Otto Strasser in "Sechse is" über die Anforderungen an den Orchestermusiker:
"....das aber erfordert Wendigkeit, rasche Auffassungsgabe, und nichts ist im Musikbetrieb lästiger als der schwerfällige Musiker, der zwar schön spielt, aber mt Fingern die Takte zählt, bei denen er nach einer Unterbrechung anfangen soll..."
War es das?
Politische, kulturelle und politische Kommentare ; literarische Kletzen. Motto: Prudenter dubitare!
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Freitag, 18. Dezember 2009
Mittwoch, 12. November 2008
Musica Juventutis
Auszug aus der "Presse" vom 11.11.2008.
Nach wie vor bin ich ja der Ansicht, daß beim Rauswurf aus dem StOp-Orchester es nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Warum hat man ihr keine Hilfe gegeben, sie quasi im Regen stehen lassen? Das Englisch-Horn-Defizit müsste ja schon früher bekannt gewesen sein, das war nur ein Vorwand. Hat man beim Substituieren nicht gemerkt, daß "das Zusammenspiel nicht ideal" war?
Sonntag, 3. August 2008
HMK-Postskriptum
Auszug aus "News" Nr. 12/08 vom 20.03.2008 (Heinz Sichrovsky / Susanne Zobl)
"Frau muss gehen!…. Die Oboistin und Englischhornistin Helene Kenyeri, 27, wurde in der Vorwoche davon in Kenntnis gesetzt, dass sie ihr erstes Probejahr nicht bestanden habe und das Orchester verlassen müsse….. Die aus Oberpullendorf im Burgenland gebürtige Musikerin ist unerreichbar. Es gehe ihr schlecht, hört man aus ihrer Umgebung. Sie habe sechzehn Jahre lang mit ausgezeichnetem Erfolg u. a. bei Professoren aus dem Kreis der Wiener Philharmoniker studiert, habe Wettbewerbe und vor eineinhalb Jahren das Probespiel als Zweite Oboistin und Englischhornistin im Opernorchester gewonnen. In weiterer Folge sei sie als erste Frau in die philharmonische Eliteformation "Wiener Hofmusikkapelle" aufgenommen, mit dem renommierten Karl-Böhm-Stipendium der Stadt Graz ausgezeichnet und von Riccardo Muti nach einem Konzert bei den Salzburger Festspielen ausdrücklich gelobt worden. Dass sich die Stimmung gegen sie gewendet habe, sei ihr bis zuletzt verheimlicht worden: Die philharmonische Jury habe schon am 10. März entschieden, doch habe man sie zuletzt sogar auf eine Amerikatournee mitgenommen, ohne sie vom Urteil zu unterrichten. Nun stehe sie mit 1. September quasi vor dem Nichts und könne nur hoffen, mit ihrem Kammermusiktrio "Mignon" zu reüssieren, zu unterrichten oder anderswo unterzukommen.
Holender:, "Stehe hinter dem Orchester". Staatsopernseitig nimmt sich die Causa diametral aus. "Ich habe mich immer für Frauen im Orchester eingesetzt, habe Dirigentinnen beschäftigt und mich immer deutlich zu Wort gemeldet, wenn Schweinereien zu befürchten waren", sagt Direktor Ioan Holender, der in der Causa ausdrücklich selbst Auskunft zu geben wünscht und sich im Einsatz für Orchesterfrauen sogar mit Philharmoniker-Altvorstand Werner Resel überworfen haben soll. "Aber in dieser Sache stehe ich ganz aufseiten des Orchesters. Wenn eine Jury mit 24 zu null Stimmen gegen jemanden entscheidet und wenn sogar 19 von 24 dagegen sind, ihr noch eine weitere Probezeit zu geben, so ist das für mich eindeutig und zu akzeptieren. Wir engagieren hier nach Qualifikation und nicht nach Geschlecht." Holender weiter: "Frau Kenyeri ist eine gute Oboistin, hat aber Defizite beim Englischhorn. Und das gehört im Staatsopernorchester nun einmal zusammen ..... Auch war das Zusammenspiel mit dem Orchester nicht optimal ...."
