kann man anhand von Luftbildern im Internet (Bing- oder Google-Maps) erkennen, daß zwar dort durchaus Häuser in der Nähe sind, aber nicht um so viele mehr als andernorts, daß es diesen Verbauungsexzeß gerade dort rechtfertigen würde. Es besteht die Vermutung, daß es sich bei den „800 Personen“, die laut Werbetafel dort geschützt werden, um besondere Personen handelt, zumindest um solche, die es perfekt verstanden haben, sich die geltenden Gesetze nutzbar zu machen.
Wo man die juristische Grundfrage „cui bono“ sowohl auf „Täter“ wie auf „Opfer“ anwenden kann, ist keine Verurteilung möglich und jeglicher Empörung das Maul gestopft – trotz jener vielen hundert oder tausend Steuerzahler, die täglich zähneknirschend an diesem dreisten, aber cleveren Monument der Verschwendung vorbeifahren müssen.
Mittwoch, 27. Juli 2011
WZ-Göweil
Der gestrigeWZ-Leitarktikel hat die Qualität eines Postings im Standard-Leserforum. Woher weiß Hr. Göweil, daß der Täter von Oslo "nicht irre ist" ? Klar, er läßt sich sonst nicht instrumentalisieren. Es ist ja nichts Neues, daß einem Chefredakteur der WZ die Feder auskommt und vielleicht erwarten das die jeweiligen Herausgeber. Ich bezweifle, daß die Leser das erwarten. Seine edle Gesinnung in Ehren, aber sie ist nicht interessant - oder allenfalls als Gastkommentar.
Dienstag, 7. Juni 2011
Walküre 110605
Die Walküre vom Sonntag war ein schönes Erlebnis, schöner als es die "professionelle" Kritik vermuten läßt. Mir hat z.B. Fr. Merbeth ganz gut gefallen, auf Ventris ist offensichtlich immer Verlaß und T. Konieczny ist schon allein als Darsteller ein Genuß. F. Welser-Möst hat wieder ordentlich musiziert, wofür ihm m. E. ordentlicher „Beifall“ gebührt hätte, aber nicht „Jubel“; aber manche Leute jubeln (d.h. heulen) halt gerne. Der Platz war sehr schön, bot guten Blick auf die Holzbläser und Hörner, was ich gerne habe. In der ersten Reihe der Parterrelogen saßen reihenweise die höheren Töchter eines Schweizer Nobelinternats (vermute ich), sind ja nicht billig, diese Plätze. Soweit war es ja nicht störend, weil sie sich – zwar sichtlich arg gelangweilt – zumindest akustisch ruhig verhielten. Das Girl vor mir allerdings begann in der Schlußszene „In festen Schlaf …“ sich ihre üppigen Haare zu richten…was macht man da als alter Mann, man kann sie ja nicht antippen bei ihrem schulterfreien Kleid. Nun, ich habe halt die Augen geschlossen. Sachen erlebt man schon…
Samstag, 4. Juni 2011
Harnoncourt und Rossini ... und Kritiker
SPIEGEL: Ihre Abneigung gegen Rossini ist legendär.
Harnoncourt: Ich finde es wirklich brillant, was er kann. Ich hätte gar nichts dagegen, einen guten Rossini aufzuführen; aber dass ein Komponist sein Leben lang keinen Herzenston hinkriegt, das ist merkwürdig.
Heinrich HEINE:Die Verächter italienischer Musik, die auch dieser Gattung den Stab brechen, werden einst in der Hölle ihrer wohlverdienten Strafe nicht entgehen und sind vielleicht verdammt, die lange Ewigkeit hindurch nichts anderes zu hören als Fugen von Sebastian Bach..... Rossini, divino Maestro, Helios von Italien, der du deine klingenden Strahlen über die Welt verbreitest! verzeih meinen armen Landsleuten, die dich lästern auf Schreibpapier und auf Löschpapier! Ich aber erfreue mich deiner goldenen Töne, deiner melodischen Lichter, deiner funkelnden Schmetterlingsträume, die mich so lieblich umgaukeln und mir das Herz küssen wie mit Lippen der Grazien! Divino Maestro, verzeih meinen armen Landsleuten, die deine Tiefe nicht sehen, weil du sie mit Rosen bedeckst, und denen du nicht gedankenschwer und gründlich genug bist, weil du so leicht flatterst, so gottbeflügelt!
q.e.d.
Was Harnoncourt dann noch über Richard Strauß sagte, hat er sich von H. Weigel ausgeliehen: Sie werfen ihm vor, daß er - das größte Talent seit Mozart - den Zeitgeschmack bedient hätte. Mein Gott, das hat doch Mozart auch - oder meinen sie, er hätte für die Kritiker im 20. Jh. geschrieben? Auf jeden Fall hat Strauß auf seine Art zigtausend mal mehr Menschen glücklich gemacht als die, welche Kritik-konform geschrieben haben.
Ich glaube, sie nehmen R. Strauß übel, dass er nicht auch früh gestorben ist wie Mozart, Schubert....
Alle diese Herren können nicht existieren, ohne ihren eigenen Geschmack zu verabsolutieren: Hanslick, Weigel, MRR ......Hr. Edwin Baumgartner von der WZ möchte sich auch gerne in dieser Reihe sehen, aber es fehlt im ein bisschen das Format dafür. Als (eb) entblödete er sich nicht, dem Bayreuther Ring von Thielemann "längst überholtes Pathos" zu attestieren. Ich denke wohl eher, dass solche GerneGroßkritiker überholt sind.
