
Politische, kulturelle und politische Kommentare ; literarische Kletzen. Motto: Prudenter dubitare!
Montag, 10. Dezember 2007
Samstag, 8. Dezember 2007
Securities
Abseits der IT, also im richtigen Leben, gibt es kaum etwas, das mir so unsympathisch ist wie die SECURITIES, so nennt man neuerdings Security-Personnel.
Meistens sind das ja mehr oder weniger gescheiterte Existenzen, die - nun plötzlich mit Machtmitteln versehen - sich mit ihren dunklen Anzügen & Sonnenbrillen sowie durch grimmiges Blicken, markiges Stehen und Gehen in Szene setzen können.
Laut Aussagen meiner Umwelt bin ich sonst eher ein ruhiger Typ, aber bei Ansicht dieser Leute, wie sie ihre Funkgeräte wie Pistolen in die Gegend halten, neige ich zum Ausrasten. Unvergesslich sind mir (und meiner Frau) meine einschlägigen Erregungen an Plätzen wie dem Escorial, aus Berlin (Gropiushaus) und v.a. aus Rom auf dem Petersplatz: Ich wollte wieder einmal das Grab von Papa Roncalli besuchen, aber es war eine Papstmesse auf dem Petersplatz und die Kolonnaden zerniert, aber nicht von der Schweizergarde, sondern von irgendwelchen privaten "tontons macoutes". Ich musste flüchten, um mir nicht selbst Ärger zu machen.
Auf den Bahnhöfen der ÖBB gibt es jetzt auch bahnfremdes Security-Personal, das mir das "train-spotting" verleidet.
Und wenn man neuerdings das AKH-GEbäude betritt, muss man ebenfalls durch ein Spalier von uniformierten Sicherheitsleuten hindurch; diese machen den Eindruck, als läge ihr letzter Stein-Aufenthalt noch nicht allzulange zurück.
Meistens sind das ja mehr oder weniger gescheiterte Existenzen, die - nun plötzlich mit Machtmitteln versehen - sich mit ihren dunklen Anzügen & Sonnenbrillen sowie durch grimmiges Blicken, markiges Stehen und Gehen in Szene setzen können.
Laut Aussagen meiner Umwelt bin ich sonst eher ein ruhiger Typ, aber bei Ansicht dieser Leute, wie sie ihre Funkgeräte wie Pistolen in die Gegend halten, neige ich zum Ausrasten. Unvergesslich sind mir (und meiner Frau) meine einschlägigen Erregungen an Plätzen wie dem Escorial, aus Berlin (Gropiushaus) und v.a. aus Rom auf dem Petersplatz: Ich wollte wieder einmal das Grab von Papa Roncalli besuchen, aber es war eine Papstmesse auf dem Petersplatz und die Kolonnaden zerniert, aber nicht von der Schweizergarde, sondern von irgendwelchen privaten "tontons macoutes". Ich musste flüchten, um mir nicht selbst Ärger zu machen.
Auf den Bahnhöfen der ÖBB gibt es jetzt auch bahnfremdes Security-Personal, das mir das "train-spotting" verleidet.
Und wenn man neuerdings das AKH-GEbäude betritt, muss man ebenfalls durch ein Spalier von uniformierten Sicherheitsleuten hindurch; diese machen den Eindruck, als läge ihr letzter Stein-Aufenthalt noch nicht allzulange zurück.
WORT
"....durch die Darstellung, die der Gegenstand findet, wird er über sich selbst erhoben und hört auf, ein veschwindender zu sein. Denn nicht auf die Tat kommt es an, sondern auf das Wort, das sie festhält und überliefert.
Das Wort allein macht lebendig; was stumm ist, und wäre es das Größte, ist tot."
Th. Fontane (AdZdOkk,S327)
Das Wort allein macht lebendig; was stumm ist, und wäre es das Größte, ist tot."
Th. Fontane (AdZdOkk,S327)
Freitag, 7. Dezember 2007
GESICHTER
Mich erstaunt immer wieder die arrogante Schamlosigkeit, mit der Politiker, aber auch und vor allem Bosse ihre unerfreulichen Gesichter in den Medien zur Schau stellen. Den meisten von ihnen ist der Unmensch so deutlich ins Gesicht geschrieben, daß es mir kalt über den Buckel läuft. Irgendjemand sollte ihnen ja sagen, dass sie sich da in ungewünschter Weise outen, aber wie diese Leute nun mal gestrickt sind, traut sich das (a) niemand in ihrer Umgebung und sie würden (b) das auch nicht glauben.
EVOLUTION.
Zähne und Rachen
Zu Mord nicht mehr taugen.
Angst davor machen
Bei Menschen die Augen.
EVOLUTION.
Zähne und Rachen
Zu Mord nicht mehr taugen.
Angst davor machen
Bei Menschen die Augen.
Sonntag, 2. Dezember 2007
Wo wäre ich wohl gestanden?
