Wir schaffen die Pelztierzüchter ab
Sie töten Tiere
Sie töten Tiere
Wir schaffen die Kürschner ab
Sie verarbeiten Tiere
Sie verarbeiten Tiere
Wir schaffen die Fleischhauer ab
Sie töten Tiere
Sie töten Tiere
Wir schaffen die Köche ab
Sie verarbeiten Tiere
Wir schaffen Katzen ab
Sie fressen Mäuse
Sie fressen Mäuse
Wir schaffen die Leoparden ab
Sie töten Affen
Sie töten Affen
Wir schaffen die Fische ab
Sie fressen Fische
Sie fressen Fische
Wir schaffen die Vegetarier ab
Sie vernichten Pflanzen
Sie vernichten Pflanzen
Wir schaffen die Natur ab
Sie ist grausam
Sie ist grausam
Wer schafft das Abschaffen ab.
Und ich möchte zwei Bemerkungen hinzufügen: Ich kenne eine prominente Dame, die First-class-Restaurants mit der Frage zu betreten pflegt: „Haben Sie Stopfgansleber?" Und wenn der Ober geflissentlich antwortet: „Selbstverständlich, gnädige Frau", dreht sie sich um und verläßt empört das Lokal, um anderswohin zu gehen und Hummer, Langustinos und Austern zu genießen, weil sie nämlich begeisterte Fischesserin ist (!). Auf der anderen Seite meine ich, daß die Aktionen, die in letzter Zeit gegen Kürschnergeschäfte durchgeführt wurden, einen aggressiven Haß verraten, den ich nicht billigen kann. Ich habe manche Menschen gesehen, die Tiere deswegen „lieben", weil sie Menschen hassen, und das scheint mir nicht die richtige Tierliebe zu sein. So wird bis auf weiteres der Satz von Alfred Polgar: „Der Mensch ist gut, aber das Kalb ist schmackhaft" seine Gültigkeit behalten.
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Ich halte das Leben für einen Reifungsprozeß und wünsche mir selber, zu sterben, wenn der Tod eine reife Frucht pflückt. Ich erlaube mir, in diesem Zusammenhang Rilke zu zitieren: „Denn wir sind nur die Schale und das Blatt. Der große Tod, den jeder in sich hat, das ist die Frucht, um die sich alles dreht." Aufgrund vieler Erfahrungen meines Lebens möchte ich Sie alle darauf hinweisen, daß die Seele einen viel größeren Einfluß auf den Zeitpunkt unseres Sterbens hat, als im allgemeinen angenommen wird. Im Alten Testament findet sich ein herrliches und einprägsames Wort: „Er war lebenssatt" *. Möge der Tod jeden dann ereilen, wenn er vom Leben gesättigt ist. Wie sagt doch Peter Altenberg: „Eine Kerze stirbt nicht, sie verlöscht."
Aus: Erwin Ringel, "Unbewußt, höchste Lust" (Oper als Spiegel des Lebens")
* Ich glaube, der Begriff stammt eher von Lukrez: "Warum willst Du nicht lebenssatt [plenus vitae] aufstehen vom Gastmahl des Lebens?"
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