----------------
"Nicht optimal"....das ist ja nun wirklich eine reichlich schwammige Definition und Hr. Holender ist gerade der richtige, ehrenwerte Mann, um Schweinereien zu verhindern! Und daß hier eine Schweinerei im Hintergrund gelaufen ist, das riecht man doch meilenweit gegen den Wind!
Beim Englischhorn hat sie ja wirklich einmal gepatzt (Piripiri: Walküre).Die Frage ist, warum man das "Defizit" nicht früher bemerkt hat und sie blindlings in ihr Unglück hat rennen lassen. Ich bin überzeugt, einen Mann hätte man "aufgefangen". - Sind schon ein mieser Verein, diese Herren Tempelritter! Sicher nicht alle von ihnen, aber man muß sie leider an den frontmen messen, die sie sich wählen; und natürlich ist die elitäre Geheimnistuerei ein idealer Nährboden für jede Art Gerüchte.
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Ich besitze eine Reihe von Büchern über die Philharmoniker (einige davon aus der Feder von Mitgliedern), in denen sie wunderwie verherrlicht werden. Diese werden wohl demnächst zum Flohmarkt wandern; die Platten werde ich behalten. - Wiederum muß ich mich auf eine Gratwanderung begeben, um die Bewunderung für künstlerische Leistung von der Bewunderung für Personen - oder Kollektive - zu trennen.
https://www.youtube.com/watch?v=tP1ne0vLkc8
"Frau muss gehen!…. Die Oboistin und Englischhornistin Helene Kenyeri, 27, wurde in der Vorwoche davon in Kenntnis gesetzt, dass sie ihr erstes Probejahr nicht bestanden habe und das Orchester verlassen müsse….. Die aus Oberpullendorf im Burgenland gebürtige Musikerin ist unerreichbar. Es gehe ihr schlecht, hört man aus ihrer Umgebung. Sie habe sechzehn Jahre lang mit ausgezeichnetem Erfolg u. a. bei Professoren aus dem Kreis der Wiener Philharmoniker studiert, habe Wettbewerbe und vor eineinhalb Jahren das Probespiel als Zweite Oboistin und Englischhornistin im Opernorchester gewonnen. In weiterer Folge sei sie als erste Frau in die philharmonische Eliteformation "Wiener Hofmusikkapelle" aufgenommen, mit dem renommierten Karl-Böhm-Stipendium der Stadt Graz ausgezeichnet und von Riccardo Muti nach einem Konzert bei den Salzburger Festspielen ausdrücklich gelobt worden. Dass sich die Stimmung gegen sie gewendet habe, sei ihr bis zuletzt verheimlicht worden: Die philharmonische Jury habe schon am 10. März entschieden, doch habe man sie zuletzt sogar auf eine Amerikatournee mitgenommen, ohne sie vom Urteil zu unterrichten. Nun stehe sie mit 1. September quasi vor dem Nichts und könne nur hoffen, mit ihrem Kammermusiktrio "Mignon" zu reüssieren, zu unterrichten oder anderswo unterzukommen.
Holender:, "Stehe hinter dem Orchester". Staatsopernseitig nimmt sich die Causa diametral aus. "Ich habe mich immer für Frauen im Orchester eingesetzt, habe Dirigentinnen beschäftigt und mich immer deutlich zu Wort gemeldet, wenn Schweinereien zu befürchten waren", sagt Direktor Ioan Holender, der in der Causa ausdrücklich selbst Auskunft zu geben wünscht und sich im Einsatz für Orchesterfrauen sogar mit Philharmoniker-Altvorstand Werner Resel überworfen haben soll. "Aber in dieser Sache stehe ich ganz aufseiten des Orchesters. Wenn eine Jury mit 24 zu null Stimmen gegen jemanden entscheidet und wenn sogar 19 von 24 dagegen sind, ihr noch eine weitere Probezeit zu geben, so ist das für mich eindeutig und zu akzeptieren. Wir engagieren hier nach Qualifikation und nicht nach Geschlecht." Holender weiter: "Frau Kenyeri ist eine gute Oboistin, hat aber Defizite beim Englischhorn. Und das gehört im Staatsopernorchester nun einmal zusammen ..... Auch war das Zusammenspiel mit dem Orchester nicht optimal ...."
