Tagsüber manchmal ein Staunen, daß ich noch bin.
Und der Wille, bis zum letzten Augenblick etwas zu »leisten« — die täglichen Pflichten oder auch anderes, Überflüssiges.
Solange ich es vermag, nicht aufhören.
Marai Sandor
Politische, kulturelle und politische Kommentare ; literarische Kletzen. Motto: Prudenter dubitare!
Tagsüber manchmal ein Staunen, daß ich noch bin.
Und der Wille, bis zum letzten Augenblick etwas zu »leisten« — die täglichen Pflichten oder auch anderes, Überflüssiges.
Solange ich es vermag, nicht aufhören.
Marai Sandor
Mein verstorbener Freund nannte mich einmal einen "freundlichen Misanthropen". Da ist was Wahres dran: Wenn ich so meiner Öffi-Leidenschaft fröne und dadurch notgedrungen auch durch die Ameisenhügel der Bahnhöfe hindurch muss, so sehe ich fast nur Leute, mit denen ich nichts zu tun haben möchte. Läßt es sich aber nicht vermeiden, so trete ich mit Freundlichkeit in Vorlage, ganz gleich wie unsympathisch mir das Gegenüber anfangs ist. Dann gibt es ein paar Möglichkeiten:
Es ist das Paradox der Wissenschaft, daß sie nur insoweit »exakte« Wissenschaft ist, als sie »Natur«-wissenschaft bleibt - sich also mit der physikalisch-chemischen Natur beschäftigt, in der ja der Mensch ein Fremdling ist. Je näher sich die Wissenschaft an den Menschen heranarbeitet, um so mehr hört sie auf, Wissenschaft zu sein, und wird bloße Spekulation. Geschichte, Ökonomie, Soziologie, Politologie, Psychologie - das alles nennt sich zwar heute Wissenschaft, ist es aber ebensowenig wie Philosophie und Theologie.
Freuds Märchen zum Beispiel sind nicht wissenschaftlicher als Grimms Märchen; das Überich, das Ich, das Es, der Ödipuskomplex und der Todestrieb - alles Mythen und Symbole wie Dornröschen und Schneewittchen, voll ahnungsvoll-poetischen Tiefsinns, aber ohne jeden wissenschaftlichen Erkenntniswert.
Sebastian Haffner
Es soll Leute geben, die mit den Stücken William Shakespeares nichts anfangen können, weil man über das Leben des Autors so wenig weiß.
Ja, man weiß ja nicht einmal, ob er ein Antisemit war oder nicht - das ist heutzutage das wichtigste Kriterium überhaupt.
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https://kumpfus.blogspot.com/search?q=making
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Die Kritik ist von geringer
Qualität, die meint, ein Kunswerk nur dann richtig beurteilen zu können, wenn
se die Verhältnisse kennt, unter denen es entstanden ist.
M.v.Ebner-Eschenbach
....merkt ıhr nicht deutlich daß vielen unserer Landsleute die Sprache schon zu kurz geworden ist, daher sie ın ihren Aufsätzen nicht allein die längst erlaubten Füll-Flick und Streckwörter, sondern sogar die sogenannten Flick-Bemerkungen nötig haben, während welcher dann der Geist die Zunge wieder einholt....
[ Lichtenberg E 160)