Eichstätt,
Deutschland - Die katholischste Stadt der Welt
Von Stefan Hofer (KURIER)
Katholisch und reich. Nein, es geht nicht
um den Vatikan, sondern um Eichstätt.
Die oberbayerische Kreisstadt hat zwar nur 13.000 Einwohner, „sie wirkt aber
größer, als sie ist", sagt Stadtführer Frank Warmuth bei einem
Spaziergang. Er kennt die Gründe. „Die steilen Talhänge um die Altmühl konnte
man nicht bebauen, so zieht sich die Stadt zehn Kilometer in die Länge".
Der zweite Grund sei die Bausubstanz. Wenn viel Barock herumliegt und alle paar
Meter ein Kirchturm herausragt, wirkt das insgesamt pompös.
Eichstätt, das beschaulich zwischen
Ingolstadt und Nürnberg liegt, ist in Österreich kaum bekannt. Dabei ist die
Stadt Bischofssitz und Heimat der einzigen katholischen Universität im
deutschsprachigen Raum. Zudem kommen viele Wallfahrer. Die Stadt ist insgesamt
sehr herausgeputzt. Oder wie Frank sagt: ,,Ein wenig konservativer, braver"
als andere Städte. Und die Altmühl fließt so faul dahin, man muß schon genau
schauen, in welche Richtung sie fließt.
Hübsch ist auch der Marktplatz, wo in der
Mitte ein Brunnen mit einer Statue des heiligen Willibald steht. Der
angelsächsische Missionar ( um 700 geboren) kam über Umwege wie Rom hierher und
wurde zum ersten Bischof von Eichstätt. ernannt, oder wie Frank sagt: ,,Er war
eher kein Geistlicher, sondern ein Crocodile
Dundee seiner Zeit." Was er damit meint: So ruhig wie heute ging es in
der Region nicht immer zu. Sie war Schnittstelle dreier Stämme, der Bayern,
Franken und Schwaben - die waren sich um das 8. Jahrhundert nicht immer
wohlgesonnen. Willibalds missionarische Tätigkeit soll sie befriedet haben.
Heute streitet man höchstens darum, wer die
bessere Leibspeise hat - die Schwaben ihre Spätzle, die Franken ihr Schäufele
oder die Bayern ihre Weißwurst? Willibald kann dazu nicht mehr befragt werden,
omnipräsent ist er aber weiterhin. Ein Gymnasium und die Willibaldsburg tragen
seinen Namen.
Und hier >>>> verbrachte ich die Jahre 1962-1965.
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