Die
Wirtschafts-Berichterstattung vieler Journale kann sich gar nicht genug in Pessimismus suhlen
und ist in keiner Weise objektiv, sondern permanent negativ gefärbt - man fragt
sich nur, zu welchem Zweck oder wem zu Diensten? Und jetzt docken sie offensichtlich zur Gänze an
die Rating-Agenturen an. Ich kann ja das Naheverhältnis verstehen, es sind ja
praktisch Kollegen und wann gab es das schon einmal, daß Journalisten und „Experten“
die Politiker am Nasenring vorführen durften.
Aber ganz ehrlich, wenn ich die Wahl habe, vertraue
ich immer noch lieber den Politikern, denn die haben wenigstens eine
demokratische Legitimation, auch wenn sie diese oft schändlich mißbrauchen.
Allerdings glaube ich, daß die Zeit nicht mehr ferne ist, wo die
Rating-Agenturen samt Nachbetern gewaltig an Bedeutung verlieren werden , weil
sie niemand mehr ernst nimmt; Übertreibung schwächt immer die eigene Position.
Aber es kann natürlich auch sein, daß die Schreiberlinge einfach Pessimismus mit
Seriosität verwechseln. Jeder Kommentator ist ja mit Panikmache auf der
sicheren Seite: Kommt es besser als vorhergesagt, so freut sich jeder und ist
dem falschen Propheten nicht gram darob. Und kommt doch die Katastrophe, dann
hat man es ja schon immer gesagt.
Ernüchternd oder ermutigend – je nachdem – ist freilich die
Tatsache, daß sich die selbsternannten Zukunftseher über den Weg in den
Untergang bzw. zu seiner Vermeidung durchaus uneinig sind. Sie wollen uns weis machen, sie hätten den Durchblick - nur halt jeder einen anderen!
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