Politische, kulturelle und politische Kommentare ; literarische Kletzen. Motto: Prudenter dubitare!
Dienstag, 9. Oktober 2018
Mittwoch, 3. Oktober 2018
der Glaube an Schutzzölle
Wenn ich eine Ware produziere und verkaufe, dann sind zwei Klassen der Menschheit für mich besonders wichtig, nämlich meine Konkurrenten und meine Kunden. Meine Konkurrenten schaden mir, und meine Kunden nützen mir. Meine Konkurrenten sind erkennbar und vergleichsweise gering an Zahl, während meine Kunden weit verstreut und mir größtenteils unbekannt sind. Ich neige daher dazu, mir meiner Konkurrenten stärker bewußt zu werden als meiner Kunden. Das mag innerhalb meiner eigenen Gruppe nicht zutreffen, wird aber nahezu bestimmt der Fall sein, wenn es sich um eine ausländische Gruppe handelt, so daß die Auffassung entsteht, ausländische Gruppen hätten Wirtschaftsinteressen, die unseren eigenen zuwider laufen. Hier hat der Glaube an Schutzzölle seinen Ursprung. In fremden Völkern sieht man eher Konkurrenten auf dem Gebiet der Produktion als mögliche Kunden, so daß die Menschen bereit sind, ausländische Absatzmärkte preiszugeben, um die ausländische Konkurrenz zu verhindern. In einer kleinen Stadt gab es einmal einen Fleischer, der in Wut geriet, weil ihm die anderen Fleischer die Kundschaft entzogen. Um sie zu ruinieren, bekehrte er die ganze Stadt zum Vegetarismus und wunderte sich, als er schließlich sich selbst auch ruiniert sah. Die Torheit dieses Mannes wirkt unglaubhaft, und doch handelte er nicht törichter als alle Großmächte. Sie haben alle gemerkt, daß der Außenhandel andere Nationen bereichert, und haben durchwegs Zölle erhoben, um den Außenhandel zu unterbinden. Und es hat sie alle überrascht, daß sie sich mit selbst ebenso schädigten wie ihre Konkurrenten. Keiner hat sich daran erinnert, daß der Handel ein wechselseitiges Geschäft ist und daß eine fremde Nation, die an unsere eigene kauft, von ihr mittelbar oder unmittelbar auch kauft. Und konnten sich nicht daran erinnern, weil sie vor Haß auf die anderen Nationen unfähig sind, klar zu denken, wenn es um Handelsverkehr mit dem Ausland geht.
B. Russell, "Lob des Müßiggangs".
Montag, 24. September 2018
Kunst des Alterns
Aus »Die Kunst des Alterns« von Betrand Russell:
https://kumpfuz.blogspot.com/2010/11/alter-nativen.html
http://kumpfus.blogspot.com/2008/01/neige.html
»Man sieht alte Menschen, die sich von der Furcht vor dem Tod bedrücken lassen. Bei den Jungen ist diese Furcht gerechtfertigt. Junge Menschen, die sich mit gutem Grund vor dem Tod im Krieg fürchten, haben recht, wenn sie mit Bitterkeit daran denken, daß sie des Besten, was das Leben zu bieten hat, beraubt werden könnten. Aber bei einem alten Menschen, der alle Freuden und Leiden kennengelernt und sein Werk, so gut er konnte, vollbracht hat, mutet die Todesfurcht irgendwie verächtlich und unwürdig an. Die beste Möglichkeit, sie zu überwinden, ist - so jedenfalls will es mir scheinen -, seinen Interessenkreis stetig zu erweitern, die Grenzen des Ichs langsam hinauszurücken, bis schließlich das persönliche Leben in dem des gesamten Universums aufgeht. Eine individuelle Existenz ist wie ein Fluß, der, noch klein an der Quelle, eng in seinem Bachbett fließt, sich über Felsen wirft und in Wasserfällen hinunterstürzt. Langsam wird der Fluß breiter, die steilen Ufer verschwinden, das Wasser strömt ruhiger, vereint sich schließlich ohne offensichtlichen Wechsel mit dem Meer und verliert unspürbar die eigene Existenz. Wer im Alter sein Schicksal so betrachten kann, wird den Tod nicht mehr fürchten. «Das sind die schönsten Sätze über das Alter, die ich kenne.
https://kumpfuz.blogspot.com/2010/11/alter-nativen.html
http://kumpfus.blogspot.com/2008/01/neige.html
Sonntag, 23. September 2018
Polgar-Findlinge
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»Ich habe nur eine idée fixe: es gibt nur eine idée flexible!«
» ... auch das Dämonische und das Gewaltige verführen; und auch der Schrecken, ins Großartige gesteigert, hat seine Anziehungskraft. Vielleicht ist es zum Zweck des "Nie wieder Krieg" besser, von der Erbärmlichkeit, der erstickenden Dummheit und Dumpfheit, der grenzenlosen, infernalischen Lächerlichkeit jener räudigen Zeit (die die »große« genannt wurde) zu sprechen, als von ihren Greueln.«...gefunden in der Polgar-Biographie von U. Weinzierl.
Philosophie
»Es ist weder gut, die von der Philosophie aufgeworfenen Fragen zu vergessen, noch uns einzureden, daß wir zweifelsfreie Antworten dafür gefunden haben. Leben, ohne Gewißheit zu besitzen und sich von der Unsicherheit dennoch nicht lähmen zu lassen, das ist vielleicht das Wesentliche, was die Philosophie ihren Jüngern heutzutage beibringen kann.«B. Russell.
Siehe auch: https://kumpfuz.blogspot.com/search?q=Zweifel und http://kumpfus.blogspot.com/2008/01/hheres.html#links
Vorteile
An die Moral zu appellieren fällt dabei niemandem schwer. Und es hat viele Vorteile. Es kostet nichts, und es lässt einen selbst in gutem Licht erscheinen.R. D. Precht
Freitag, 14. September 2018
Freitag, 7. September 2018
Mediezin
Duach di
Medizinischn
Adikln in da
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waas i jeztn
daas scho es
gebuanwean
ausgeschbrochn
schedlich is
Ernst Kein, Weana Schbrüch
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