Politische, kulturelle und politische Kommentare ; literarische Kletzen. Motto: Prudenter dubitare!
Dienstag, 24. November 2015
Amputation
Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch............ Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und sie werden sein ein Fleisch. (Matthäus 19.5-6) (Epheser 5.28-31)
Sonntag, 22. November 2015
Moralaskese
Liessmann empfiehlt Journalisten Moralaskese
Moralaskese empfiehlt der
österreichische Philosophieprofessor Konrad Paul Liessmann den österreichischen
Qualitätsjournalisten in Zeiten von Flüchtlingskrise und islamistischem Terror.
Meinung und Gesinnungsgruppe
Analyse und Diskurs solle man nicht
nur durch Moralismus ersetzen, so Liessmann, der auch den Willen zum Guten des
Journalismus in der Flüchtlingskrise thematisierte.
Liessmann erinnerte an das Diktum,
dass man sich als Journalist auch nicht mit einer guten Sache gemein machen
sollte. Den Blick lenkte er auf das diskursive Umfeld in „der Welt der rasenden
Informationszirkulation“: „Man liest nur noch das, was in der Gesellschaft der
eigenen Gesinnungsgruppe transportiert wird.“ Durch Soziale Netzwerke bewege
man sich zunehmend in einer Gruppe von Gleichgesinnten und bekomme
hauptsächlich „das Echo der eigenen Wand retourgeworfen“.
Liessmann warnte dabei vor einer
Fragmentierung des Wissens von der Welt in der Gruppe der Gleichgesinnten. „Die
fragmentierte Öffentlichkeit hält sich für die Öffentlichkeit schlechthin“, so
Liessmann: „Journalismus gefällt sich darin, diese Blasen zu verstärken.“
Wie viel Vielfalt hält man aus?
Für die Gegenwart ortet Liessmann die
Transformation des Journalismus zum Meinungsjournalismus. Eine Meinung sei eine
subjektive Vorstellung, zitierte er Hegel und erinnerte daran, dass eine
Meinung noch keine allgemeine Aussage sei: „Meinung ist noch kein Gedanke.“ Die
Meinung sein zunächst einmal: „meins“.
Qualitätsjournalismus sei mehr als
die Bestätigung der eigenen Weltsicht. In Medien und in einer Öffentlichkeit
müsse man mehr Weltsichten begegnen als der eigenen. Mehr Veröffentlichungsorte
brächten nicht mehr, sondern weniger Nachrichtenvielfalt, erinnerte Liessmann
an eine Debatte vom Jahresbeginn.
Mittwoch, 18. November 2015
Appeasement?
"Der Kampf gegen den IS wird allein militärisch nicht zu gewinnen sein"
sagt Frank-Walter Steinmeier.
Natürlich nicht, sondern durch markige Worte von Politikern, flammende Moral-Appelle von Intellektuellen und deren Ausbringung durch die "Meinungsmaschine" (H. Böll).
Was wäre aber geworden, wenn die Alliierten in den 30-iger und 40-iger Jahren auch so gedacht hätten? Ohne Bodentruppen hätten sie Hitler nie bezwungen. Mit Bomben allein lassen sich Terroristen niemals besiegen. Vietnam schon vergessen?
Andererseits ist zu verstehen, dass man nicht eigene Leute dort hinein schickt, während sich Hunderttausende junge Syrer in 'Alemania' friedlich tummeln.
sagt Frank-Walter Steinmeier.
Natürlich nicht, sondern durch markige Worte von Politikern, flammende Moral-Appelle von Intellektuellen und deren Ausbringung durch die "Meinungsmaschine" (H. Böll).
Was wäre aber geworden, wenn die Alliierten in den 30-iger und 40-iger Jahren auch so gedacht hätten? Ohne Bodentruppen hätten sie Hitler nie bezwungen. Mit Bomben allein lassen sich Terroristen niemals besiegen. Vietnam schon vergessen?
Andererseits ist zu verstehen, dass man nicht eigene Leute dort hinein schickt, während sich Hunderttausende junge Syrer in 'Alemania' friedlich tummeln.
Dienstag, 10. November 2015
Demokraten
"Damit, dass die Stimmen nur gezählt, aber nicht gewogen werden (Plinius d. J.), können sich die Eliten nur schwer abfinden. Zwar stehen ihnen die Medien zu Gebote, um die Massen zu missionieren, aber auch hier müssen sie erleben, dass deren Wirkung begrenzt ist und dass ihnen die Nicht-Eliten die Gefolgschaft verweigern, vor allem, wenn sie zu irgendwas erzogen werden sollen. Als einziger Ausweg bleibt nur mehr, sie als irregeleitet und verhetzt zu qualifizieren.
Wer keinen Respekt vor einem Andersdenkenden hat, auch wenn dieser intellektuell oder gesellschaftlich unterlegen ist, darf sich nicht Demokrat nennen."
Leserbrief, verröffentlicht in der WZ vom 5.11.2015
Siehe dazu auch:
Demokratisch ist Verpflichtung,
Mancher ist auch sozial.
Wählt das Volk die andre Richtung,
Wird er gerne radikal.
Aus: http://kumpfus.blogspot.co.at/2008/01/tut-gutes.html
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