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Im Übrigen steht es natürlich jedermann frei, seine Vorlieben und Abneigungen in der Musik kundzutun. Ich frage mich nur, warum niemand öffentlich sagt, er mag Gustav Mahler nicht. Dabei muss es es solche Leute geben, schon rein statistisch!
Dazu ein interessantes Zitat aus dem NEW YORKER:
March 17, 2010
Thielemann Confesses
Posted by Alex Ross
What does Christian Thielemann think of the music of Gustav Mahler? The German conductor, possibly the most convincing Wagner interpreter of our day, was recently asked that question at a Munich press conference, and it was a charged query: for some years, Thielemann has been trailed by rumors of reactionary political sympathies, even of anti-Semitism, and his avoidance of Mahler has in some places been taken as evidence of his alleged views. Jens Laurson, of the ionarts blog, attended the press conference, and notes that Thielemann’s response to the Mahler question took a surprising twist. The conductor said: “Mahler’s music lends itself most to those conductors who know how to hold back, who are good at understatement. That doesn’t exactly accommodate my conducting style; I’ve not been terribly successful at that yet. The music of Mahler is already so full of effects, if you are tempted to add anything, you only make it worse. I admire those conductors who achieve that certain noblesse—which is what I desire to achieve, eventually. Not always to enhance something.”
Hab' ich mir's doch gedacht!
Und hier noch etwas viel Besseres:
http://www.welt.de/kultur/musik/article13361719/Thielemann-irritiert-mit-fragwuerdigen-Strauss-Werken.html
Alles klar!? Wer Mahler nicht mag, wohl aber Richard Strauss, ist ANTISEMIT!!!
Harnoncourt: Ich finde es wirklich brillant, was er kann. Ich hätte gar nichts dagegen, einen guten Rossini aufzuführen; aber dass ein Komponist sein Leben lang keinen Herzenston hinkriegt, das ist merkwürdig.
Heinrich HEINE:Die Verächter italienischer Musik, die auch dieser Gattung den Stab brechen, werden einst in der Hölle ihrer wohlverdienten Strafe nicht entgehen und sind vielleicht verdammt, die lange Ewigkeit hindurch nichts anderes zu hören als Fugen von Sebastian Bach..... Rossini, divino Maestro, Helios von Italien, der du deine klingenden Strahlen über die Welt verbreitest! verzeih meinen armen Landsleuten, die dich lästern auf Schreibpapier und auf Löschpapier! Ich aber erfreue mich deiner goldenen Töne, deiner melodischen Lichter, deiner funkelnden Schmetterlingsträume, die mich so lieblich umgaukeln und mir das Herz küssen wie mit Lippen der Grazien! Divino Maestro, verzeih meinen armen Landsleuten, die deine Tiefe nicht sehen, weil du sie mit Rosen bedeckst, und denen du nicht gedankenschwer und gründlich genug bist, weil du so leicht flatterst, so gottbeflügelt!
q.e.d.
Was Harnoncourt dann noch über Richard Strauß sagte, hat er sich von H. Weigel ausgeliehen: Sie werfen ihm vor, daß er - das größte Talent seit Mozart - den Zeitgeschmack bedient hätte. Mein Gott, das hat doch Mozart auch - oder meinen sie, er hätte für die Kritiker im 20. Jh. geschrieben? Auf jeden Fall hat Strauß auf seine Art zigtausend mal mehr Menschen glücklich gemacht als die, welche Kritik-konform geschrieben haben.
Ich glaube, sie nehmen R. Strauß übel, dass er nicht auch früh gestorben ist wie Mozart, Schubert....
Alle diese Herren können nicht existieren, ohne ihren eigenen Geschmack zu verabsolutieren: Hanslick, Weigel, MRR ......Hr. Edwin Baumgartner von der WZ möchte sich auch gerne in dieser Reihe sehen, aber es fehlt im ein bisschen das Format dafür. Als (eb) entblödete er sich nicht, dem Bayreuther Ring von Thielemann "längst überholtes Pathos" zu attestieren. Ich denke wohl eher, dass solche GerneGroßkritiker überholt sind.
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Im Übrigen steht es natürlich jedermann frei, seine Vorlieben und Abneigungen in der Musik kundzutun. Ich frage mich nur, warum niemand öffentlich sagt, er mag Gustav Mahler nicht. Dabei muss es es solche Leute geben, schon rein statistisch!
Dazu ein interessantes Zitat aus dem NEW YORKER:
March 17, 2010
Thielemann Confesses
Posted by Alex Ross
What does Christian Thielemann think of the music of Gustav Mahler? The German conductor, possibly the most convincing Wagner interpreter of our day, was recently asked that question at a Munich press conference, and it was a charged query: for some years, Thielemann has been trailed by rumors of reactionary political sympathies, even of anti-Semitism, and his avoidance of Mahler has in some places been taken as evidence of his alleged views. Jens Laurson, of the ionarts blog, attended the press conference, and notes that Thielemann’s response to the Mahler question took a surprising twist. The conductor said: “Mahler’s music lends itself most to those conductors who know how to hold back, who are good at understatement. That doesn’t exactly accommodate my conducting style; I’ve not been terribly successful at that yet. The music of Mahler is already so full of effects, if you are tempted to add anything, you only make it worse. I admire those conductors who achieve that certain noblesse—which is what I desire to achieve, eventually. Not always to enhance something.”
Hab' ich mir's doch gedacht!
Und hier noch etwas viel Besseres:
http://www.welt.de/kultur/musik/article13361719/Thielemann-irritiert-mit-fragwuerdigen-Strauss-Werken.html
Alles klar!? Wer Mahler nicht mag, wohl aber Richard Strauss, ist ANTISEMIT!!!
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