(Auszug aus einem Artikel von Andreas Khol in der Presse vom 1.12.2007)
....Die Fragen, die ich mir immer wieder stelle: Wie konnte aus dem „Volk der Dichter und Denker" ein so grausamer, vom Volk bis zum Schluss durchgetragener blutrünstiger Verbrecherstaat werden? Wo wäre ich wohl gestanden: am Heldenplatz oder am Stephansplatz? ... Aus den neueren historischen Forschungen wird die Antwort auf die erste Frage klarer.
Die zweite Frage ist eine Prüfung, der sich jeder unterziehen sollte. Die verbreitete Selbstgerechtigkeit der Enkelgeneration ist da völlig fehl am Platz, ja sogar ärgerlich.
"Immer am lautesten hat sich der Unversuchte entrüstet", so Werner Bergengruen.
Heute, da wir den Gang der Geschichte, die Verbrechen und Unmenschlichkeiten kennen, sieht sich jeder bei den Guten, den Gerechten. Aber was wussten, was konnten die Menschen 1938 und bis zum Ende des Krieges in Radio und Zeitung erfahren?
...
Piri-Piri: HEIKLES
....Die Fragen, die ich mir immer wieder stelle: Wie konnte aus dem „Volk der Dichter und Denker" ein so grausamer, vom Volk bis zum Schluss durchgetragener blutrünstiger Verbrecherstaat werden? Wo wäre ich wohl gestanden: am Heldenplatz oder am Stephansplatz? ... Aus den neueren historischen Forschungen wird die Antwort auf die erste Frage klarer.
Die zweite Frage ist eine Prüfung, der sich jeder unterziehen sollte. Die verbreitete Selbstgerechtigkeit der Enkelgeneration ist da völlig fehl am Platz, ja sogar ärgerlich.
"Immer am lautesten hat sich der Unversuchte entrüstet", so Werner Bergengruen.
Heute, da wir den Gang der Geschichte, die Verbrechen und Unmenschlichkeiten kennen, sieht sich jeder bei den Guten, den Gerechten. Aber was wussten, was konnten die Menschen 1938 und bis zum Ende des Krieges in Radio und Zeitung erfahren?
...
Piri-Piri: HEIKLES
Samstag, 1. Dezember 2007
Gut und Schlecht
Neuerdings wird wieder viel Tinte verspritzt, um Äußerungen zu widerlegen, daß dies oder jenes im 3. Reich auch gut gewesen sei....
Ich halte das für realitätsfernen Unsinn, weil es nach meiner Überzeugung nichts Böses auf der Welt gibt, das nicht auch in irgendeiner Form Gutes enthält oder bewirkt. Wirklich 100%ig böse ist nur der Teufel, wenn man an ihn glaubt, aber selbst jene Menschen, die ihm am nächsten kommen, können es nicht vermeiden, dass irgendetwas an ihrem Tun irgendjemandem auch zum Guten ausschlägt.
Wenn also jemand sagt, dies oder das war unter Hitler gut, so kommt es doch nur darauf an, welche Schlüsse der Einzelne daraus zieht. Gerade von Journalisten und Politikern lasse ich mich nicht gern bevormunden oder mir unterstellen, ich würde deswegen den Nationalsozialismus gutheißen.
Aber Differenzierung ist in der Öffentlichen Meinung nicht lebensfähig.
---------
Das Nicht-Vergessen lässt sich weder befehlen noch erzwingen - im Gegenteil: Forcieren bewirkt das Gegenteil.
Piripiri: Nathan
Ich halte das für realitätsfernen Unsinn, weil es nach meiner Überzeugung nichts Böses auf der Welt gibt, das nicht auch in irgendeiner Form Gutes enthält oder bewirkt. Wirklich 100%ig böse ist nur der Teufel, wenn man an ihn glaubt, aber selbst jene Menschen, die ihm am nächsten kommen, können es nicht vermeiden, dass irgendetwas an ihrem Tun irgendjemandem auch zum Guten ausschlägt.
Wenn also jemand sagt, dies oder das war unter Hitler gut, so kommt es doch nur darauf an, welche Schlüsse der Einzelne daraus zieht. Gerade von Journalisten und Politikern lasse ich mich nicht gern bevormunden oder mir unterstellen, ich würde deswegen den Nationalsozialismus gutheißen.
Aber Differenzierung ist in der Öffentlichen Meinung nicht lebensfähig.
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Das Nicht-Vergessen lässt sich weder befehlen noch erzwingen - im Gegenteil: Forcieren bewirkt das Gegenteil.
Piripiri: Nathan
Wiener Zeitung
Im "Organ der Republik Österreich" schreibt Hr. Dr. Andreas Unterberger sein "Tagebuch" und mißbraucht diese vom Staat stark subventionierte Zeitung als privaten Schießkeller, in dem er alles auf's Korn nimmt, was seinen stramm bürgerlich-konservativen-wirtschaftshörigen Ansichten zuwider ist. Natürlich wurde er von Schüssel dort installiert....
Dabei bin ich inhaltlich sogar mit vielem einverstanden, was er schreibt - aber diesen Stil der pointierten Hartgesottenheit kann ich nicht goutieren.
