Freitag, 22. August 2014

Große Männer




Die Medien bejammern, dass es keine "großen Persönlichkeiten" in der Politik mehr gibt. Daran sind sie vor allem selber schuld. Abgesehen davon können wir auf "große Männer" verzichten, wenn sie dann so ausschauen wie Putin oder Erdogan. Orban möchte auch in diese Liga, aber Großungarn ist endgültig Geschichte.

Donnerstag, 14. August 2014

Prognosen und Illusionen

"Der Astronom, der mir eine Mondfinsternis Jahrhunderte auf eine Minute voraussagt, ist nicht im Stand mir den Tag vorher zu sagen ob wir sie werden zu sehen kriegen".

Lichtenberg, Sudelbücher


Die Tatsache der genauesten Berechenbarkeit des Sternenlaufs sagt noch lange nichts über die Zeit aus. 
Ich weiß ja nicht, was genau Einstein mit seinem Satz "Die Zeit ist eine Illusion" gemeint hat, wahrscheinlich würde ich es auch nicht verstehen. Aber dass die überübergenaue Messung der Zeit die ganze Wirklichkeit abbildet, vor allem das strenge  "Hintereinander" und seine Verknüpfung mit der Kausalität, das halte ich jedenfalls für eine Illusion. Wenn ich es richtig verstehe, verneint die moderne Physik für den Bereich der kleinsten Massen und Wirkungen die exakte Gültigkeit der Kausalität. Deswegen sind die Neurobiologen für mich unglaubwürdig, wenn sie durch ihre Messungen den freien Willen in Frage stellen wollen. Und wer lange Zeit mit Haustieren zusammengelebt hat, dem kommen auch Zweifel, ob deren Zeit mit unserer immer synchron läuft. Es gibt da m. E. eine Unschärfe im Sekundenbruchteil-Bereich.

Siehe auch: Piripiri: Nachtrag zur Zeit

Theorie und Praxis

Wenn man auf die Homepage der Stadt Salzburg geht, wird einem sofort klar gemacht, dass dort ein neuer Wind weht: An erster Stelle, also links oben werden einem grüne Zentral-Themen serviert, sodass die Prioritäten für wirklich jedermann, ähh jederfrau, deutlich ersichtlich sind...
Gleichzeitig liest man in den Medien, dass die Intervalle der Salzburger Öffis deutlich verlängert wurden. Passt irgendwie nicht ganz zusammen - oder?
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"Leicht beieinander wohnen die Gedanken, doch hart im Raume stoßen sich die Sachen."
Schiller, Wallenstein.

Schneck

Eigentlich dürfen Vegane auch keinen Salat essen, denn ohne Vertilgung von Schnecken kommt keiner mehr zustande.
Bis in naher Zukunft ohnehin alle Nahrungsmittel industriell hergestellt werden.

Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Brust_oder_Keule

Dienstag, 12. August 2014

Alles und NIchts

"... Augenblick wenn die Zeit für mich aufhören wird Zeit zu sein, in dem Schoß des mütterlichen Alles und Nichts..."

Lichtenberg, Sudelbücher 1,697

Sonntag, 10. August 2014

Barbara Prammers Abschied

Zur Umrahmung Richard Wagner und Timna Brauer. Das wird in verschiedenen Mägen chemische Unverträglichkeitsreaktionen hervorgerufen haben. Aber:

Dabei könnte mir dieser Soundtrack-Mix durchaus gefallen, wenn man sicher sein könnte, dass er nicht durch Interessengruppen angerichtet wurde.

Ich bin mir sicher, dass diese Pfauenparade Barbara Prammer selbst nicht goutiert hätte.

Samstag, 9. August 2014

Max Frisch u. a.

Habe gerade die Biographie über Max Frisch von Volker Weidermann (FAZ) gelesen. Frisch war früher einer meiner literarischen Hausgötter; heute kann ich weniger mit ihm anfangen. Diese ausufernde Selbstbespiegelung liegt mir heute nicht mehr; generell ist Frisch heute auch nicht mehr wirklich aktuell; gleichwohl ist er nach wie vor genial darin, Seelenzustände mit Worten auszudrücken. Seine Stücke werden auch kaum mehr gespielt, die meisten Erfolgs-Dramen haben eine kurze Halbwertszeit.
Dass eine Biographie die Sympathie-Werte für die beschriebene Person nach unten drückt, passiert mir ja nicht das erste Mal. Als Mensch dürfte er "ein Ekel" gewesen sein (Zitat nach Siegfried Unselds Sohn). Zufällig habe ich auch noch eine andere Referenz: Eine Tante von mir war in ihrer Jugend Hausmädchen bei Frisch's (in der Zeit seiner ersten Ehe). Ihr Urteil: Ein "Spinner" und "Danebengeher" (damit meinte sie "notorischer Ehebrecher"). Nun, so kann man es auch sehen...
Was mir aber auffällt: Auch Frisch hat in seiner Spätphase eine starke Aggression gegen seine Heimat, also die Schweiz entwickelt, wie sie sich z. B.  auch bei Thomas Bernhard gegen Österreich herausgebildet hat. Ich habe mich immer gefragt, wogegen sich dieses Ressentiment wirklich richtete und woraus es sich nährte. Ein Land ist doch eine Abstraktion, kann man eine solche hassen? Es werden wohl schon bestimmte Menschen damit gemeint gewesen sein und ein tiefer Frust als Basis. Auffallend ist, dass beide sehr erfolgsverwöhnt waren und schwer-reich geworden, aber doch letztlich an ihre Grenzen gestoßen sind, physisch, psychisch, politisch - ob es damit zusammenhängt? Oder handelt es sich nur die Luxusausgabe des Altmänner-Grants?  Gut, Bernhard war noch nicht so alt, aber bei ihm ging die Uhr einfach bedeutend schneller.
Da fällt mir ein: Auch Ludwig Thoma hat im Alter die "Sau rausgelassen" (im Miesbacher-Boten) - - allerdings: Zu seiner Zeit, da Patriotismus einen hohen Stellenwert hatte, war es einfach nicht gut möglich und auch nicht bekömmlich, gegen sein "Vaterland" zu gifteln (er saß ja auch schon einmal für Majestätsbeleidigung im Gefängnis) - so hat er sich stattdessen die Juden vorgenommen, aus seiner Sicht also die mächtigen Cliquen.
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Stichwort "Grenzen": "Auch auf die Impotenz ist kein Verlaß" (Max Frisch).

Ernährung

"Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe. Ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zur Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei".

Lichtenberg

Auch ich lese viel und vielerlei, bin aber nicht "belesen", weil mein Gedächtnis nicht gut ist.