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"Nicht optimal"....das ist ja nun wirklich eine reichlich schwammige Definition und Hr. Holender ist gerade der richtige, ehrenwerte Mann, um Schweinereien zu verhindern! Und daß hier eine Schweinerei im Hintergrund gelaufen ist, das riecht man doch meilenweit gegen den Wind!
Beim Englischhorn hat sie ja wirklich einmal gepatzt (Piripiri: Walküre).Die Frage ist, warum man das "Defizit" nicht früher bemerkt hat und sie blindlings in ihr Unglück hat rennen lassen. Ich bin überzeugt, einen Mann hätte man "aufgefangen". - Sind schon ein mieser Verein, diese Herren Tempelritter! Sicher nicht alle von ihnen, aber man muß sie leider an den frontmen messen, die sie sich wählen; und natürlich ist die elitäre Geheimnistuerei ein idealer Nährboden für jede Art Gerüchte.
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Ich besitze eine Reihe von Büchern über die Philharmoniker (einige davon aus der Feder von Mitgliedern), in denen sie wunderwie verherrlicht werden. Diese werden wohl demnächst zum Flohmarkt wandern; die Platten werde ich behalten. - Wiederum muß ich mich auf eine Gratwanderung begeben, um die Bewunderung für künstlerische Leistung von der Bewunderung für Personen - oder Kollektive - zu trennen.
https://www.youtube.com/watch?v=tP1ne0vLkc8
Samstag, 5. April 2008
Bewunderung & Liebe
Aus gegebenen Anlässen - Karajan-Centennial und Staatsopernorchester-Personalpolitik - ein paar Gedanken:
Der Mensch möchte auch lieben, was er bewundert, es drängt ihn, dem Einzelnen oder dem Kollektiv, das ihm tiefe, vielleicht unvergeßliche Erlebnisse verschafft hat, statt nur kalter Bewunderung auch wärmere Gefühle entgegenzubringen. Im Bereich der Kunst stößt er dabei bald auf Schwierigkeiten, nämlich dann, wenn er feststellt, daß das Objekt der Bewunderung durchaus auch wenig liebenswerte, ja vielleicht abstoßende Züge aufweist. Klassische Beispiele sind Richard Wagner, Bertolt Brecht, der ztierte Karajan, u.v.a., aber eben auch die Wr. Philharmoniker, in welchen offensichtlich eine ungute Art Korpsgeist herrscht, eine Männerbündlerei, die sich in so unsäglichen Typen wie Werner Resel verkörpert. Ein anderes Beispiel ist J. Holender, der durchaus bewundernswerte Arbeit macht (wenn man die Geschichte der Wiener Operdirektoren kennt), mir persönlich aber - freundlich formuliert - wenig liebenswert erscheint. -
---------------
Nicht leicht, hier die eigenen Gefühle zu sortieren und fein säuberlich zu separieren....
Der Mensch möchte auch lieben, was er bewundert, es drängt ihn, dem Einzelnen oder dem Kollektiv, das ihm tiefe, vielleicht unvergeßliche Erlebnisse verschafft hat, statt nur kalter Bewunderung auch wärmere Gefühle entgegenzubringen. Im Bereich der Kunst stößt er dabei bald auf Schwierigkeiten, nämlich dann, wenn er feststellt, daß das Objekt der Bewunderung durchaus auch wenig liebenswerte, ja vielleicht abstoßende Züge aufweist. Klassische Beispiele sind Richard Wagner, Bertolt Brecht, der ztierte Karajan, u.v.a., aber eben auch die Wr. Philharmoniker, in welchen offensichtlich eine ungute Art Korpsgeist herrscht, eine Männerbündlerei, die sich in so unsäglichen Typen wie Werner Resel verkörpert. Ein anderes Beispiel ist J. Holender, der durchaus bewundernswerte Arbeit macht (wenn man die Geschichte der Wiener Operdirektoren kennt), mir persönlich aber - freundlich formuliert - wenig liebenswert erscheint. -
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Nicht leicht, hier die eigenen Gefühle zu sortieren und fein säuberlich zu separieren....
