Posts mit dem Label Seneca werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Seneca werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 26. November 2022

Zuviel ist zu viel.

 Seneca:


Hier muss noch ein Link zu Watzlawick eingefügt werden.....

Samstag, 5. November 2022

Vexor

 Non tempestate vexor, sed nausea.

Seneca

...denn meine Kabinengenossin ist NICHT seekrank.

Samstag, 5. Dezember 2020

Viceversa

 „Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.“

Marcus Aurelius

Und umgekehrt bei Seneca:

Non potest alius esse ingenio, alius animo color.

Nicht kann der Geist eine, die Seele eine andere Färbung haben. Wenn sie gesund ist, wenn ausgeglichen, ernst, beherrscht, ist auch der Geist trocken und nüchtern: ist die Seele fehlerhaft, so wird auch der Geist angesteckt. 


QUID ERGO?


Donnerstag, 15. Oktober 2020

Nutzlose Vorschriften

 ...wenn irgendein Hindernis die Seele verdunkelt und sie die Reihenfolge der Pflichten zu überblicken hindert, richtet nichts aus, wer Vorschriften formuliert: "So mußt du mit dem Vater leben, so mit der Ehefrau". Nichts nämlich werden Vorschriften nützen, solange den Verstand Irrtum umgibt: wenn er entfernt wird, zeigt sich deutlich, was man jeder Pflicht schuldet. Sonst lehrst du ihn, was der Gesunde tun muß, machst ihn aber nicht gesund.  Dem Armen zeigst du, wie er den Reichen spielen soll: wie kann das, wenn die Armut anhält, geschehen? Du zeigst dem Hungrigen, was er als Gesättigter tun soll: Nimm ihm lieber den Hunger aus den Eingeweiden. Dasselbe sage ich dir über alle Fehlhaltungen: sie selbst müssen entfernt werden, nicht darf man vorschreiben, was nicht geleistet werden kann, wenn sie noch andauern. 

 Seneca, Ep. m. XV.

Nihil enim proficient praecepta quamdiu menti error obfusus est ...

Samstag, 3. Oktober 2020

Bauwut zeitlos

 ,,Wie lange, und es wird keinen See geben, über den nicht die Giebel eurer Landhäuser ragen? Keinen Fluß, dessen Ufer nicht eure Bauten säumen? Wo immer warmer Quellen Adern sprudeln, dort werden neue Herbergen eurer Genußsucht entstehen. Wo immer sich zu einer Bucht die Küste krümmt, werdet ihr sofort Fundamente eines Baus legen und, nicht zufrieden mit einem Boden, wenn ihr ihn nicht mit eigener Hand geschaffen habt, das Meer nach drinnen leiten. Alle Orte mögen von euren Dächern leuchten, hier auf Bergen errichtet zum weiten Ausblick über Länder und Meer, dort aus der Ebene zur Höhe von Bergen aufgeführt- obwohl ihr viel baut, obwohl riesig, dennoch seid ihr jeder ein Körper, und zwar ein kümmerlicher."

SENECA - vor 2000 Jahren 

Dienstag, 1. September 2020

Quis deus incertum est

 "So sage ich, Lucilius: Ein heiliger Geist sitzt in uns, als Beobachter und Wächter über unser Übel und Gutes; je nachdem er von uns behandelt wird, so behandelt uns dieser selbst. Ohne Gott ist aber niemand ein guter Mann: ob sich irgendjemand über das Schicksal erheben kann, wenn er nicht von ihm unterstützt wird? In jedem einzelnen der guten Männer wohnt Gott; welcher Gott, ist unsicher."

"....sacer intra nos spiritus sedet....Bonus vero vir sine deo nemo est....In unoquoque virorum bonorum quis deus incertum est habitat deus...."

Seneca, Ep.m.41

Mit der Übersetzung tun sich manche schwer und müssen ein Komma vor "quis" zu Hilfe nehmen! 😈

Freitag, 19. Juni 2020

Rückschritte

Bei meiner retrograden Reise durch Literatur und Philosophie* bin ich nun endlich beim alten Seneca gelandet. Ich finde dort Stellen wie diese:
(24,12) Securus itaque inimici minas audi; et quamvis conscientia tibi tua fiduciam faciat, tamen, quia multa extra causam valent, et quod aequissimum est spera et ad id te, quod est iniquissimum, compara. Illud autem ante omnia memento, demere rebus tumultum ac videre, quid in quaque re sit: scies nihil esse in istis terribile nisi ipsum timorem.
(12) Sorglos höre also deines Feindes Drohungen: und so viel Zuversicht dir auch dein gutes Gewissen gibt, so hoffe zwar auf die gerechteste Entscheidung, aber bereite dich, weil vieles von außerhalb der Rechtssache einwirkt, auf die ungerechteste vor. Vor allem aber vergiss nie, den Dingen ihre schreckenden Begleiterscheinungen zu nehmen und zu sehen, was an jeder Sache ist. Du wirst dich überzeugen: die Furcht allein ist es, was sie schrecklich macht.

