Die Verquickung politischer Probleme mit weltanschaulichen Elementen ist ein Charakteristikum einerseits der konservativen, andererseits der revolutionären Programme, da beide gezwungen sind, ihre sachlich und ethisch nicht zu rechtfertigenden Forderungen durch Ideologien zu stützen. Dies ist der Sinn der Ideologiebildung: den Menschen Taten schmackhaft zu machen, die sich gegen ihre Wünsche und ihre Interessen richten.
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Je mehr Menschen an einer Entscheidung beteiligt werden, für die sie sich nicht zuständig fühlen oder der sie sachlich oder charakterlich nicht gewachsen sind, um so weniger sind gute oder auch nur brauchbare Entscheidungen zu erwarten. Es besteht vielmehr die Gefahr, daß es zu einer mehrheitsdemokratischen Diktatur der Inkompetenz oder aber (was wahrscheinlicher ist) zur mehrheitsdemokratisch getarnten Diktatur einer organisierten Minderheit kommt. Dies ist der Sinn und das Ziel der kommunistischen Demokratisierungsforderungen. Nur sehr naive Demokratiegläubige können die totale Mitbestimmung für des Fortschritts, der Aufklärung und Humanität letzten Schluß halten.
Gerhard Szczesny
Ich denke, man kann "kommunistisch" heute durchaus als den rotgrünen Mainstream identifizieren - oder updaten.
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