Er erinnert mich stark an die Äußerungen von Studenten der Wirtschaftsuni Anfang der 60 (als sie noch "HS für Welthandel" hieß); irgendein Professor muß dort sein Unwesen getrieben haben, der extrem neoliberale Ansichten verzapfte, als es diesen Begriff noch gar nicht gab.
Ebenfalls aufgefallen ist mir der Kultur-Redakteur Edwin Baumgartner. Ich weiß nicht, ob er mit dem Komponisten desselben Namens identisch ist, aber wahrscheinlich ist er auch derselbe, der sich im "Tamino-Klassikforum" mit dem Verbal-Flammenwerfer als Herostrat gebärdet; nach seinen dortigen Äußerungen hat z.B. Doderer nur Unsinn geschrieben....
Dabei bin ich inhaltlich sogar mit vielem einverstanden, was er schreibt - aber diesen Stil der pointierten Hartgesottenheit kann ich nicht goutieren.
Er erinnert mich stark an die Äußerungen von Studenten der Wirtschaftsuni Anfang der 60 (als sie noch "HS für Welthandel" hieß); irgendein Professor muß dort sein Unwesen getrieben haben, der extrem neoliberale Ansichten verzapfte, als es diesen Begriff noch gar nicht gab.
Ebenfalls aufgefallen ist mir der Kultur-Redakteur Edwin Baumgartner. Ich weiß nicht, ob er mit dem Komponisten desselben Namens identisch ist, aber wahrscheinlich ist er auch derselbe, der sich im "Tamino-Klassikforum" mit dem Verbal-Flammenwerfer als Herostrat gebärdet; nach seinen dortigen Äußerungen hat z.B. Doderer nur Unsinn geschrieben....
Lügen
Wer behauptet, daß Politiker und Journalisten lügen, sagt nicht die Wahrheit; die Wahrheit ist, dass sie nicht die ganze Wahrheit sagen, sondern nur auf gewissen - meist unleugbaren - Tatsachen aufbauen, diese aber in ihrem Sinne verfälschen, indem sie weglassen und hinzufügen - je nach Interesse.
Beispiel: Wenn von Privatisierung die Rede ist oder wenn diese angestrebt werden soll, wird behauptet, dass dadurch die Kosten minimiert und die Leistung maximiert wird. Die Wahrheit ist: Das kann eintreten, muß aber nicht und tritt auch in den seltensten Fällen ein, vor allem nicht, wenn man es von seiten der Konsumenten betrachtet: Die eingesparten Kosten kommen den Betreibern zugute und der Kunde bekommt deutlich schlechtere Leistung.
Oder: Die Bahn erhöht ihre Preise um - sagen wir: 1,5 %. Das ist aber nur die Berechnungsgrundlage. Da hier "unrunde" Beträge herauskommen und man ja nicht abrunden kann, "muss" aufgerundet werden, wodurch dann bei kleineren Beträgen der %-Satz schon mal auf 2% oder mehr rutscht.
Gelogen also? Nein, aber ist eben auch nicht die Wahrheit. Unsere ganze Politik und Wirtschaft ist voll mit diesen Schummeleien - und es stört die meisten Menschen auch nicht.
Siehe auch die "kräftige" Pensionserhöhung (O-Ton SPÖ), da kommt am Ende wohl für wenige netto mehr als 1 (ein) lächerliches Prozent heraus.
"Prozent" und "Durchschnitt" sind die beliebtesten Lügen-Instrumente, denn wer fragt schon nach Bezugswert?
------
Die Wahrheit ist , daß die Wahrheit niemanden interessiert.------
Die Wahrheit dient niemandem, und so ist sie auch niemandem zunutze.
Beispiel: Wenn von Privatisierung die Rede ist oder wenn diese angestrebt werden soll, wird behauptet, dass dadurch die Kosten minimiert und die Leistung maximiert wird. Die Wahrheit ist: Das kann eintreten, muß aber nicht und tritt auch in den seltensten Fällen ein, vor allem nicht, wenn man es von seiten der Konsumenten betrachtet: Die eingesparten Kosten kommen den Betreibern zugute und der Kunde bekommt deutlich schlechtere Leistung.
Oder: Die Bahn erhöht ihre Preise um - sagen wir: 1,5 %. Das ist aber nur die Berechnungsgrundlage. Da hier "unrunde" Beträge herauskommen und man ja nicht abrunden kann, "muss" aufgerundet werden, wodurch dann bei kleineren Beträgen der %-Satz schon mal auf 2% oder mehr rutscht.
Gelogen also? Nein, aber ist eben auch nicht die Wahrheit. Unsere ganze Politik und Wirtschaft ist voll mit diesen Schummeleien - und es stört die meisten Menschen auch nicht.
Siehe auch die "kräftige" Pensionserhöhung (O-Ton SPÖ), da kommt am Ende wohl für wenige netto mehr als 1 (ein) lächerliches Prozent heraus.
"Prozent" und "Durchschnitt" sind die beliebtesten Lügen-Instrumente, denn wer fragt schon nach Bezugswert?
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Die Wahrheit ist , daß die Wahrheit niemanden interessiert.------
Die Wahrheit dient niemandem, und so ist sie auch niemandem zunutze.
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