Donnerstag, 3. April 2008
FIRED
"On Monday, March 10, 2008, oboist Helene Kenyeri was fired from the Vienna State Opera Orchestra after the unsuccessful completion of her trial period. Her contract will end on August 31, 2008." (Osborne-Conant).
Also war es nicht der Schnupfen, was sie in der Parsifal-Aufführung so verzweifelt dreinblicken ließ. - Was mag da abgelaufen sein? Hat der notorische Werner Resel - halali! -wieder eine erlegt ? Hat sie zu viele Preise gewonnen, war sie vielleicht zuwenig demütig? Hat sie dem Druck nicht standgehalten? Dieser dürfte für junge Musiker da unten ziemlich mörderisch sein, wie ich so aus meinen Parterre-Logen-Beobachtungen schließe: Da wird kein Pardon gewährt, wenn einem Knappen ein Schnitzer passiert (wie z.B. Trompete um einen Takt zu früh im letzten Tristan) - das gibt eisige Mienen bei den etablierten Gralsrittern, während sie sich schon einmal kollegial zugrinsen, wenn einem von ihnen eine kleine Unaufmerksamkeit unterläuft. - Kein ideales Betriebsklima, will mir scheinen, zumindest nicht für Damen.
".....und was du frägst, das kannst du nie erfahren."
Also war es nicht der Schnupfen, was sie in der Parsifal-Aufführung so verzweifelt dreinblicken ließ. - Was mag da abgelaufen sein? Hat der notorische Werner Resel - halali! -wieder eine erlegt ? Hat sie zu viele Preise gewonnen, war sie vielleicht zuwenig demütig? Hat sie dem Druck nicht standgehalten? Dieser dürfte für junge Musiker da unten ziemlich mörderisch sein, wie ich so aus meinen Parterre-Logen-Beobachtungen schließe: Da wird kein Pardon gewährt, wenn einem Knappen ein Schnitzer passiert (wie z.B. Trompete um einen Takt zu früh im letzten Tristan) - das gibt eisige Mienen bei den etablierten Gralsrittern, während sie sich schon einmal kollegial zugrinsen, wenn einem von ihnen eine kleine Unaufmerksamkeit unterläuft. - Kein ideales Betriebsklima, will mir scheinen, zumindest nicht für Damen.
".....und was du frägst, das kannst du nie erfahren."
Sonntag, 23. März 2008
Parsifal-08

Ostern ist da und da gibt es für mich 2 musikalische Fixsterne: Matthäuspassion und Parsifal.
Wie im vorigen Jahr auch heuer wieder in der StOP: Parsifal, diesmal unter Thielemann, welcher schon ein anderes Kaliber ist als Runnicles. Wie er es immer wieder bravourös schafft, auch weniger "starke" Sänger wie Th. Moser "sanft zu betten" und Schöngesang zu ermöglichen! So leise und schön zugleich spielen sie nur bei ihm. - Struckmann, Bankl waren sehr gut, auch der Gurnemanz von Stephen Milling. - Am Englischhorn diesmal - schwer beschäftigt - Frau Brosch. Frau Kenyeri (HMK) litt an einem schweren Schnupfen und war sichtlich "not amused"; sie spielte die undankbare 2. (bzw.3.) Oboe. Den Karfreitagszauber (u.a.) musizierte Clemens Horak unübertrefflich.
Über die Inszenierung sollte man ja schweigen, aber die Fairness gebietet, zu sagen: Denkt man sich Bühnenbild, Requisiten und Kostüme (natürlich nicht bei den Damen)weg, wäre sie sogar passabel, denn es findet tatsächlich Personenregie statt - oder was halt im Repertoire davon noch übriggeblieben ist.
Für Mittwoch habe ich noch eine Karte.....
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Übrigens wurde in Radio Stephansdom die 1961 StOP-Aufführung von Parsifal unter Karajan übertragen, also jene Aufführung, über die ich an anderer Stelle berichtete. Habe sie aufgenommen und werde sie mir auf CD brennen. Im Handel gibt es sie auch, aber relativ teuer.
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