.... und viele andere, die mir "aus der Seele sprechen". Fast auf jeder Seite finde ich großartige Sätze, die ich gar nicht alle notieren kann.
Es kommt dazu, dass mir jetzt im Alter meine 8 Jahre Latein-Studium in der Jugend wieder von Nutzen sind und zu meinem Vergnügen beiträgt. Es ist noch genug da - und einiges taucht auch wieder auf. Wer hätte das gedacht? 

Und gleich noch ein passendes Zitat von ihm:

„Soll ich etwa nicht den Spuren der Vorgänger folgen? Wahrlich, ich werde den alten Weg einschlagen; finde ich aber einen geeigneteren und ebeneren, so werde ich mich an diesen halten. Die Menschen, die vor uns diese Lehren aufbrachten, sind nicht unsere Gebieter, sondern unsere Wegweiser. Die Wahrheit steht allen offen, sie ist nicht vergeben. Künftigen Generationen wird noch ein großer Teil ihrer Erforschung überlassen sein."

 

* Meine Reise führt mich von Thomas Mann zu Theodor Fontane und von dort zu Montaigne (beide Gascogner!), welcher mich mit seinen Zitaten zu Seneca geleitete. Und bei Schopenhauer und Lichtenberg schaue ich auch immer wieder gerne vorbei: Sie bieten so herrliche Erfrischungen!
Aber ich eigne mich nicht zum Jünger: Ich entnehme ganz verschiedene Gedanken und verarbeite sie auf meine Weise, ganz so wie es Seneca formuliert:
"....meine Bücher sollst Du als Zeugnisse eines hartnäckigen Wahrheitssuchers lesen, nicht als die eines Wissenden. Denn ich habe mich keinem Leitbild verschworen, bin keinesfalls nur Schüler. Zwar gebe ich viel auf das Urteil bedeutender Männer, aber eine gewisse Entscheidungsfreiheit behalte ich mir vor."

Oder noch besser:

"...wie ich vorgehe: ein Stückchen von einem und dann von einem anderen Autor lesen; ihre Gedanken sozusagen einmal am Kopfe und einmal an den Füßen zu packen, und keineswegs um eigentlich daraus zu lernen; nein, um die Gedanken, die ich schon habe, zu stützen, um bei ihrer Formulierung' als Schmuck und Hilfe zu dienen." 


Samstag, 5. März 2016

Zeit, die uns nicht gehört



Niemand ist ja so ahnungslos, nicht zu wissen, dass er irgendwann einmal sterben muss, doch wenn es so weit ist, dann windet er sich, zittert, klagt. Erscheint dir der nicht als der allergrößte Tor, der darüber weinte, dass er vor tausend Jahren nicht gelebt hat? Gleichermaßen töricht ist, wer darüber weint, dass er nach tausend Jahren nicht mehr leben wird. Das ist doch das gleiche: Du wirst nicht sein und bist nicht gewesen, beides Mal ist es Zeit, die uns nicht gehört. In diese Zeitspanne bist du versetzt worden, und wenn du sie auch ausdehnst - wie weit willst du sie ausdehnen? Was weinst du? Was wünschst du? Dein Bemühen ist umsonst.

Seneca

Samstag, 30. August 2014

Naturwunder

"Die Zeit wird kommen, wo unsere Nachkommen sich wundern, daß wir so offenbare Dinge nicht gewußt haben".
"Die Natur offenbart ihre Wunder nicht alle auf einmal. Wir halten uns für Eingeweihte - und weilen noch in ihrem Vorhofe".

Seneca, naturales quaestiones

Dienstag, 29. Dezember 2009

Mehrwert

Plus sonat, quam valet.

(Es tönt mehr, als es wert ist)
Seneca, Epistulae morales 40,5

Kürzer geht's nicht - das ist LATEIN!