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Freitag, 2. Mai 2025

Lieber Gott!

 


Franz Kumpfmüller
Sa, 26.04.2025 16:51
Wenn sie einmal entdeckt haben werden, woher die Gesetze der Wahrscheinlichkeit kommen, denen das Universum und der Zufall ja gehorchen und wenn sie Glaube, Liebe,  Hoffnung  einmal digital nachbauen können, ja --  dann wird es wohl eng für den lieben Gott. 



Samstag, 20. Januar 2024

Sämtliche Fehlurteile auf der Welt

Sämtliche Fehlurteile auf der Welt entstehen daraus, daß man uns Furcht vor dem Eingeständnis unsrer Unwissenheit beibringt und wir daher alles hinzunehmen gehalten sind, was wir nicht widerlegen können. Über jegliche Sache spricht man in einem dogmatischen Ton, der keinen Einspruch duldet. Der römische Gerichtsstil hingegen verlangte, daß selbst die Aussage eines Augenzeugen und das auf sicherster Erkenntnis beruhende Urteil eines Richters in die Redeform des „mir scheint“ zu fassen seien.

Ich sträube mich sogar gegen Wahrscheinliches, wenn man es mir als untrüglich hinstellt, Ich liebe vielmehr Ausdrücke, welche die Unbesonnenheit unsrer Behauptungen mildern und mäßigen, also: vielleicht und gewissermaßen, ein wenig und man sagt, ich denke und dergleichen.

Ich bin schwer von etwas Unwahrscheinlichem zu überzeugen und halte mich daher möglichst an das Handgreifliche und Wahrscheinliche. So entgehe ich diesen alten Vorwürfen: Die Menschen vertrauen am meisten dem, was sie nicht begreifen und der menschliche Geist hat den Hang, allem Dunklen zu glauben. Ich merke natürlich, daß man über meine Einstellung in Zorn gerät.

Wer seine Meinung in herausforderndem Befehlston durchsetzen will, zeigt damit nur, wie schwach sie begründet ist. Daß in einem reinen Wortstreit um das rechte Dogma jene Leute genausoviel Plausibles vorbringen mögen wie ihre Widersacher - sei's drum! Wenn man jedoch die praktischen Folgerungen bedenkt, die sie daraus ziehn, spricht alles für die Gegner.

Montaigne

 

                                                                                                                                                                                                       


Montag, 9. August 2021

Zwischentöne

WZ-Post von  kumpfuz  09.08.2021, 13:52 Uhr:

Durch das ohrenbetäubende Trommelfeuer der Massenmedien ist den Menschen die Fähigkeit abhanden gekommen, Zwischentöne wahrzunehmen. Die Wirklichkeit besteht aber wesentlich nicht aus Minima, Maxima und Mittelwerten, die zudem fast ausscließlich falsch angewendet werden, sondern aus unzähligen Abstufungen dazwischen. Und was die Zukunft betrifft, so ist sie überhaupt nur in Wahrscheinlichkeiten zu beschreiben. Damit können die Menschen aber nichts mehr anfangen, sie verlangen Gewißheiten.

"Ins Sichere willst du dich betten!
Ich liebe mir inneren Streit:
Denn wenn wir die Zweifel nicht hätten,
Wo wäre denn frohe Gewißheit ? "

(J. W. Goethe).

😰😣😩

Und weil soviel von Wissenschaft die Rede ist: Eine wissenschaftliche These, die keinen Widerspruch zuläßt und Zweifel nicht erträgt, ist nicht seriös. Dies gilt besonders für Prognosen, die ja auf Rechen-Modellen basieren und nur eine bestimmte Wahrscheinlichkeit unter! 100% haben können. Es kann überhaupt nur "bedingte Prognosen" geben und also keine "Beweise". Dass auf dem Weg von der Wissenschaft zu den Medien der Konjunktiv (=Wenn-Form)  verloren geht, darf einen nicht wundern. Dass aber viele "Experten" diesen vorsorglich gleich weglassen, spricht für den qualitativen und moralischen Niedergang der Wissenschaft.

 



Sonntag, 23. April 2017

Wirklichkeit

"Der Wirklichkeit ist mit Logik nur zum Teil beizukommen......Ein Geschehen kann schon allein deshalb nicht wie eine Rechnung aufgehen, weil wir nie alle notwendigen Faktoren kennen, sondern nur einige wenige, meistens recht nebensächliche. Auch spielt das Zufällige, Unberechenbare, Inkommensurable eine zu große Rolle. Unsere Gesetze fußen nur auf Wahrscheinlichkeit, auf Statistik, nicht auf Kausalität."
F. Dürrenmatt, Das Versprechen.

"Was die Philosophen von der Wirklichkeit sagen, ist oft geradeso täuschend, wie wenn man bei einem Trödler auf einem Schilde liest: »Hier wird gerollt «.  Käme man nun mit seiner Wäsche, um sie gerollt zu bekommen, so wäre man angeführt: denn das Schild steht da bloß zum Verkaufe."
Søren Aabye Kierkegaard

Bei allem in der Welt kommt es mehr auf die Wahrscheinlichkeit an als auf die Wahrheit selbst.

H. Heine