Politiker schelten ist sowohl Massen- wie Profisport und
vor allem darum allseits beliebt, weil ihn jeder ohne Training und gefahrlos
ausüben kann. Die Schelte für die Medien, die an dem ganzen Schlamassel (wenn
es denn eines ist) zumindest mitschuldig sind, gilt aber als verpönt - verpönt
von den Medien selbst, die sich in gewohnter Weise von jeder Mitschuld selbst
absolvieren. Und außerdem haben sie ja eh immer das letzte Wort in allen
Belangen. Der irreparable Vertrauensverlust betrifft aber die Medien genau so
wie die Politik und zwar ziemlich genau seit dem vorletzten Sommer: Da
mussten die Bürger fassungslos zusehen,
wie Massen von Menschen unkontrolliert und mehr oder weniger unbehelligt von
allen staatlichen Organen in das Land strömten und die Medien dazu nichts
anderes zu bieten hatten als salbungsvolle Moral-Episteln und selbstgerechte
Menschlichkeits-Fanfarenklänge. Da wurde selbst dem bildungsfernsten Bürger
klar, dass die maßgeblichen Medien das Sprachrohr der Eliten sind und die
Politiker ihre Tanzbären. Und selbst der
Dümmste macht sich seinen Reim darauf, dass nach Jahresfrist die Politik genau
die Maßnahmen setzen muss, die damals von "Hetzern" gefordert wurden.
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